Mit einem Frühwarnsystem sollen Lehrer potenzielle Islamisten entlarven. In Zürich gingen bisher sechs Schüler ins Netz, in Zug noch keiner. Aber Zug ist gerade bei Schulreisen vorsichtiger geworden.
Der Anschlag in Manchester traf viele Kinder und Jugendliche. Darauf reagieren auch Schulen in der Schweiz, schreibt die «Sonntags-Zeitung». Die Fachstelle Gewaltprävention der Stadt Zürich hat einen digitalen Fragebogen erarbeitet, mit dem Lehrer, Vereinstrainer oder Sozialarbeiter Radikalisierungstendenzen früher erkennen können. 88 Personen, zumeist Lehrer, hätten den Fragebogen schon ausgefüllt.
Zug setzt das Instrument ein
In der Schweiz setzen bereits 17 Fachstellen das Instrument ein, darunter Zug. Im Artikel wird zwar noch kein Fall in Zug genannt. Doch die Terrorgefahr ist durchaus ein Thema. Peter Hörler, Rektor der Kanti Zug, sagte gegenüber der «SZ», man sei damit «bestens vertraut». «Wir hatten letztes Jahr während des Anschlags eine Klasse in Nizza. Bei einer anderen Klasse haben wir dann die Destination verschoben.»
Neuerdings müssten Eltern sehr früh über die Reiseziele informiert werden», äussert sich auch Urs Leisinger, Präsident des Verbands der Gymnasiallehrer des Kantons Zug. «Damit umdisponiert werden kann, falls sie mit dem Reiseziel nicht einverstanden sind.»
46 Fragen
Das Online-Tool, von dem im Artikel die Rede ist, enthält 46 Fragen. Zum Beispiel: «Sieht die Person die westliche Welt als Urheber aller Probleme?»,«Äussert die Person islamistische Parolen?», «Zeigt die Person sichtbare Veränderungen im Aussehen, etwa Verschleierung oder ungestutzter Bart?». Radicalisation-Profiling (Ra-Prof) heisst die Software.
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