Luzerner Bruchstrasse bleibt für Velos befahrbar

Stadtrat räumt Fehler in der Kommunikation ein

Anfangs Bruchstrasse weist ein Schild auf das neue Verkehrsregime hin.  (Bild: jwy)

Die ewl plant an der Bruchstrasse ab Juni 2017 Leitungssanierungen. Die Öko-Allianz befürchtete die durchgehende Sperrung der Velostrasse während der einjährigen Bauphase – und kritisierte die unklare Kommunikation des Stadtrates.

Die Bruchstrasse ist zuweilen eng, wenig grün, jedoch mit relativ vielen oberirdischen Parkplätzen – und seit letzten August eine Velostrasse (zentralplus berichtete). Die ewl beginnt Mitte Juni mit Leitungssanierungen – für SP, Grüne und GLP ist dies der optimale Zeitpunkt, um die Strasse aufzuwerten – oder dies zumindest zu prüfen. Ausserdem befürchtete die Ratslinke, dass während der rund einjährigen Bauphase die Strasse für den Veloverkehr gesperrt bleibe. Mit einem dringlichen Vorstoss wollten die Parlamentarier dem Stadtrat Beine machen.

Anwohner beklagten sich

Da der Vorstoss am Donnerstag dringlich erklärt wurde, liegt nun die Antwort des Stadtrats vor. Er hält fest: Auch ohne offizielle Velostrasse während der Bauzeit werde diese wenn immer möglich und ohne grössere Einschränkungen befahrbar sein. Umleitungen beispielsweise via Säli- und Zähringerstrasse seien jedoch teilweise unumgänglich.

«Die Kommunikation der Stadt war unklar», das sei ein wichtiger Auslöser für den Vorstoss gewesen, so SP-Grossstadtrat Nico van der Heiden. Die fehlenden Informationen zur anstehenden Sanierung hätten auch die Anwohner beklagt. Der Stadtrat schüttete sich Asche übers Haupt: Ja, man hätte aktiver informieren sollen. Stellt jedoch auch fest, dass bereits Informationsschreiben an Eigentümer und Anwohner versendet wurden. Ein breites Informationsschreiben inklusive Medienmitteilung sei zurzeit in Planung und werde vor Baubeginn veröffentlicht.

Stadt will Federführung übernehmen

In Zukunft wolle man bei ähnlichen kombinierten Bauprojekten, bei denen sowohl Dritte als auch Stadt beteiligt sind, die Federführung übernehmen. Das sei auch bei Sanierungsarbeiten am Pilatusplatz und an der Baselstrasse der Fall. Dieser Grundsatz ist ganz im Sinne der Parlamentarier.

«Wenn der Boden schon aufgerissen wird, sollte man auch die Oberflächengestaltung prüfen», war der Tenor im Parlament. Die Öko-Koalition argumentierte im Vorstoss ausserdem mit Erfahrungen im Hirschmatt-Neustadtquartier. Es habe sich dort gezeigt, wie fruchtbar die Synergien zwischen solchen Werkleitungs- und Oberflächenmassnahmen genutzt werden können, steht im Postulat. Die Aufenthaltsqualität habe man deutlich gesteigert und auch zahlreiche Verbesserungen für die Velofahrenden und für die Fussgänger erzielt.

Zwar würden die teilweise Bepflasterung an der Bruchstrasse entfernt und kleine bauliche Massnahmen umgesetzt – die umfassende Prüfung der Neugestaltung würde jedoch den bevorstehenden Baustart der Werkleitungssanierungen in Frage stellen oder gar verunmöglichen. Da bereits zahlreiche Verträge mit Planern, Bauunternehmern und anderen Partnern bereits abgeschlossen worden seien, würde der Synergiegewinn bei einem nachträglich initiierten Gesamtprojekt minimal ausfallen. Der Vorstoss wurde überwiesen. Borgula bedankte sich gar für die kritische Haltung des Parlaments.

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