Von den drei Comedy-Formaten, die das Fernsehen SRF dieses Jahr neu lancierte, liegt der Luzerner Entertainer Dominic Deville mit seiner Late-Night-Show in Sachen Marktanteil und Views hinten. Müslüm und Michael Gammenthaler («Querdenker») stehlen ihm die Show.
«Setzt das SRF auf die falschen Sprücheklopfer?», fragte «20 Minuten» am Donnerstag. Das Portal der Pendlerzeitung hatte die Beliebtheit der neuen Comedy-Formate im Schweizer Fernsehen genau unter die Lupe genommen und festgestellt: «Der Publikumsliebling ist der einzige ohne eigene Sendung». In der Tat hatte der Berner Müslüm mit seinem «Müslüm TV» die meisten Zuschauer. Trotzdem ist nach zwei Staffeln Schluss mit der Sendung.
Im Schnitt schalten bei «Müslüm TV» 650000 Zuschauer pro Folge zu, was einem Marktanteil von 13 Prozent entspricht. Weit zurück liegt der Luzerner Unterhalter Dominic Deville, dessen Sendung «Deville» im Schnitt 45’000 Leute sehen, was einem Marktanteil weniger als 10 Prozent entspricht. Beinahe auf Müslüm-Niveau liegt «Querdenker», die Show von Michel Gammenthaler.
Elf Sendungen im neuen Jahr
Noch krasser ist der Unterschied, wenn man die Views auf YouTube dem SRF-Portal vergleicht. Müslüms erfolgreichste Folge wurde 16’000 beziehungsweise 77’000-mal angeschaut, «Querdenker» spielte in der gleichen Liga. Devilles Bestwert: 1300 Views auf Youtube und 14’000 im SRF-Play.
Dennoch wird «Deville» weiter zu sehen sein. 2017 sind elf Folgen geplant.
«Die Zuschauerzahlen sind bei diesen Comedy-Formaten nicht ausschlaggebend,» wurde Rolf Tschäppät, Bereichsleiter Comedy und Quiz zitiert. Der Sendeplatz am Freitag, kurz vor Mitternacht, gebe den Comedians die Möglichkeit, ihre Formate laufend weiterzuentwickeln. Insgesamt sei er mit den Feedbacks zu den Sendungen «sehr zufrieden».
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