Luzern: Ein Verein kämpft ums Überleben

Internationales Beachvolleyball-Turnier steht vor dem Aus

Bild vom Finaltag des Beachvolleyball-Turniers 2016 im Luzerner Lido.

(Bild: Heinz Steimann)

Pro Beachvolleyball Luzern befindet sich in der Nachlassstundung. Deshalb wird das dritte hochklassive Turnier im Luzerner Lido nicht wie geplant im Mai stattfinden, der Termin wurde vorerst auf September verschoben. Nun versucht man den Wettbewerb mit Crowdfunding und einer AG zu retten.

Marcel Bourquin ist Präsident des Vereins Pro Beachvolleyball Luzern. Diese Organisation war dafür verantwortlich, dass in den vergangenen zwei Jahren hochklassiger Beachvolleyball-Sport in Luzern zu sehen war mit den U21-Weltmeisterschaften 2016 als Höhepunkt. Nun versucht er per Crowfunding 50’000 Franken zu generieren, wie die «Zentralschweiz am Sonntag» berichtet.

Der 60-Jährige Bourquin wendet sich im beschriebenen Video an die Öffentlichkeit und versucht damit, Geld fürs internationale Beachvolleyball-Turnier in Luzern zu sammeln. Auf funders.ch will er 50’000 Franken generieren.

Das Crowdfunding-Video des Vereins Beachvolley Lucerne:

Hohe Schulden

Geplant war, dass im laufenden Monat ein weiteres international besetztes Turnier im Lido stattfindet. Wie in den Medien zu erfahren war, wird daraus aber nichts. Der Termin ist auf den September verlegt worden, weil aus Sicht der Stadtverwaltung «die Rahmenbedingungen für eine Bewilligung nicht gegeben waren», wie Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen, gegenüber den Medien sagt. Konkret: Es fehlt die Trägerschaft, die den Anlass überhaupt durchführen kann.

Denn jene Organisation, die Marcel Bourquin präsidiert, Pro Beachvolleyball Luzern, darf nicht mehr operativ tätig sein. Der Verein befindet sich in Nachlassstundung. Die Gläubiger haben bis Ende Mai Zeit, ihre Forderungen gegenüber dem Verein geltend zu machen, und zwar beim Stadtluzerner Sachwalter Alain Bachmann. Wie viel Geld vom Verein eingefordert werden wird, ist noch unklar. Aber es ist davon auszugehen, dass es sich um mehrere hunderttausend Franken handeln wird.

Ohne AG ist Turnier in akuter Gefahr

Laut Bourquin sind zwei Sponsoren ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen, deshalb befinde sich sein Verein in finanzieller Schieflage. «Es ist wirklich jammerschade, dass wir so am Seil heruntergelassen wurden.» Die Gläuber verzichten laut seinen Angaben auf Betreibungen.

Bis Ende Mai muss nun eine Trägerschaft organisiert werden. Geplant ist eine Aktiengesellschaft, die gemäss Bourquin mit einem Gesellschaftskapital von 2 Millionen Franken ausgestattet werden soll. Die AG habe, so Bachmann, zwei Aufgaben zu erfüllen: einerseits die Durchführung künftiger Turniere, andererseits die Sanierung des Vereins. Kommt die AG nicht zu Stande, ist der internationale Beachvolleyball-Sport in Luzern in akuter Gefahr.

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