Doppelt so hohe Beiträge für Isolation von Häusern

Zentralschweizer Kantone giessen das Füllhorn über Renovierer aus

Es werden zuwenig Häuser saniert, obwohl man dadurch extrem viel Energie sparen könnte. Deshalb verdoppeln die Zentralschweizer Kantone nun ihre Beiträge für bessere Wärmedämmung. Kunststück: Sie müssen das Geld nicht aus dem eigenen Sack bezahlen.

Wer in einem Zentralschweizer Kanton seine Gebäudehülle saniert, erhält laut Zuger Baudirektion neu 60 Franken pro Quadratmeter Wärmedämmung – doppelt so viel wie bisher. «Wir hoffen, dass möglichst viele Hauseigentümerinnen und -eigentümer diese Chance nutzen», sagt der Zuger Baudirektor Urs Hürlimann. «Die Investition lohnt sich gleich mehrfach: Eine Gebäudehüllen-Sanierung dient nicht nur der Umwelt, sondern verbessert auch den Wohnkomfort und senkt die Heizkosten», wird Hürlimann in einer Mitteilung zitiert.

Der Bund bezahlt es

Finanziert wird das Förderprogramm über Einnahmen aus der Kohlendioxid-Abgabe, welche der Bund auf fossile Brennstoffe erhebt und den Kantonen in Form von Globalbeiträgen auszahlt. Der Fördersatz ist in der ganzen Zentralschweiz einheitlich. Er gilt vorderhand bis Ende 2017. Ob er auch in den Folgejahren so hoch sein wird, hängt davon ab, wie viele Mittel die Kantone vom Bund erhalten, heisst es im Communiqué.

 

Sobald man fürs Energiesparen und für nachhaltige Energiequellen ins eigene Säckel greifen muss, sinkt die Ausgabefreude erheblich, wie das Beispiel des Kantons Zug zeigt. Hier hat der Kantonsrat 2012 für Gebäudehüllen-Sanierungen 10 Millionen Franken bewilligt. Damit wurden in den letzten fünf Jahren rund 150 thermische Solaranlagen und 200 Wärmepumpen finanziell unterstützt, sowie Beiträge an über 100 energetische Gesamtsanierungen geleistet. Jetzt sind die Mittel nahezu ausgeschöpft.

Es fehlt der politische Wille

Es sei damit zu rechnen, dass das kantonale Förderprogramm im Laufe des Jahres 2017 auslaufe, sagt Beatrice Bochsler von der Energiefachstelle des Kantons Zug. «Ich habe nichts davon gehört, dass ein neues Förderprogramm geplant ist» sagt sie auf Anfrage. Angesichts der angespannten finanziellen Lage des Kantons Zug halte sie dies für unwahrscheinlich, «aber möglich wäre es natürlich».

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