Studis schicken Froscheier in den Weltraum

Die Luzerner Frosch-Raumfahrer von CEMIOS.

Sie tun’s zwar nicht, um genetisch mutierte Frosch-Superhelden à la Ninja Turtles zu erschaffen, aber das Projekt ist trotzdem spannend: Studenten der Hochschule Luzern jagen Froscheier mit einer Rakete in den Weltraum, um den Einfluss von Schwerelosigkeit auf biologische Zellen zu untersuchen.

Es ist der Südafrikanische Krallenfrosch, dessen Eier die unfreiwillige Ehre haben werden, beim Forschungsprojekt CEMIOS (Cellular Effects of Microgravity Induced Oocyte Samples) teilzunehmen.

«An diesen Froscheiern lässt sich besonders gut erforschen, welche Auswirkungen Schwerelosigkeit auf biologische Zellen hat», erklärt CEMIOS-Projektleiter Simon Wüest vom Kompetenzzentrum Aerospace and Biomedical Science and Technology der Hochschule Luzern.

Ältere Menschen und bettlägerige Patienten leiden häufig an Symptomen, die auch in der bemannten Raumfahrt beobachtet werden, so beispielsweise an Muskelschwund und an einer Verringerung der Knochendichte. Die Erkenntnisse könnten einst helfen, die Entstehung dieser Symptome besser zu verstehen.

Bei der Vorbereitung von CEMIOS ist laut Wüest interdisziplinäre Zusammenarbeit und Durchhaltevermögen gefragt. «Seit rund einem Jahr beschäftigen sich Elektrotechniker, Maschinentechniker und Wirtschaftsingenieure intensiv mit dem Projekt.»

Strenges Auswahlverfahren überstanden

Das Experiment können die Studierenden im Rahmen des REXUS-Programms durchführen. Dies ist ein Ausbildungsprogramm des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Swedish National Space Board (SNSB), in dem Startplätze für besonders interessante und erfolgsversprechende Experimente vergeben werden.

In einem zweistufigen Selektionsverfahren überzeugte das Team der Hochschule Luzern den Expertenausschuss und erhielt das «Flugticket» für sein Experiment. Die Rakete startet im März 2016 im nördlichen Schweden in der Nähe von Kiruna. Der Flug dauert gut zehn Minuten. Anschliessend fällt die Rakete mit einem Fallschirm auf die Erde zurück. Nach der Bergung werden die Daten von den Studierenden im Labor ausgewertet.

 

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