Ebikon wil eine Billettsteuer einführen

Eine Million im Minus – und Veranstalter im Visier

Die Jahresrechnung 2016 der Gemeinde Ebikon schliesst mit einem Defizit von 1,05 Millionen Franken ab. Budgetiert war ein Minus von 2,3 Millionen Franken. Neu zur Kasse gebeten werden künftig Veranstalter: Ebikon will eine Billettsteuer einführen – das letzte Wort hat das Volk.

Knapp über eine Million Franken Minus: So schliesst die Rechnung 2016 der Gemeinde Ebikon ab. Trotzdem ist der Gemeinderat zufrieden mit dem Abschluss, denn budgetiert war ein Defizit von rund 2,3 Millionen Franken. «Der bessere Abschuss kam auf der einen Seite aufgrund von höheren Steuereinnahmen zustande und auf der anderen Seite, weil wir bei der Bildung und der wirtschaftlichen Sozialhilfe beim Sachgebiet Soziale Wohlfahrt nicht die budgetierten Beträge ausschöpfen mussten», wird Susanne Troesch-Portmann, Gemeinderätin Ressort Finanzen, in einer Mitteilung zitiert. 

Während einzelne Bereiche besser abgeschlossen haben, konnten bei anderen Positionen die Budgetvorgaben nicht eingehalten werden. So sind beispielsweise die Kosten im Bereich der privaten Spitexdienste um 243‘000 Franken höher ausgefallen als budgetiert. «Das gesamte Defizit wäre noch grösser, wenn wir nicht – wie im Budget 2016 bereits vorgesehen – 800‘000 Franken aus dem Steuerausgleichskonto entnommen hätten», so Troesch-Portmann.

2000 Franken Schulden pro Kopf

Die Gemeinde hat letztes Jahr 3,3 Millionen Franken in die Erneuerung der Infrastruktur investiert – eine halbe Million mehr als budgetiert. Hauptsächlich floss das Geld in die Schulanlagen inklusive Informatikausrüstung sowie in die Naturarena Rotsee. Nicht budgetiert war hingegen die Umlegung der Hauptwasserleitung im Schiltwald, die notwendig wurde. Auch der Schmutzwasserkanal Richtung Mall of Switzerland musste erneuert werden. «Die Mall of Switzerland hat sich mit 50 Prozent an den Kosten beteiligt», sagt Susanne Troesch-Portmann.

Diese Investitionen führen dazu, dass die Verschuldung der Gemeinde Ebikon auf 36 Millionen Franken angestiegen ist, was eine Nettoverschuldung pro Kopf von 2‘016 Franken ergibt. Im Vorjahr lag diese Verschuldung bei 1‘825 Franken. Die Gemeinde Ebikon verfügt per 31. Dezember 2016 über Eigenkapital in der Höhe von 9,32 Millionen Franken.

Für Veranstalter wird’s teurer

Neu will die Gemeinde für Veranstaltungen auf ihrem Gebiet sogenannte Billettsteuern erheben. Bislang fehlte dazu die entsprechende gesetzliche Grundlage. Eine solche legt der Gemeinderat nun am 21. Mai zur Abstimmung vor. Mit dem neuen Reglement über die Erhebung einer Billettsteuer soll die Rechtssicherheit gewährleistet werden.

Neu würden zehn Prozent des Eintrittsgeldes bei Veranstaltungen als Billettsteuer in die Gemeindekasse fliessen. Steuerpflichtig ist der Veranstalter. Von der Steuerpflicht befreit sind Veranstaltungen von Ortsvereinen, gemeinnützigen Stiftungen und der Gemeinde Ebikon. Zudem sind Veranstaltungen mit weniger als 10‘000 Franken Besuchereinnahmen nicht steuerpflichtig.

Die Orientierungsversammlung zur Urnenabstimmung findet am Donnerstag, 4. Mai 2017, um 19.30 Uhr in der Aula Wydenhof an der Schulhausstrasse 22 in Ebikon statt.

 
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