Luzerner Wirtschaft mit verhaltener Prognose

Aufschwung lässt auf sich warten

Die Luzerner Wirtschaft entwickelte sich im dritten Quartal 2016 zaghaft. Und auch für die kommenden Wintermonate wird kein Aufschwung erwartet. Der Detailhandel hofft jetzt aufs Weihnachtsgeschäft – und auch das Exportvolumen steigt.

Die Situation war Ende September die gleiche wie im Juni: Der Aufschwung lässt weiterhin auf sich warten. Das teilt das Luzerner Statistikamt Lustat am Freitag mit. Diese Einschätzung geht aus Rückmeldungen der an den Umfragen der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) teilnehmenden Luzerner Unternehmen aus Detailhandel, Industrie und Baugewerbe heraus.

Für den Detailhandel erwartet Lustat weiterhin eine verhaltene und für die Industrie eine insgesamt befriedigende wirtschaftliche Situation. Im Baugewerbe wurde die Geschäftslage erneut häufiger als gut denn als schlecht bezeichnet. Positiver wird die Situation im Gastgewerbe eingestuft, obwohl sich die Geschäftslage nicht besserte.

Industrie: Steigendes Exportvolumen

Die Auftragsbestände in der Luzerner Industrie erholten sich nicht: 40 Prozent der Unternehmen beurteilten diese Ende September 2016 als zu klein (Ende Juni: 33 Prozent). Fast jeder vierte Industriebetrieb reduzierte im Lauf des dritten Quartals die Verkaufspreise; höhere Preise wurden nur vereinzelt verlangt.

Auf Expansionskurs befindet sich die Exportwirtschaft. Nach einem Plus von 5 Prozent im zweiten Quartal erhöhten sich die Ausfuhren im dritten Quartal um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die stark exportorientierten Firmen erwarten auch im vierten Quartal steigende Ausfuhren, keine geht jedoch von einer Verbesserung der Geschäftslage aus. Die Gesamtindustrie rechnet mit einer gleichbleibenden Lage.

Detailhandel hofft aufs Weihnachtsgeschäft

Das Luzerner Ausbaugewerbe präsentierte sich im dritten Quartal auf hohem Niveau stabil. Eine relative Abschwächung erlebte der Hochbau, wo die Nachfrage nach Bauleistungen bei einer Mehrheit der Betriebe gesunken ist. Während das Ausbaugewerbe bis im Frühjahr 2017 eine insgesamt gleichbleibende Geschäftslage erwartet, rechnet der Hochbau mit einer Eintrübung.

Im dritten Quartal waren über 40 Prozent der Luzerner Detailhändler mit einer tieferen Kundenfrequenz als im Vorjahr konfrontiert. Stärker besucht wurden rund 20 Prozent der Geschäfte. Die Ertragslage (Margen und Verkaufsmengen) verschlechterte sich seit Juni bei 34 Prozent der Firmen.

Ein positiver Impuls soll vom Weihnachtsgeschäft ausgehen: Für das Jahresendquartal 2016 rechnet jeder zweite Detaillist mit einem Mehrumsatz und nur jeder zehnte mit einem Umsatzrückgang (Erwartungen unter Ausklammerung saisonaler Schwankungen).

Gastgewerbe: Hotellerie-Logiernächte gehen zurück

Zum ersten Mal seit Herbst 2012 verzeichnete die Luzerner Hotellerie im dritten Quartal 2016 wieder einen Rückgang der Logiernächte. Die Zahl der Übernachtungen reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,9 Prozent. Trotz tieferem Gästeaufkommen wurde die Geschäftslage Ende September positiver eingestuft als Ende Juni.

39 Prozent der Luzerner Gaststätten setzten im dritten Quartal 2016 weniger Getränke und Essen ab als im Jahr zuvor, 15 Prozent konnten ihren Absatz steigern. Insgesamt rechnet das Gastgewerbe bis im Frühjahr 2017 mit keiner Veränderung der Geschäftslage.

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