Die Zuger Stadtmauer gehört zu den Schönsten

Zug saniert ihre Stadtmauer für 1.3 Millionen Franken

Mauerabschnitt mit losen Steinen und Resten einer vorbetonierten Mauerscheibe südlich des Huwilerturms vor der Restaurierung.

(Bild: Eugen Jans)

Die Stadtmauer von Zug ist sowas wie der Circus Maximus unter den Schweizer Stadtmauern: Nur wenige sind so gut erhalten wie das Zuger Exemplar. Nun stehen weitere Teile unter Schutz und werden für rund 1.3 Millionen Franken saniert. Die Stadt Zug zahlt aber nicht alleine für das Wahrzeichen.

Der Zuger Regierungsrat hat zwei weitere Abschnitte der Zuger Stadtmauer unter Denkmalschutz gestellt. Dies teilte die Stadt Zug am Montag mit. Dabei handelt es sich um Mauerabschnitte bei der Zuger Schanz und südlich des Huwilerturms. Die Unterschutzstellung steht in Zusammenhang mit Sanierungsarbeiten im Umfang von rund 1,3 Millionen Franken, an denen sich der Kanton mit rund 450’000 Franken, der Bund mit 200’000 Franken beteiligt. Ein Betrag von rund 650’000 Franken und somit die Hälfte der Gesamtkosten werden von der Stadt getragen.

Die Stadtbefestigung gehört als bauliches Symbol zur Selbstverständlichkeit jeder mittelalterlichen Stadt. Neben der militärischen Funktion diente sie auch in Zug als Grenzmarke gegenüber der Landschaft. Die erste und innere Stadtmauer wurde mit der Stadtgründung um 1220/30 gebaut. Die Errichtung der zweiten, äusseren Stadtmauer erfolgte ab 1478 mit der planmässigen und sukzessiven Stadterweiterung. Die Befestigungsanlage umspannt in einem weiten Bogen die Altstadt und setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen, die wehrtechnischen Schutz boten, aber auch dem Repräsentationsbedürfnis eines solchen Bauwerks geschuldet waren. Die beiden nun unter Denkmalschutz gestellten Mauerabschnitte befinden sich bei der Schanz und südlich des Huwilerturms und sind Teil der äusseren Stadtbefestigung.

Markante Stadtsilhouette von Zug

Spätmittelalterliche Wehranlagen sind schweizweit meist nur noch fragmentarisch erhalten, da im 19. Jahrhundert vielerorts die nunmehr nutzlosen Befestigungsanlagen abgetragen wurden. So fielen damals auch in Zug grosse Teile der Mauer einschliesslich der repräsentativen Tore und einzelner Türme der Spitzhacke zum Opfer. «Umso wert- und bedeutungsvoller sind die noch bestehenden Mauerreste. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Erforschung von mittelalterlichen Stadtbefestigungsanlagen», so Amtsleiter Stefan Hochuli.

Die äussere Wehranlage ist nebst der St. Oswaldskirche die eindrücklichste bauliche Zeugin der Prosperität der Stadt Zug im ausgehenden 15. und frühen 16. Jahrhundert. «Und mit ihren markanten Türmen gehört sie zur unverwechselbaren, identitätsstiftenden Stadtsilhouette von Zug», betont Hochuli. Die

Eine detaillierte Untersuchung des Mauerabschnitts an der Schanz sowie südlich des Huwilerturms hatte ergeben, dass die Stadtmauer in verschiedenen Bereichen umfassend saniert werden muss. Ziel der Arbeiten ist es, nicht nur die Schäden an der Mauer zu reparieren, sondern auch möglichst viel von der Originalsubstanz zu erhalten. Die Arbeiten an der Schanz wurden Mitte Januar 2017 aufgenommen und dauern voraussichtlich bis Frühsommer 2017. Die Sanierung des Abschnitts beim Huwilerturm ist bereits abgeschlossen.

Eine der am besten erhaltenen Stadtmauer schweizweit

Der Zahn der Zeit hat erheblich an der Mauer aus dem 15. und 16. Jahrhundert genagt. Etliche Steine haben sich gelöst, grosse Löcher sind bereits gut sichtbar und die Stabilität der Mauer würde ohne eine Sanierung zunehmend leiden. Dazu Stadtratsvizepräsident André Wicki: «Die Stadtmauer gehört zu Zug wie der Zytturm. Nur ist sie im Gegensatz zum Zytturm wegen ihrer Lage in Vergessenheit geraten. Durch die Restaurierungsarbeiten kann man sie nun wieder ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken. Mit der Instandsetzung wollen wir die verbliebenen Teile der Stadtmauer als Zeitzeugen auch für künftige Generationen erhalten.» Gemäss Experten gehört die Stadtmauer der Stadt Zug zu den längsten und am besten erhaltenen Stadtmauern der ganzen Schweiz. An den gesamten Sanierungskosten beteiligen sich der Bund mit 15%, der Kanton Zug mit 35% und die Stadt Zug mit 50%.

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