Grünes Licht für städtisches Veloparkierungskonzept

Gerangel um freie Veloparkplätze beim Bahnhof Luzern: Die Stadt will nun die Anzahl Parkplätze deutlich erhöhen. (Bild: tob)

Freie Fahrt für die Velofahrer – oder zumindest erste Barriere überquert. Die Baukommission des Grossen Stadtrates hat  den Bericht und Antrag «Veloparkierungskonzept Innenstadt von Luzern, Umsetzung erste Etappe» behandelt. Genau wie der grosse Rat befürwortet sie das Konzept und stimmt einem Kredit von 1,63 Millionen Franken zu.

Die Baukommission sieht den Bedarf zur Umsetzung des Veloparkierungskonzeptes und begrüsst, dass damit in zwei von drei Zonen Verbesserungen angestrebt werden. Die Situation von wildparkierten Fahrrädern soll so verbessert werden. Teilweise wären mehr Parkplätze wünschenswert, vor allem in der Zone rund um den Bahnhof. Dies soll mittels Monitoring geprüft und in einer weiteren Umsetzungsphase optimiert werden. Im weiteren steht die Baukommission hinter der Aufhebung der Autoparkplätze beim Zurgilgenhaus zugunsten von Veloparkplätzen. Hier soll die Situation für die Fussgänger verbessert werden, indem die Velos nicht mehr auf dem Gehweg abgestellt werden.

Die Baukommission spricht sich für die Montage von Bügelpfosten aus. Diese sollen aber nicht flächendeckend, sondern nur dort montiert werden, wo es Sinn macht. Bei der Parkieranlage Seehofstrasse sollen mittels Signaletik der Zugang zum Parkplatz verbessert und der geplante Veloparkplatzabbau an dieser Stelle minimiert werden. Beim Treppenabgang an der Zentralstrasse soll die Schieberinne wenn immer möglich installiert werden, und die Planung für die Nutzung im hintersten Teil des Posttunnels soll weiter verhandelt werden. Weiter setzt sich die Baukommission dafür ein, dass die Aufhebung der Autoparkplätze beim Zurgilgenhaus allfälligen privaten Parkhausprojekten als bereits erfolgte Minimierung im Aussenraum angerechnet werden soll.

Übrigens meldet die Stadt eine neue Höchstzahl an Velos:

 

1,4 Millionen Velofahrten am Schweizerhofquai im 2015Luzern fährt Velo – immer öfter! Rund 1‘410‘000 Velos sind…

Posted by Stadt Luzern on Dienstag, 26. Januar 2016

 

Problemzone: Bahnhof

Sehr kritische Worte fand die Baukommission zur Tatsache, dass mit der Umsetzung der ersten Etappe rund um den Bahnhof keine massgeblichen Verbesserungen erzielt werden. Sie nimmt zur Kenntnis, dass die Problemzonen gut analysiert wurden, kritisiert aber die schlechte Auswertung und die zur Verfügung stehende Datenbasis zur Berechnung der benötigten Veloparkplätze. Weiter ist die Baukommission enttäuscht, dass in diesem Bericht und Antrag das Projekt Nutzung des Posttunnels als Veloparkplätze nicht weiterentwickelt ist und dass rund um den Bahnhof nur wenige konkrete Massnahmen zur Verbesserung der Situation vorhanden sind.

Keine Parkplatzgebühren

Eine Einführung einer Gebühr für Veloparkplätze an vereinzelten Orten sieht die Baukommission als nicht umsetzbar. Ebenfalls spricht sie sich gegen den Einsatz von doppelstöckigen Veloparkplätzen an der Zentral- und Frankenstrasse aus. Im Bereich der bestehenden Velostation verzichtet die Kommission auf weitere Verhandlungen für zusätzliche Veloparkplätze mit der Universität. Die Serviceleistungen der bestehenden Velostation sollen bekannter gemacht werden, allerdings nicht mit Werbung.

Die Kommission empfiehlt dem Grossen Stadtrat grossmehrheitlich, den Bericht und Antrag zustimmend zur Kenntnis zu nehmen. Weiter empfiehlt sie einstimmig, den Kredit mit der Entnahme aus der Spezialfinanzierung Parkraum zu bewilligen.

zentral+ berichtete bereits ausführlich über das Veloparkierungskonzept:

Stadt will 2’000 zusätzliche Veloparkplätze: Die Stadt Luzern will den Veloverkehr fördern und so die Bevölkerung zum Umsteigen bewegen. Mehr Velos auf gleichem Raum plus neue Parkanlagen plus Velos statt Autos auf Parkplätzen: So sollen in einem ersten Schritt 850 zusätzliche Veloparkplätze realisiert werden. Und obwohl viele Massnahmen für rote Köpfe sorgen dürften – sie genügen nicht. Hier geht’s zum Artikel.

Stadt hält an Velo-Tunnel fest – trotz absehbarem Abriss: Der Stadtrat will den Veloanteil bis in fünf Jahren verdoppeln und bis 2035 verfünffachen. Dazu will er massiv mehr Veloparkplätze anbieten. Doch diverse Massnahmen sind rechtlich umstritten, politisch heikel, sehr teuer oder noch völlig unklar. Im Interview mit zentral+ nehmen Stadtrat Adrian Borgula und Martin Urwyler vom Tiefbauamt Stellung. Hier geht’s zum Artikel.

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