Romanze teuer bezahlt

Zuger schickte 400’000 Franken nach Ghana

Im Internet kann man auf die grosse Liebe treffen. Und auf Betrüger.

(Bild: fotolia/francoimage)

Ein Mann wurde von einer Internetbekanntschaft um rund 400’000 Franken betrogen. Er schlug Warnungen seiner Bank in den Wind.

Ein Senior ist Opfer der Internetbetrugsmasche «Romance Scam» geworden. Der Mann hatte sich im vergangenen Jahr auf eine amouröse Internet-Beziehung zu einer Frau aus Ghana eingelassen und ihr in den vergangenen Monaten insgesamt rund 400’000 Franken überwiesen, teilen die Zuger Strafverfolgungsbehörden mit.

Während der Kontakte via Skype flirtete die Frau zuerst mit dem Geschädigten. Nachdem sie sein Vertrauen gewonnen hatte, berichtete sie ihm von Krankheiten in der Familie. Später erzählte sie ihm die Geschichte von einer Erbschaft ihres kürzlich verstorbenen Vaters über 40 Kilogramm Gold. Dafür würde nun eine angebliche Vermögenssteuer fällig.

Die Bank des Betrugsopfers wurde ob der vielen Transaktionen misstrauisch und warnte ihren Kunden vor der Betrugsmasche «Romance Scam». Dennoch tätigte der Mann weitere Überweisungen nach Afrika. Nachdem die falsche Geliebte den Kontakt abgebrochen hatte, erstattete der Betrogene Anzeige bei der Polizei.

«Romance Scam»

Bei dieser Betrugsmasche wird dem Opfer die grosse Liebe vorgespielt. Ihre Opfer suchen sich die Täter auf Dating-Seiten, Internet-Singlebörsen oder in anderen sozialen Netzen aus. Während die Opfer von der Liebe geblendet sind, wollen die Betrüger nur eines: nämlich Geld. Das Opfer wird per E-Mail kontaktiert – angeblich von einem gut aussehenden Mann oder einer attraktiven Frau. Die Betrüger senden täglich charmante Botschaften, telefonieren mit dem Opfer (via Skype) und umgarnen es mit allen möglichen Versprechen.

Dies geht von der Verabredung bis hin zu einem Heiratsversprechen. Nachdem sie sich das Vertrauen erschlichen haben, bitten sie ihr Opfer unter einem Vorwand um Geld. Bei der Begründung sind die Betrüger nie um eine Idee verlegen – beispielsweise benötigen sie das Geld für einen neuen Reisepass, für die Pflege eines kranken Verwandten, um eine neue Firma zu gründen oder für einen neuen Internetanschluss.

Vorsicht ist geboten, wenn das virtuelle Gegenüber bereits nach kurzer Zeit von der grossen Liebe spricht. Dasselbe gilt, wenn die Sprache auf finanzielle Engpässe kommt und um Hilfe gebeten wird.

zentralplus berichtete im Oktober 2016 über einen ganz ähnlichen Fall:

Luzerner Gericht: Wie viel Naivität ist erlaubt? Was für ein Liebesfiasko: Reingelegt von «Mr. Perfect»

 

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