Kooperation der Universitäten Luzern und Zürich

Master Medizin in Luzern rückt näher – Bund will 7 Millionen zahlen

Was tun gegen den Ärztemangel? Mehr Ärzte ausbilden. Ein gemeinsamer Masterstudiengang Medizin der Universitäten Zürich und Luzern will der Bund mit 7 Millionen Franken unterstützen – wenn er denn realisiert wird. Die ersten Absolventen würden 2023 ihr Diplom erhalten.

Der Bund will die Anzahl Abschlüsse in Humanmedizin erhöhen um dem Ärztemangel entgegenzuwirken. Zu diesem Zweck hat er im Rahmen der Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation (BFI) in den Jahren 2017–2020 ein Sonderprogramm lanciert, welches 100 Millionen Franken umfasst (siehe Box). Am 18. November 2016 hat der Hochschulrat ein von swissuniversities vorbereitetes Massnahmenpaket bewilligt. Das Massnahmenpaket enthält auch das Kooperationsprojekt der Universitäten Zürich und Luzern.

Die beiden Partner planen, im Rahmen eines gemeinsamen Masterstudiengangs Medizin 40 zusätzliche Studienplätze zu schaffen. Gelingt dies, können sie aus dem Sonderprogramm einen Beitrag von rund 7 Millionen Franken erwarten. Dies schreibt Bildungs- und Kulturdirektor Reto Wyss diesen Freitag in einer Medienmitteilung.

Erste gemeinsame Master-Abschlüsse 2023

Der Luzerner Regierungsrat hat Anfang Juli 2016 der Beteiligung der Universität Luzern am Kooperationsprojekt für den gemeinsamen Masterstudiengang Medizin bereits zugestimmt. Seither laufen die Arbeiten am Projekt intensiv; auf Seiten des Kantons Luzern sind daran in enger Zusammenarbeit das Bildungs- und Kulturdepartement sowie das Gesundheits- und Sozialdepartement beteiligt. Der Abschluss einer Kooperationsvereinbarung der Universitäten Zürich und Luzern steht kurz bevor. Der Zürcher sowie der Luzerner Regierungsrat müssen nach Unterzeichnung noch über diese Vereinbarung befinden.

Geplant ist, dass die Partner auf Luzerner Seite – die Spitäler und Kliniken, die Universität Luzern sowie der Kanton Luzern – Leistungen für den gemeinsamen Masterstudiengang erbringen. Zusammen mit den Beiträgen des Bundes an die Aufbaukosten kann die Finanzierung des gemeinsamen Masterstudiengangs langfristig sichergestellt werden.

Im Herbstsemester 2017/18 sollen die ersten Studierenden im so genannten «Luzerner Track» ihr Bachelor-Studium an der Universität Zürich aufnehmen. Sie können dann bereits einzelne Module der Luzerner Partner belegen. Nach dem Bachelor absolvieren sie den gemeinsamen Masterstudiengang. Die angehenden Ärzte sollen vor allem während des vierten bis sechsten Studienjahres – also während des Masterstudiums – viel Zeit in Luzerner Spitälern und Hausarztpraxen verbringen. Die Universität Luzern erbringt mit ihrem Seminar für Gesundheitswissenschaften und Gesundheitspolitik ebenfalls Lehrleistungen. Die ersten gemeinsamen Abschlüsse könnten somit im Jahr 2023 von den Universitäten Zürich und Luzern verliehen werden.

Versorgung der Luzerner Bevölkerung sicherstellen

Der neue Studiengang erhöht die Chance, dass die Absolventen nach ihrem Abschluss als Ärzte im Kanton Luzern arbeiten werden. Dadurch lässt sich die medizinische Versorgung der Luzerner Bevölkerung besser sicherstellen. Das Kooperationsprojekt kann somit auch einen Beitrag zur Behebung des Hausärztemangels und zur Sicherstellung der ärztlichen Grundversorgung leisten. Ausserdem können dank den zusätzlichen Ausbildungsplätzen mehr Schweizer Studierende ein Medizinstudium aufnehmen.

Im Herbstsemester 2015/16 studierten knapp 300 Luzerner an einer schweizerischen Universität Humanmedizin. Von diesen waren 56 Personen an der Universität Zürich eingeschrieben.

Sonderprogramm gegen Ärztemangel

Der Bund will mit dem Sonderprogramm die Anzahl Abschlüsse in Humanmedizin in der Schweiz erhöhen: von 861 Abschlüssen (2014) auf rund 1300 bis spätestens 2025. Das Sonderprogramm soll einen Beitrag zur Linderung eines drohenden Ärztemangels in der Schweiz und zur Verminderung der Abhängigkeit von der Ärzterekrutierung aus dem Ausland leisten und somit auch den Mangel an Grundversorgern entschärfen.

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