«Der Mittelstand wird verdrängt»

Der Kanton Zug kennt relativ wenige grosse soziale Probleme, doch eines hat sich in den letzten Jahren auf dem Wohnungsmarkt entwickelt und droht in den nächsten Jahren unerträglich zu werden. Die Mieten sind im letzten Jahrzehnt regelrecht explodiert – alleine zwischen 2009 und 2011 sind die Mieten teuerungsbereinigt um 16 Prozent gestiegen.

Nun haben wir die Chance, diese Entwicklung zu bremsen und dem Auszug des Zuger Mittelstandes ein vorzeitiges Ende zu bereiten. Die Initiative für mehr bezahlbaren Wohnraum setzt auf ein bewährtes Rezept, das bereits andere Städte und Kantone umsetzen, und gibt ein nachhaltiges Ziel vor.

Der Kanton Zug steht in der Wohnraumpolitik an einem Scheideweg. Schauen wir der Mietpreisexplosion und der wachsenden Verdrängung des Mittelstandes zu oder stellen wir die Weichen für eine nachhaltige Wohnraumpolitik, von der alle profitieren? Es ist nämlich nicht so, dass es bei Annahme der Initiative keine Investitionen mehr geben würde.

Im Gegenteil: Wohnbaugenossenschaften warten förmlich darauf, neues Land zu erwerben – der Andrang auf deren Wohnungen ist dermassen gross, dass einige private, nicht-renditeorientierte Wohnbauträgerinnen nicht einmal mehr Wartelisten führen. Setzen wir uns für eine fortschrittliche, vernünftige und sozialverträgliche Lösung ein, indem wir die Initiative für bezahlbaren Wohnraum annehmen.

Carola Nowak