SVP-Schandmaul kommt schadlos davon

Spiess Hegglin zieht Anzeige gegen Zürcher Politiker zurück

Besagtes Foto, welches unter anderem unverschämte Kommentare erntete.

(Bild: wia)

Im Auftrag der Juso-Präsidentin Tamara Funiciello reichte Jolanda Spiess-Hegglin im Frühling Anzeige gegen einen Zürcher Gemeinderat ein. Und diese gleich darauf wieder zurückgezogen. Für die Kosten aufkommen muss der Steuerzahlen.

Angefangen hat alles mit einer Juso-Werbung. Um auf den Women’s March in Zürich aufmerksam zu machen, posierte Juso-Präsidentin Tamara Funiciello und ihre Parteigenossinnen halbnackt auf einem Foto.

Die Reaktionen: Nicht sehr nett. Unter anderem reagierte der Zürcher SVP-Gemeinderat Stephan Iten auf der Facebook-Seite von Funiciello mit: «Läck sind diä gruusig!!! Händs würklich niemert Schöners i dä Partei für das Foti gfundä?»

Auf die Anzeige folgt deren Rückzug

Im Auftrag der Juso-Präsidentin reichte daraufhin die Zuger Ex-Politikerin Jolanda Spiess-Hegglin Strafanzeige wegen Beschimpfung bei der Zürcher Staatsanwaltschaft ein. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, habe sie die Anzeige jedoch kurz darauf wieder zurückgezogen.

Dies laut Tagi, nachdem ihr im Gespräch mit der Zürcher Oberstaatsanwaltschaft klar geworden sei, dass es aus juristischen Gründen offen sei, ob es zu einer Anklage kommen werde.

Ihre Absicht sei stets die Deeskalation gewesen, begründete sie den Rückzug der Anzeige. Eher solle ein Gespräch mit Iten erfolgen.

Noch habe kein Gespräch stattgefunden

Wie der Tagi schreibt, habe ein Gespräch bis jetzt nicht stattgefunden. Überhaupt scheine Iten noch immer überzeugt von seiner Aussage. Auch wenn er heute eine andere Formulierung nehmen würde. Was ihn jedoch störe, sei, dass die Steuerzahler für die Kosten der Strafanzeige aufkommen müssen, die später wieder zurückgezogen worden war.

Spiess-Hegglin hat während der letzten zwei Jahren immer wieder für Schlagzeilen gesorgt, indem sie Internet-Hetzer konsequent verzeigt. Damit wolle Spiess, Mitbegründerin von «Netzcourage», eigenen Angaben zufolge für Anstand im Internet einstehen. Grenzen würden in Form eines Strafbefehls oder Vergleichs aufgezeigt.

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