Luzern: Stiftung und Direktor gehen getrennte Wege

Behindertenorganisation muss per sofort neuen Chef suchen

Der langjährige Direktor Rolf Maegli hat die Stiftung für Schwerbehinderte Luzern (SSBL) per sofort verlassen. Grund für die Trennung waren gemäss einer Mitteilung unterschiedliche Auffassungen über die Führung der Stiftung.

Unruhe bei der Stiftung für Schwerbehinderte Luzern (SSBL): Direktor Rolf Maegli hat seinen Posten per sofort aufgegeben. Wie die SSBL mitteilt, erfolgte der Abgang aufgrund «unterschiedlicher Auffassung über die Führung und strategischen Weiterentwicklung der Stiftung». Die Trennung sei im gegenseitigen Einvernehmen erfolgt.

Die SSBL hat eine grosse Neuorganisation hinter sich. Im letzten November feierte man in Rathausen die Eröffnung drei neuer Wohnhäuser mit 90 Wohnplätzen – damit kam ein Millionenprojekt zum Abschluss.

«Rolf Maegli war die richtige Person für die unternehmerische Herausforderung des ‹Masterplans Rathausen›. In der nun folgenden Phase der Konsolidierung stehen andere Anforderungen im Vordergrund», sagt Stiftungsratspräsidentin Margrit Fischer-Willimann auf Nachfrage von zentralplus. Zum Zusammenhang zwischen dem Grossprojekt und der Auflösung des Arbeitsverhältnisses, verweist Fischer-Willimann erneut auf die unterschiedlichen Auffassungen zur Führung und Entwicklung der Stiftung: «Es liegt jedoch in der Natur der Sache, dass sich nach dem Abschluss eines Grossprojektes, wie der ‹Masterplan Rathausen› eines war, verstärkt die Frage nach der Neuausrichtung stellt.»

Suche nach Nachfolge aufgegleist

Rolf Maegli stiess im Januar 2011 als Direktor zur SSBL und war in den letzten sechs Jahren für die operative Leitung der Behindertenorganisation zuständig. Für Schlagzeilen sorgte zuletzt, dass einer der alljährlichen Fasnachtsbesuche für die Bewohner des Behindertenheims Eichwäldli, das die SSBL betreibt, wegen Personalmangels ins Wasser fiel. Maegli sprach in der «Luzerner Zeitung» in diesem Zusammenhang von einer «radikalen Betriebsänderung», die bei der SSBL im Gange sei.

Wie die SSBL mitteilt, wird die Suche nach einer Nachfolgerin respektive einem Nachfolger unverzüglich eingeleitet. Was der oder die Neue mitbringen muss, ist noch nicht klar. «Den Anforderungskatalog zu entwickeln ist nun Bestandteil der Diskussion. Wir befinden uns in einer neuen Phase der Konsolidierung und Neuausrichtung», sagt Stiftungsratspräsidentin Margrit Fischer-Willimann. «Dies wird in die Erarbeitung des Anforderungspofils einfliessen.»

Die interimistische Leitung übernimmt der bisherige Stellvertreter und Finanzchef André Thürig. Der Betrieb werde unverändert weiterlaufen und die Bewohnerinnen und Bewohner keine Auswirkungen auf die Begleitung und Betreuung spüren, sagt Fischer-Willimann. Der Stiftungsrat dankt Maegli für sein Engagement.

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