Ehe auf dem Prüfstand
Letztes Jahr waren im Schnitt mehr Schweizer Einwohner ledig als verheiratet. Dieser Entwicklung trug der Bundesrat Rechnung und gab ein Gutachten in Auftrag. Die daraus resultierenden Vorschläge sind nach Meinung von SVP-Kantonsrat Primin Müller mit dem gesunden Menschenverstand kaum zu vereinbaren.
Per Ende 2013 sind in der Schweiz 3,53 Millionen Einwohner verheiratet und 3,54 Millionen ledig. Damit sind in der Schweiz erstmals in der jüngeren Geschichte mehr Menschen ledig als verheiratet. Dieser Entwicklung will nun der Bundesrat Rechnung tragen und gab ein Gutachten in Auftrag. Die daraus resultierenden Vorschläge sind mit dem gesunden Menschenverstand kaum zu vereinbaren.
Die Ehe ist abzuwerten
Das Justizdepartement von Simonetta Sommaruga liess bei der Basler Privatrechtsprofessorin Ingeborg Schwenzer ein Gutachten erstellen. Darin fordert Schwenzer, dass keine Familienform vom Recht bevorteilt werden darf. Die Ehe soll zu einer symbolischen Verbindung abgewertet werden, die nicht mehr gelten darf als jede andere Form des Zusammenlebens. Relevant für alle Rechte und Pflichten wäre stattdessen die «Lebensgemeinschaft». Die «Lebensgemeinschaft» gilt juristisch als erreicht, wenn eine Partnerschaft mehr als drei Jahre dauerte und mindestens ein gemeinsames Kind oder mindestens ein Partner erhebliche Beiträge investiert hat.
Ehehindernisse sind abzubauen
Im Gutachten wird zusätzlich gefordert, dass Ehehindernisse abgebaut werden sollen. Das heisst: Homosexuelle sollen künftig heiraten dürfen, das Inzestverbot sowie das Verbot von polygamen Ehen ist kritisch zu hinterfragen. Ebenfalls überholt sei, dass ein Kind Eltern mit verschiedenen Geschlechtern haben müsse.
Prioritäten setzen
Es ist erstaunlich, welche Forderungen die Gegebenheit hervorruft, dass mehr Menschen ledig als verheiratet gelten. Denn eigentlich sollte es in der politischen Diskussion um die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft gehen. Diese wird nur mit einer «positiven Diskriminierung» erreicht. Eine solche ist gerechtfertigt, wenn daraus für die Gesellschaft mehr Vorteile als Nachteile entstehen.
Kinder, als Schöpfung menschlicher Liebe, können nur aus einer Verbindung von Mann und Frau hervorgehen. Ausserdem belegen Studien, dass die Entwicklung von Kindern am optimalsten vonstatten geht, wenn sie in intakten Familienverhältnissen aufwachsen können. Es ist deshalb offensichtlich, dass die Ehe in unserer Gesellschaft eine tragende Rolle spielt. Nur diese Verbindung sichert die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft und kann deshalb nicht folgenlos auf die gleiche Stufe mit anderen Neigungen oder Partnerschaften gestellt werden. Jegliche Relativierung oder Herabminderung der Ehe ist deshalb abzulehnen.
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