Betreibungsamt zieht schon jetzt um

Das ehemalige Gebäude der Landis & Gyr beim Zuger Bahnhof.

(Bild: zvg)

Mit dem Betreibungsamt zieht früher als geplant eine Abteilung der Stadtverwaltung in das ehemalige Landis&Gyr-Gebäude beim Zuger Bahnhof. Das Betreibungsamt muss die bisherige Mietfläche am Fischmarkt räumen und braucht deshalb neue Büros. Bis 2019 soll die gesamte Verwaltung in das Gebäude umziehen.

Die Stadt Zug führt die gesamte Verwaltung, die derzeit auf sieben Häusern in der Altstadt verteilt ist, an einem einzigen Standort zusammen. Das Stimmvolk hat dafür im Sommer 2012 dem Kauf des ehemaligen Landis&Gyr-Gebäudes beim Bahnhof zugestimmt. Der Umzug ist auf Winter 2019 vorgesehen, bis zu diesem Zeitpunkt ist die Firma Siemens eingemietet.

Das Betreibungsamt mit seinen zehn Mitarbeitenden wird schon im Oktober 2014 in das neue Verwaltungsgebäude ziehen. Das teilt die Stadt Zug in einer Medienmitteilung mit. Karl Kobelt, Vorsteher Finanzdepartement, zu den Gründen: «Wir machen aus der Not eine Tugend. Der Mietvertrag des Betreibungsamtes am Fischmarkt läuft demnächst aus, ohne Option auf Verlängerung, infolge Eigenbedarfs durch den neuen Eigentümer.»

Da im ehemaligen Landis&Gyr-Gebäude durch den Auszug der Bildungseinrichtung «Bildxzug» eine Fläche in idealer Grösse frei werde, könne das Betreibungsamt bereits jetzt einziehen. Damit könne die Stadt Mietkosten von jährlich rund 30’000 Franken sparen. Ausserdem beteilige sich die Fischmarkt-Eigentümerschaft mit 60’000 Franken an den Umtrieben. 

Umzug kostet rund 500’000 Franken

Für das Betreibungsamt müssen einige Investitionen getätigt werden. Auch an dem neuen Ort seien Sicherheitseinrichtungen wie kugelsichere Verglasungen, gesicherte Türzutritte und spezielle Informatikeinrichtungen unerlässlich. Die einmalige Investition betrage maximal 525’000 Franken, so Kobelt. «Wenn das Betreibungsamt neue Büros bezieht, fallen diese Kosten wegen den ausserordentlich hohen Sicherheitsanforderungen automatisch an – egal wo.»

Es mache deshalb Sinn, das Betreibungsamt bereits jetzt dort unterzubringen, wo später ohnehin die ganze Stadtverwaltung hinkomme. Eine Zwischenlösung käme erheblich teurer zu stehen und sei deshalb nicht angebracht, sagt der Finanzchef.

Kein tröpfchenweiser Umzug

Der Stadtrat habe sich auch mit der Frage befasst, ob es politisch opportun sei, diesen Entscheid zu fällen im Wissen, dass derzeit Unterschriften für eine Doppelinitiative gegen den Umzug gesammelt werden. Er sei zur Ansicht gelangt, dass das Volk die Zentralisierung der Verwaltung und den Kauf des Gebäudes mit der Volksabstimmung vom September 2012 legitimiert hatte und es deshalb unverhältnismässig wäre, alle wichtigen Entscheide zum Umzug bis auf weiteres zu sistieren. Karl Kobelt: «Wir planen den Umzug weiter, so wie es dem Volkswillen entspricht. Umso mehr, wenn wie im vorliegenden Fall bereits vorab finanzielle Einsparungen zu Gunsten der Stadtkasse realisiert werden können.»

Der Umzug des Betreibungsamtes soll aber nicht bedeuten, dass die Stadtverwaltung nun tröpfchenweise ins ehemalige Landis&Gyr-Gebäude einzieht, heisst es in der Medienmitteilung. Dies sei wegen des Vertrags mit Siemens gar nicht möglich. «Das Betreibungsamt hat nur wenige Schnittstellen zur übrigen Stadtverwaltung. Der Umzug des Betreibungsamtes ist demnach ein Ausnahmefall», so Kobelt.

Stadt nimmt über 8 Millionen Franken ein

Schliesslich weist Kobelt darauf hin, dass die Stadt Zug bis zum Einzug (2019) der gesamten Verwaltung in das ehemalige Landis&Gyr-Gebäude über 8 Millionen Franken einnehme. Durch die Vermietung des Gebäudes an Dritte erwirtschaftet die Stadt jährlich einen Netto-Ertrag von 1.4 Millionen Franken.

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