Das soll sich im Zuger Fahrplan 2019 ändern

Weg mit der Buslinie 8, her mit der Linie 48

Beim Postplatz ist das Schlimmste überstanden. Der Stau ist im südlicheren Stadtteil bis weit nach dem alten Kantonsspital ein Problem für die Busse der ZVB.

(Bild: zvb)

Mit dem Fahrplan 2018 sind verschiedene Änderungen im Bahn- und Busverkehr geplant. Die Fahrplanentwürfe können nun eingesehen werden. Die Veröffentlichung dauert bis am 18. Juni 2017.

«Grundsätzlich lässt die angespannte Finanzlage bei Bund und Kanton sehr wenig Spielraum für Angebotsverbesserungen offen», schreibt das Amt für öffentlichen Verkehr in einer Mitteilung. Mit optimierten Linienführungen solle das Busnetz dennoch punktuell verbessert und das Angebot produktiver betrieben werden. Daraus resultieren folgende konzeptionellen Fahrplananpassungen:

Neue Buslinienführungen im Raum Rotkreuz–Cham–Steinhausen–Baar

Aufgrund des starken Verkehrsaufkommens in Cham könne die Linie 8 Rotkreuz–Cham–Steinhausen–Baar in den Hauptverkehrszeiten nicht mehr zuverlässig verkehren, schreibt das Zuger Amt für öffentlichen Verkehr. Neben den negativen Auswirkungen auf die Kunden, die regelmässig Ihre Anschlüsse in den Hubs Cham und Baar verpassen, führten die Verspätungen auch zu hohen Kosten für Ersatzbusse, die für die im Stau stehende Linie 8 eingesetzt werden. Eine grundlegende Überprüfung der Linie 8 und der parallel verkehrenden Bahn- und Buslinien habe ergeben, dass ein stabiler Fahrplan nur möglich sei, wenn die Linie auf mehrere Linienäste aufgebrochen werde.

-Der bisherige Abschnitt Rotkreuz–Cham werde neu als Linie 48 isoliert betrieben. Die Linie 48 Cham–Rotkreuz soll neu alle 15 Minuten via das Gewerbegebiet Bösch geführt und ist in den Hub Cham eingebunden werden, wo Anschlüsse mit der Stadtbahn Zug bestünden. Im Normalbetrieb kann die Linie 48 am Bahnhof Cham als Linie 43 nach Rumentikon weiter verkehren. Dadurch ist auch eine innerörtliche Verbindung durch das Zentrum von Cham sichergestellt.

– Auf dem Abschnitt Cham–Steinhausen bestand bisher für die Linie 8 ein Parallelangebot durch die Linien 7 und 6. Dieses werde aufgelöst. Die Linie 6 wird neu von Zug-Steinhausen bis nach Cham Bahnhof geführt. Damit sei integral über die gesamte Betriebszeit eine direkte Busverbindung zwischen Cham und Steinhausen, aber auch nach Zug Postplatz sichergestellt. Die Linie 7 verkehre hingegen nicht mehr nach Cham Bahnhof. Sie werde aus Zug kommend ins Gewerbegebiet Chamerried/Städtler Allmend geführt, wodurch von diesem Gebiet eine attraktive Busverbindung nach Zug entstehe. Für eilige Busreisende von Cham nach Zug werden im Chamerried Anschlüsse zwischen den Linien 6 und 7 sichergestellt. Als schnellste Verbindung zwischen Cham und Zug bestehe weiterhin die Stadtbahnlinie S1.

– Der Abschnitt Steinhausen–Baar werde neu als Linie 36 isoliert betrieben. Die neue Linie 36 werde vom Bahnhof Baar nach Steinhausen, Sennweid geführt und erschliesse dieses Gebiet neu alle 15 Minuten. Kunden aus Baar–Steinhausen erreichen das Einkaufzentrum Zugerland mit der Linie 36 neu über die Haltestelle Steinhausen, Rigiweg. Die bisherige Linie 16 (Zug, Dammstrasse–Steinhausen, Sennweid) werde nach wie vor zwischen Steinhausen und Zug verkehren. Das Angebot könne durch das Öffnen von bisherigen Leerfahrten sogar leicht ausgebaut werden.

Verknüpfung von zwei Buslinien in der Stadt Zug

Die Linien 14 Inwil–Arbach–Zug und 12 Zug–Gimenen sollen verknüpft werden, was neue Fahrplanzeiten mit sich bringe. Diese Produktivitätssteigerung könne nicht nur die Kostendeckung der beiden schwach frequentierten Linien erhöhen, es könne gleichzeitig am Samstag ein 30-Minutentakt auf beiden Linienästen realisiert werden, schreibt das Zuger Amt für öffentlichen Verkehr. «Wermutstropfen ist, dass verschiede Umsteigezeiten länger werden.» Umgekehrt erhalten Haltestellen in der Zuger Innenstadt häufigere Fahrgelegenheiten, da die neue Durchmesserlinie dann verkehre, wenn keine andere Buslinie durch die Stadt unterwegs ist. 

