Leserbrief von Alex Mathis zum Veloverbot am Quai

«Unfälle und rücksichtsloses Verhalten wären die Folge»

SP und Grüne haben die Idee ins Spiel gebracht, das Veloverbot an Luzerner Quai aufzuheben. Alex Mathis, Geschäftsführer des TCS Waldstätte, bezweifelt in seinem Leserbrief, dass die Velofahrer die Regeln befolgen würden. Konflikte wären vorprogrammiert, glaubt er.

Leserbrief:

Eines muss man der städtischen Allianz aus Sozialdemokraten und Grünen lassen: Im Bereich der Verkehrspolitik, insbesondere wenn es um Veloförderung geht, gelingt es den beiden Parteien immer wieder, verblüffende Ideen zu lancieren. Wie so oft entpuppen sich diese jedoch schnell als Luftschlösser.

So auch das Postulat, das in Zukunft das Velofahren entlang dem Nationalquai erlauben soll. Bleiben wir also sprichwörtlich mit beiden Beinen auf dem Boden und analysieren die Situation aus geerdeter Position. Die Platzverhältnisse auf dem malerischen Fussweg entlang dem Seebecken sind bekanntlich begrenzt. Schon heute tummeln sich dort an schönen Tagen Spaziergänger, Touristen, Jogger und Kinderwagen.

Bahnhofstrasse zeigt, was passiert

Die Konflikte wären vorprogrammiert, sollten dort künftig Velos den Passanten um die Ohren flitzen. Unfälle und rücksichtsloses Verhalten wären die Folge. Es ist zu bezweifeln, dass die Zweiräder, ob konventionell oder elektrisch angetrieben, die (Vortritts-)Regeln befolgen würden. Wer das nicht glaubt, den lade ich an Markttagen gerne an die Bahnhofstrasse ein, wo temporär Fahrverbote für Velofahrende gelten.

Die Haldenstrasse ist gegenwärtig beidseitig mit Velostreifen ausgerüstet und ermöglicht so ein sicheres sowie zügiges Vorwärtskommen. Gewiss: Punktuelle Verbesserungen, die letztlich der Verkehrssicherheit aller dienen, können durchaus in Betracht gezogen werden.

Besser beim Veloweg ansetzen

Wie dem links-grünen Vorstoss zu entnehmen ist, stören sich die Postulanten unter anderem an Fahrzeugen, die die Velostreifen kurzzeitig blockieren. Hier ein pragmatischer Vorschlag an Politik und Behörden: Wie wäre es, wenn die Stadt anstelle eines Velowegs bessere Umschlagsplätze für das Gewerbe und die Hotellerie zur Verfügung stellen würde?

Alex Mathis, Geschäftsführer TCS Waldstätte

«Unfälle und rücksichtsloses Verhalten wären die Folge»
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Heinz Baebler
    Heinz Baebler, 02.10.2016, 15:07 Uhr

    Selbstverständlich soll der Quai den Fussgängerinnen und Fussgängern vollständig zur Verfügung stehen, also keine Öffnung für die Velofahrenden. Schon aus der Sicht älterer Menschen, aber ebenso für Menschen mit einer Hörbehinderung – letzter Hinweis auch aus der Sicht als Geschäftsführer von pro audito luzern – ist dies unabdingbar. Entscheidend ist aber, dass der Radstreifen an der Haldenstrasse zu 100% für die Velofahrenden frei bleibt, also keine Fahrzeuge auf dem Radstreifen abgestellt werden, auch nicht kurzfristig. Für Radfahrende ist die Haldenstrasse zu gefährlich, vor allem wenn sie gezwungen werden, auf die Strasse auszuweichen, weil der Fahrradstreifen von Autos besetzt ist.
    Heinz Bäbler

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