90 neue Wohnplätze in Rathausen eröffnet

Neues Zentrum für Menschen mit schwerer Behinderung

Die Stiftung für Schwerbehinderte Luzern (SSBL) eröffnet in Rathausen drei neue Wohnhäuser mit 90 Wohnplätzen sowie das sanierte und umgebaute Kloster. Nach mehrjähriger Planungs- und Bauzeit wurde das Projekt «Masterplan Rathausen» im Zeit- und Budgetrahmen abgeschlossen. Weitere Teilprojekte folgen.

Die drei neuen Wohnhäuser setzen neue Akzente im westlichen Teil des Areals in Rathausen. Die Wohngruppen wurden speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit hohem Pflegebedarf und intensiven Betreuungsleistungen ausgerichtet, teilt die SSBL mit. «Wir übernehmen damit Verantwortung im Auftrag der Gesellschaft und sehen uns verpflichtet, Menschen zu begleiten, die in anderen Institutionen keinen Platz finden.»

Insgesamt konnten durch die Neubauten 19 zusätzliche Personen aufgenommen werden, die seit Jahren auf einen Wohnplatz gewartet haben. Rolf Maegli, Direktor der SSBL, sagt: «Mit den zusätzlichen Plätzen können wir die Warteliste entlasten und durch die Spezialisierung viel besser dem Bedarf entsprechen.»

Mit der gleichzeitigen Sanierung der denkmalgeschützten Klosteranlage wurde ein durchdachtes Gesamtprojekt realisiert. In Zukunft wird das Kloster in erster Linie als Zentrum für Arbeit und Beschäftigung für die Bewohnerinnen, Bewohner und Tagesbeschäftigten der SSBL genutzt.

Heimgeschichte gerät nicht in Vergessenheit

Die sanierte Klosteranlage bietet Möglichkeiten für Begegnungen mit der Bevölkerung: Das Gastronomieangebot wurde aufgewertet, Seminarräume werden vermietet, die Kirche behält ihre sakrale Zweckbestimmung und Orte der Besinnung und Spiritualität werden gestaltet. Die historische Bedeutung des Ortes mit seiner bewegten Geschichte, insbesondere die Heimgeschichte, gerate so nicht in Vergessenheit.

An der Eröffnungsfeier am Mittwoch begrüsste Regierungsrat Guido Graf den unternehmerischen Entscheid, den die SSBL mit der Umsetzung des Projekts gefällt hat. Die Präsidentin des Stiftungsrats, Margrit Fischer-Willimann, betont die Bedeutung des Projekts: «Der Masterplan Rathausen war mehr als ein Bauprojekt – es ist der SSBL eine weitsichtige Gesamtplanung gelungen, die den Ort aufwerten wird.» Dadurch können nicht mehr zeitgemässe Wohnhäuser in Horw, Luzern, Willisau, Menznau und Dagmersellen auf Ende Jahr aufgehoben werden.

35 neue Vollzeitstellen

Der Umzug der Bewohnerinnen und Bewohner erfolgt planmässig im Januar 2017 und die SSBL schafft durch das Projekt 35 neue Vollzeitstellen. Die Endkosten belaufen sich voraussichtlich auf 52,4 Millionen Franken, das Kostendach konnte eingehalten werden.

Dank der Unterstützung zahlreicher privater und institutioneller Spender, der Denkmalpflege, des Lotteriefonds und durch Eigenmittel der SSBL konnten in einer ersten Phase 9,4 Millionen Franken an Mitteln generiert werden.

Die SSBL sei aber weiterhin auf Unterstützung angewiesen, um in den nächsten Monaten Projekte wie beispielsweise die Innensanierung der Klosterkirche, einen Bewegungsparcours oder die naturnahe Arealgestaltung im Umfang von rund 4 Millionen Franken zu realisieren.

Tag der offenen Tür in Rathausen: Samstag, 19. November 2016, von 10 bis 16 Uhr. U.a. mit Fachvorträgen, musikalischer Unterhaltung, einem Besuch von FCL-Stars, Ponyreiten, Verpflegungsangeboten.

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