Wettbewerb für die Siedlung Industriestrasse lanciert
Etwas mehr als ein Jahr nach der Unterzeichung des Baurechtsvertrags lanciert die Kooperation Industriestrasse Luzern den Architekturwettbewerb. Geplant ist eine Wohn- und Arbeitssiedlung für 600 Menschen – das Wettbewerbsverfahren will man speziell machen.
Im Frühjahr 2016 wurde der Baurechtsvertrag für die Wohnbauprojekt Industriestrasse von der Kooperation und der Stadt Luzern unterzeichnet (zentralplus berichtete). Nun ist man einen Schritt weiter und schreibt den Planungswettbewerb aus: Einen zweistufigen Wettbewerb, zu dem 21 junge sowie etablierte Architekturbüros eingeladen sind.
Für die Überbauung hat man grosse Ziele: «Geplant ist auf dem Areal eine innovative, exemplarische, kosteneffiziente, gemeinschaftsfördernde und autoarme Überbauung in Holzbauweise nach den Vorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft», lässt man in der Medienmitteilung verlauten. Der Wettbewerb soll interessante Lösungsvorschläge für eine lebendige Bebauung mit abwechslungsreichen Platz-, Hof- und Gassenräumen liefern.
Aussergewöhnliches Wettbewerbverfahren
Aufgabe und Ausgangslage seien speziell, teilt die Kooperation Industriestrasse weiter mit. «Das zeigt sich auf vielschichtige Weise: In der Auftraggeberin, bestehend aus fünf Genossenschaften, der Prüfung der städtebaulich verträglichen Dichte sowie der Beurteilung zweier Disziplinen: Städtebau/Aussenraum sowie Gebäudetypologie.»
Nach der Beurteilung der ersten Stufe im Oktober 2017 sollen zehn bis zwölf Büros zur 2. Wettbewerbsstufe eingeladen werden. Anschliessend wird das Preisgericht die Gewinner der zweiten Stufe bestimmen. Das Resultat soll gemäss der Medienmitteilung im Sommer 2018 vorliegen.
Man will einen «Transformationsprozess» ermöglichen
Ursprünglich ein Industrie- und Gewerbeareal, wird das Areal Industriestrasse seit den 1970er-Jahren als Zwischennutzung vermietet. «Aktuell nutzen Kleingewerbler/-innen, Kunst- und Kulturschaffende, WGs und kulturelle Einrichtungen die kostengünstigen Wohn- und Arbeitsräume», wird verlautet.
Die Identität des Areals soll erhalten und bereits Ansässige verbleiben können – durch einen «Transformationsprozess über zwei Bauetappen» will die Kooperation dies ermöglichen. Stark setzt man auch auf Mitwirkung: «Das WIR-Gefühl aus der Anfangszeit des Projekts wird weitergetragen, ausgebaut und mit neuen Impulsen erweitert.»
Baustart 2021
Mit der Baubewilligung rechnet die Kooperation 2021. Danach will man den Bau in zwei Etappen abschliessen, wobei die erste von 2021 bis 2023 realisiert und die zweite Etappe 2023 gestartet werden soll. 2025 schliesslich soll das Überbauungsprojekt abgeschlossen sein.
Die teilnehmenden Architekturbüros |
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