«Die Autolobby scheint mehr Macht zu haben als das Volk»

Leserbrief:

Heute früh, wie prognostiziert, war es eisig kalt draussen. Für ältere oder handicapierte Menschen in der Stadt beginnt nun wieder eine äusserst mühsame Wanderung um einzukaufen oder auch nur um Freunde zu treffen. Die Strassen sind wunderbar eisfrei aber, oh weh – der Fussgänger darf sich im Eis abmühen. Die Autolobby scheint mehr Macht zu haben als das Volk. Oder hat die Stadt oder der Kanton Interesse, dass das Spital überfüllt ist mit Fussgängern? Hat sie Freude, jedes Jahr einen noch grösseren Gewinn des Kantonsspitals Luzern mitzuteilen – auf Kosten der Fussgänger? Evtl. hat sie ja Aktien und kann so eines der Löcher stopfen – der steuerzahlende Bürger bleibt wieder mal auf der Strecke.

Versicherungen reden über Prävention – bis dies auch in die Köpfe der Regierung geht, werde ich wohl im Grabe liegen. Heute gabs als Highlight während der alljährlichen Wanderung noch ein «Zückerli»: die Treppe von der Centralstrasse zu den Zügen war eisig. Da wird wie bei Stadt und Kanton auf Kosten der Steuerzahler und der Zugbenützer gespart. Mir bleibt da nur noch zu sagen: Oh du armes Luzern! In Zürich sind die Trottoirs eigenartigerweise begehbar. Lebe ich also im Hinterwald oder im falschen Quartier oder gar in der falschen Stadt?

Cécile Knüsel, Luzern