Altishofen und Ebersecken prüfen Fusion

Zwei Luzerner Gemeinden wollen heiraten – des Geldes wegen

Die Gemeinderäte Altishofen und Ebersecken geben grünes Licht für ein Projekt zur Prüfung einer Fusion. Ausschlaggebend für einen möglichen Zusammenschluss ist die finanzielle Lage Eberseckens.

In einer gemeinsamen Sitzung haben die Gemeinderäte von Altishofen und Ebersecken beschlossen, eine Fusion der beiden Gemeinden zu prüfen. Dies schreiben die beiden Gemeinden in einer Mitteilung.

Auslöser dafür sei die finanzielle Lage Eberseckens. Aufgrund dieser hatte der Gemeinderat mit jenem aus Altishofen Kontakt aufgenommen. Nach ersten Abklärungen und einem gemeinsamen Gespräch hätten sich die Ratskollegen aus der Nachbarsgemeinde bereit erklärt, einen möglichen Zusammenschluss genauer unter die Lupe zu nehmen. Verhandlungen mit Altishofen liegen insofern auf der Hand, weil die beiden Gemeinden seit Langem zusammenarbeiten: Die Verwaltung Eberseckens ist seit rund 40 Jahren in Altishofen angesiedelt.

Projektkosten von 140’000 Franken

Die finanzielle Lage Eberseckens sei angespannt. «Wegen der tieferen Mindestausstattung beim Finanzausgleich fliessen weniger Mittel in die Gemeindekasse. Auf der Ausgabenseite fallen überdies zusätzliche Aufgaben wie die Pflegefinanzierung und steigende Kosten im Sozialbereich an. Bleibt die Gemeinde eigenständig, besteht die Gefahr einer steigenden Verschuldung», schreiben die Gemeinden in der Mitteilung. Aufgrund der finanziellen Lage Eberseckens habe sich der Gemeinderat im vergangenen Jahr an einer Klausursitzung intensiv mit der Zukunft der Gemeinde auseinandergesetzt. In einem anschliessenden Workshop habe er mit der Bevölkerung diskutiert. Diese beauftragte den Rat daraufhin mittels Konsultativabstimmung, Fusionsgespräche mit Altishofen aufzunehmen.

Die Kosten für die umfassenden Abklärungen seien mit 140’000 Franken veranschlagt. Der Kanton übernehme 50 Prozent davon. Die restlichen 70’000 Franken teilen sich Altishofen und Ebersecken je zur Hälfte. In Ebersecken wird die Gemeindeversammlung vom 16. Mai über den entsprechenden Sonderkredit befinden. In Altishofen wird an der Gemeindeversammlung vom 30. Mai über das Projekt informiert. Der Gemeinderat Altishofen kann über einen solchen Betrag in eigener Kompetenz entscheiden.

Mögliches Fusionsdatum: 1. Januar 2020

Bewilligen die Ebersecker Stimmberechtigen den Sonderkredit für die Fusionsabklärungen, werde in einem nächsten Schritt die Projektorganisation aufgegleist. Anschliessend würden verschiedene Arbeitsgruppen ihre Tätigkeit aunehmen. Die Bevölkerung der beiden Gemeinden werde im Rahmen der Abklärungen wiederholt über den laufenden Stand informiert. Der Kanton unterstütze die Abklärungen während des ganzen Prozesses fachlich, schreiben die beiden Gemeinden.

Ergeben die Prüfungen, dass eine Fusion der beiden Nachbargemeinden Sinn macht, kommt das Vorhaben nach heutigem Zeitplan Ende 2018 vors Volk. Sagt dieses ja, würden Altishofen und Ebersecken auf den 1. Januar 2020 zu einer Gemeinde.

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