Nach einem Jahr der aufwändigen Sanierung

Die Neuheimerstrasse ist wieder offen

Ein Jahr war die Neuheimerstrasse gesperrt. Während dieser Zeit wurde sie nicht nur vollständig saniert, sondern auch Platz für einen Radstreifen geschaffen, die Laubaukurve ausgebaut und mit Hangverbauungen vor weiteren Ereignissen gesichert. Damit kann die wichtige Verbindungsstrasse wie geplant auf den 7. Dezember 2016, 16 Uhr, wieder eröffnet werden. Das freut nicht nur Baudirektor Urs Hürlimann, sondern auch ganz besonders den Gemeindepräsidenten von Neuheim, Roger Bosshart.

«Die Kantonsstrasse von Sihlbrugg nach Neuheim war ein Sanierungsfall», fasst Baudirektor Urs Hürlimann den Zustand dieser wichtigen Verbindungsstrasse vor einem Jahr zusammen. Die Mängelliste sei dementsprechend gross: erhebliche Belagsschäden auf der ganzen Länge, verschiedene technische Mängel, fehlender separater Radstreifen, zu enge Radien in der Laubaukurve, zu geringe Sichtweiten und immer wieder Hangrutsche, die zu Schäden und Beeinträchtigungen geführt hätten.

Heute, ein Jahr nach dem Baustart, stellt der Zuger Baudirektor Urs Hürlimann fest: «Die Sanierung ist umgesetzt und wie wir alle sehen, hat sich der Aufwand gelohnt. Die Strasse wird am 7. Dezember, 16 Uhr, für jeglichen Verkehr wieder geöffnet.»

Eine übersichtlichere Strasse

Der Gemeindepräsident von Neuheim, Roger Bosshart, verspricht sich durch die Sanierung der Kantonsstrasse in erster Linie «massive Verbesserungen im Bereich Sicherheit». Der Gemeinderat geht auch davon aus, dass bei Starkregen die Rutschzonen nun gesichert seien und keine weiteren Sperrungen mehr nötig seien. «Gleichzeitig wurde die Laubaukurve den Strassennormen angepasst, so dass in Zukunft keine Gefahrenstelle mehr besteht. Generell wurde mit der Sanierung für alle Verkehrsteilnehmer eine sichere und übersichtlichere Strasse erstellt und die somit den Normen entspricht.»

Die Zusammenarbeit zwischen Kanton und Gemeinde, den verschiedenen Bauunternehmen und speziell den Ingenieurbüros war laut Roger Bosshart gut. «Auftretende Probleme konnten zeitgerecht erledigt werden. Neuheim schätzt die Investitionen in die Verkehrsverbindung Neuheim – Sihlbrugg des Kantons sehr.»

Grosse Herausforderungen

Der Kurvenradius der Laubaukurve wurde auf 38 Meter vergrössert. Durch diese Linienführung mussten ungefähr 9’000 Kubikmeter Material abgetragen sowie umfangreiche Hangsicherungsmassnahmen erstellt werden. Über 5’000 Laufmeter Nägel wurden gebohrt und eingebaut, schreibt die Zuger Baudirektion. Im Schutz der gesicherten und rückverankerten Spritzbetonwand sei die neue, bis zehn Meter hohe Winkelstützmauer erstellt worden. Die ganze Stützmauerlänge beträgt rund 400 Meter.

«Die geologischen Verhältnisse waren sehr anspruchsvoll.»

Die Zuger Baudirektion in ihrer Mitteilung

Für die umfangreichen Pfählungsarbeiten standen gleichzeitig drei Pfahlmaschinen im Einsatz. 150 Pfähle wurden abgeteuft mit Längen bis zu 24 Meter und einem Durchmesser von 90 Zentimeter. Teilweise tauchte der feste Untergrund unerwartet ab, was zu Mehrlängen bei den Pfählen führte. Auch vereinzelte Klüfte im Untergrund liessen den Beton verschwinden, was Mehrmengen ergab. Im Bereich der Rutschzonen mussten für die rund 90 Tonnen schwere Baumaschinen sichere Arbeitsflächen eingerichtet werden. «Die geologischen Verhältnisse waren sehr anspruchsvoll», schreibt die Direktion weiter.

Die talseitigen Stützkonstruktionen sind teilweise rückverankert. «Hier war besondere Vorsicht geboten, damit die Quellen der Trinkwasserversorgung nicht verschmutzt werden», schreibt die Baudirektion. Die Erdanker wurden mit einem Schutzgewebe ummantelt, damit der feine Zement nicht ausdringen und die Quellen verschmutzen kann. Die Klüfte im Hang konnten problemlos durchfahren werden und auch die Wasserqualitäten der Quellen, welche laufend gemessen wurden, zeigten positive Werte.

Vollsperrung war unumgänglich

Am meisten Zeit hätten die Hangverbauungen sowie der Ausbau der Laubaukurve grebraucht. «Um diese umfassenden Sanierungsarbeiten möglichst effizient, kostengünstig und ohne Verzögerungen ausführen zu können, waren wir gezwungen, die Neuheimerstrasse vollständig zu sperren. Ansonsten wäre es finanziell wesentlich teurer geworden, denn die Bauzeit hätte sich verdoppelt», gibt Baudirektor Urs Hürlimann zu bedenken. Diese totale Strassensperrung sei für die Gemeinde und ihre Einwohner eine echte Herausforderung gewesen, ergänzt Roger Bosshart. Die KMUs seien gefordert gewesen «und mussten ihre Arbeits- und Logistikabläufe wie auch die Materiallieferungen entsprechend anpassen». Umso grösser sei nun die Freude über die Wiedereröffnung dieser wichtigen Verbindung.

Auf den Fahrplanwechsel (11. Dezember 2016) verkehren die ZVB-Busse wieder normal auf der Neuheimerstrasse.

Die Neuheimerstrasse ist wieder offen
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