Viscosistadt: Kaum eröffnet, kommt die nächste Baustelle

Auf den Beginn des laufenden Semesters sind zwei Drittel der Studierenden und Mitarbeitenden des Departments Design & Kunst in die Viscosistadt nach Emmenbrücke gezogen. 2019 wird der zweite Teil folgen. Dies hat der Konkordatsrat, der die sechs Zentralschweizer Trägerkantone vertritt, entschieden.

Der Entscheid ist insofern nicht überraschend, als bereits vor Jahren mit einem Umzug des ganzen Departements unter ein Dach geliebäugelt wurde. Anders als bei der ersten Etappe, als mit dem «Bau 745» ein bestehendes Gebäude umgebaut wurde, ist nun ein neues Gebäude geplant. Genauer, ein Anbau an den «Bau 745» (siehe Visualisierung oben).

HSLU wird Mieterin

«Das Projekt musste vom Grundeigentümer und Investor erst erarbeitet werden, damit wir die Rahmenbedingungen kennen», sagt Bildungs- und Kulturdirektor Reto Wyss. Bauherrin des Anbaus ist die Viscosistadt AG, die Hochschule Luzern wird sich ins Gebäude einmieten. Entsprechend konnte Wyss weder zu den Baukosten noch zum Baustart Angaben machen. Es liege jetzt am Bauherr, das Projekt voranzutreiben.

Das konzipierte neue Gebäude erlaube funktionelle Verknüpfungen, die insbesondere im Bereich Ausbildung wertvoll seien, schreibt die HSLU in einer Mitteilung. Beispielsweise könnten Werkstätten und Ateliers in unmittelbarer Nähe zu jenen Studienrichtungen angeordnet werden, die sie hauptsächlich nutzen.

Betreffend Mietpreis sei man sich mit der Viscosistadt AG einig, sagt Reto Wyss. Da er langfristig leicht tiefer ausfällt im Vergleich zur heutigen Situation, und weil die HSLU durch die Konzentration Synergien schafft, kann jährlich rund 300’000 Franken gespart werden. Mit dem Umzug unter ein gemeinsames Dach kann zudem die Fläche für das Departement Design & Kunst leicht reduziert werden.

Pädagogen könnten in Sentimatt ziehen

Und was geschieht mit den jetzigen Standorten der «Kunsti», wenn diese 2019 definitiv nach Emmenbrücke zieht? Am jetzigen Standort an der Baselstrasse ist die HSLU eingemietet. Das Gebäude an der Sentimatt hingegen gehört dem Kanton. «Es steht zur Diskussion, dass die Pädagogische Hochschule dieses ab 2019 nutzen kann», sagt Reto Wyss.

2019 sollen in der Viscosistadt rund 850 Studierende und 140 Mitarbeitende lernen, lehren und forschen. Am Department Kunst & Design werden elf Bachelor-Studienrichtungen und drei Master-Studiengängen geführt.

Musiker ziehen in den Südpol

Positive Signale für die künftige Entwicklung der Hochschule Luzern setzte der Konkordatsrat auch mit einem zweiten Entscheid. Er erteilte die Baufreigabe für den Neubau des Departements Musik. Dieses soll in Kriens, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Südpol, eine neue Heimat finden. 

Seit diesem Frühling liegt für das Projekt die Baubewilligung der Gemeinde Kriens vor. Inzwischen sind die Ausschreibungen erfolgt und rund zwei Drittel der Offerten eingegangen. Der Spatenstich soll im November erfolgen, die Bauzeit beträgt rund 2,5 Jahre.