Schreibt die SBB den Durchgangsbahnhof bereits ab?

Luzern-Zürich im Viertelstundentakt – auch ohne Tiefbahnhof

Der Durchgangsbahnhof «Rahmenplan SBB» wurde als Bestvariante ermittelt. Laut Regierungsrat sei die Lösung betrieblich überzeugend, habe grosses Ausbaupotenzial und sei damit auch langfristig die beste Lösung.

(Bild: Kanton Luzern)

Die SBB plant an der Zukunft des Zugverkehrs. Bis 2035 soll die Kapazität des Bahnnetzes massiv ausgebaut werden. Der Viertelstundentakt zwischen Zürich und Luzern soll dadurch ermöglicht werden – auch ohne Luzerner Tiefbahnhof. Regierungsrat Robert Küng ist anderer Meinung. 

Im Februar stellte SBB-Chef Andreas Meyer die Strategie 2020 vor. Das Ziel: Kosten senken und gleichzeitig die Kapazität des Schienennetzes erhöhen. «Dank der Digitalisierung kann die Kapazität des Schweizer Bahnnetzes um bis zu 30 Prozent gesteigert werden», sagte der Bahnchef gegenüber den Medien.
 
Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, soll die Kapazität bis 2030/2035 noch weiter erhöht werden. Das teilte der Konzern diese Woche an einer Fachtagung der Gesellschaft der Ingenieure des öffentlichen Verkehrs mit. Dort stellten die SBB das Projekt «Input SBB» vor. «An der Veranstaltung war die Rede davon, dass man auf gewissen Strecken durch die Harmonisierung eine Kapazitätsvergrösserung von 40 Prozent erreichen kann», wird ein Teilnehmer zitiert.

SBB möchte Fahrpläne komplett überarbeiten

Seit das Schweizer Stimmvolk 2014 die Fabi-Vorlage angenommen hat, ist die Finanzierung und der Ausbau der Bahninfrastruktur (Fabi) neu geregelt: Während die Kantone und der Bund den Bahnausbau gemeinsam finanzieren, ist für dessen Planung und Umsetzung allein der Bund verantwortlich.
 
In dessen Auftrag erstellen die SBB zwei Gesamtkonzepte. «SBB Input» ist ein drittes – eine ganz eigene SBB-Variante. Die umfasst auch eine Komplettüberarbeitung der Fahrpläne. Die neuen seien «teilweise schon fast minutengenau festgelegt», zitiert die Zeitung einen Insider. Dazu gehört auch die Möglichkeit, einen Viertelstundentakt auf der Strecke Luzern–Zürich installieren zu können. Und der Inhalt dieser Pläne könnte schwerwiegende Folgen für den Bahnhof Luzern haben: Denn der Viertelstundentakt soll ohne Durchgangsbahnhof klappen.
 
Doch auch ohne über die SBB-Pläne informiert zu sein, ist sich Regierungsrat Robert Küng sicher: Luzern braucht den Durchgangsbahnhof, wie er gegenüber den Medien sagt: «Er ist die einzige Möglichkeit, einen Viertelstundentakt auf der Strecke Luzern–Zürich einzuführen und Voraussetzung, um das prognostizierte Mobilitätswachstum zu bewältigen.»
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