Österreichischer Milliardär wird durchleuchtet

Hat Stronach über Firma in Cham Steuern hinterzogen?

Frank Stronach, Milliardär und Gründer einer eigenen Partei, steht im Visier der Steuerbehörden.

(Bild: www.teamstronach.at)

Der österreichisch-kanadische Milliardär Frank Stronach soll über eine Schweizer Firma Steuern hinterzogen haben, lautet der Vorwurf. Stronach kandidierte 2016 als Bundeskanzler in unserem Nachbarland. Nun dürfen Schweizer Steuerbehörden Amtshilfe leisten. Es sei denn, seine Anwälte gelangten ans Bundesgericht.

Die «Handelszeitung» berichtet von einem brisanten Fall, in dem ein prominenter österreichischer Politiker und seine nach ihm benannte Firma mit Sitz im Kanton Zug involviert ist. Die Riedstrasse 7 im «steuermilden Cham» sei der Sitz der Unternehmens- und Finanzberatungsfirma Stronach & Co.

An dieser Adresse würden lukrative Firmenkonstrukte für Dutzende Entitäten erstellt. So auch für Stronach & Co. und seinen Inhaber Frank Stronach. Der 84-jährige Selfmade-Milliardär ist Gründer, Ex-Chef sowie ehemaliger Aufsichtsrat von Magna, einem der grössten Autozulieferer der Welt in Kanada.

Stronach kandidierte 2016 als österreichischer Bundeskanzler mit seiner eigenen Partei «Team Stronach». Die Parlamentarier hätten ihn für seine Rolle als Milliardär «gegrillt», schreibt das Wirtschaftsblatt. Er sollte nachweisen, dass er in Österreich den Lebensmittelpunkt habe und brav seine Steuern zahle. Dem kam er aber nicht nach, was ihn wohl die Wahl gekostet hat.

Vorwurf der Steuerhinterziehung

Stronach verstecke Unternehmen und Unsummen von Geld unter anderem in der Schweiz und hinterziehe so Steuern, lautet der Vorwurf. Der österreichische Fiskus sei zu dieser Zeit längst hellhörig geworden. Österreichs Steuervögte wandten sich mit einem Rechtshilfegesuch an ihre Schweizer Kollegen. Doch Stronachs Anwälte legten gegen das Rechtshilfegesuch vor dem Bundesverwaltungsgericht (BVG) Beschwerde ein.

Nun wies das BVG Stronachs Begehren ab. Die Schweizer Steuerbehörden könnten jetzt deshalb Rechtshilfe leisten. Ob Stronachs Anwälte die Sache ans Bundesgericht zieht, steht noch nicht fest. Die Firma in Cham, bei der der Magna-Gründer als unbeschränkt haftender Gesellschafter amte, sei bloss ein Puzzlestein in einem dichten Firmengeflecht, das sich über mehrere Länder erstrecke, schreibt die «Handelszeitung».

 

 

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