Verknüpfung von zwei Buslinien in Rotkreuz

Die beiden Linien 51 Rotkreuz–Hünenberg und 52 Rotkreuz–Küntwil sollen verknüpft werden und verkehren zwischen Küntwil–Rotkreuz–Hünenberg im 30-Minutentakt. Die Verknüpfung führe zur Produktivitätssteigerung und das Dorfzentrum von Rotkreuz werde direkt mit den Arbeitsplatzgebieten in der Blegi und dem Bösch verbunden. Am Bahnhof Rotkreuz bestünden weiterhin Anschlüsse an die Stadtbahn und den Interregio (IR) Luzern-Zug-Zürich. Auf Wunsch der Gemeinde Hünenberg werde die Linienführung im Dorf ins Ronyquartier angepasst. Weiter sehe die Gemeinde Anpassungen an den Haltestellenstandorten im Gewerbegebiet Bösch vor. So werden die Haltestellen Seeblick und Rothus (auf der Rothusstrasse) zusammengelegt. 

Taktverdichtung an Sonn- und Feiertagen

Als Folge des Entlastungsprogramms wurde das Busangebot unter anderem an Sonn- und Feiertagen reduziert. Die Analyse zeige, dass an Sonn- und Feiertagen ein Nachfragepotenzial bestehe, wenn wenigstens die am meisten gefragte Verbindung verbessert werde. Die Linie 6 soll daher zum 15-Minutentakt verdichtet werden, wobei die zusätzlichen Fahrten ab Steinhausen, Birkenhalde bis nach Zug, Schönegg und zurück verkehren. Die Linie 11, die am Sonntag auf dem Abschnitt Zug, Metalli–Zug, Schönegg gut ausgelastet sei, könne auf diesem Abschnitt von den Verdichtungskursen der Linie 6 profitieren und verkehre dort im Viertelstundentakt. Darüber hinaus entfalle bei der Linie 11 die oft kritisierten, langen Aufenthaltszeiten an der Haltestelle Metalli. Reisende aus dem Korridor Steinhausen-Zug, die nach Baar, Ägerital, Menzingen und umgekehrt unterwegs sind, sollen zudem von 15 Minuten kürzeren Umsteigezeiten profitieren. 

Weitere Anpassungen beachten

Als Massnahme zur Glättung der Verkehrsspitzen sei in jüngster Zeit mit verschiedenen Schulen Kontakt gesucht worden, um den Stundenplan besser auf die Kapazität des Busverkehrs abzustimmen. In der Folge könnten ab dem kommenden Fahrplanwechsel verschiedene Verstärkungskurse eingespart werden. Zudem werde eine Angebotsreduktion (Stundentakt statt Halbstundentakt) an Samstagen auf der Linie S2 zwischen Walchwil–Baar Lindenpark geprüft. Dies Aufgrund der beschränkt zur Verfügung stehenden Fahrplantrassen infolge des starken Gotthardverkehrs. Auch beim weiteren bestehenden Angebot können Änderungen im Minutenbereich vorkommen. Ein Blick in den Fahrplanentwurf sei daher für alle öV-Kundinnen und Kunden von Vorteil. 

Ausblick auf den Fahrplan 2019 – Sperrung der Bahnlinie Oberwil–Arth-Goldau

Im Rahmen des vom Bund vorgeschriebenen zweijährigen Bestellverfahrens seien für das Fahrplanjahr 2019 aktuell keine weiteren Konzeptänderungen geplant. In diesen Zeitraum könnte jedoch der Beginn der Sperrung der Bahnlinie zwischen Oberwil–Arth-Goldau fallen, womit verschiedene Fahrplanänderungen notwendig würden. Der Entscheid über Zeitpunkt und Inhalt des Umleitungskonzepts seien zurzeit noch offen. 

Regierungsrat beschliesst Angebot

Nach Ablauf des Fahrplanverfahrens sollen die Fahrpläne mit den beteiligten Transportunternehmen bereinigt werden. Anschliessend habe der Regierungsrat die Angebotsveränderung zu beschliessen. Ende November sollen dem Kantonsrat im Rahmen der Budgetberatung die finanziellen Mittel zur Umsetzung der vorgesehenen Massnahmen zum Beschluss unterbreitet werden.

Die Fahrpläne der einzelnen Bahn- und Buslinien können unter www.fahrplanentwurf.ch eingesehen werden.

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