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Der unsichtbare Smog

Luzern dient als Testobjekt für neues Mobilfunknetz

Die 5G Testphase läuft in Luzern. Bis Ende 2019 sollen 60 weitere Städte und Gemeinden in der Schweiz folgen.

(Bild: Pixabay)

Seit November 2018 gehört auch Luzern zu den Versuchskaninchen der neusten Mobilfunkgeneration. Die 5G-Antennen sind in Betrieb auf den Dächern Luzerns. Lukas Koller geht in seinem Blog auf potenzielle Risiken und Gegenmassnahmen ein.

Das 5G-Netz gilt als revolutionäre Veränderung in der Kommunikationstechnologie und ermöglicht in der Zukunft eine autonome Steuerung von Autos und Drohnen. Auch für die Umwelt ergeben sich Vorteile, indem sich diese mit der neuen Technologie besser überwachen lässt. Die Kehrseite – intensivierter Elektrosmog in Städten.

Smog erhält eine grosse Aufmerksamkeit und wird mit aller Kraft bekämpft. Dabei handelt sich um die graue, verpestete Schicht, welche den blauen Himmel verdeckt. Die unsichtbaren Strahlen werden ausser Acht gelassen und es wird fleissig an einem Ausbau des Elektrosmogs gearbeitet. Selbst die Antennen sollen unsichtbar gemacht werden, indem man sie in den Kirchtürmen Luzerns installiert. Von den Telekommunikationskonzernen werden mögliche Auswirkungen nicht kommuniziert. Es stellt sich die Frage, ob Strahlen gesundheitlich bedenklich sind.

Gesundheitliche Gefahren?

Elektrischer Strom erzeugt elektrische und magnetische Felder, wodurch niederfrequente Strahlen ausgesendet werden. Diese entstehen durch Stromkabel, Hochspannungsleitungen und ihrem Mobiltelefon. Niederfrequente Strahlen sind für die meisten Menschen nicht wahrnehmbar. Sie verursachen Reizwirkungen in Nerven und Muskeln, wodurch Grenzwerte bestimmt werden.

Nachweisbar sind biologische Effekte, welche bereits unterhalb des momentanen Grenzwertes ausgelöst werden. Tierversuche zeigten erhöhtes Stressniveau, vermehrte Entwicklung von bösartigen Tumoren, wie auch Veränderungen des Stoffwechsels von Zellen.

Laut dem Bundesamt für Umwelt können Hochspannungsleitungen bis in eine Entfernung von 150 bis 200 Meter die Magnetfeldbelastung erhöhen.

Laut dem Bundesamt für Umwelt können Hochspannungsleitungen bis in eine Entfernung von 150 bis 200 Meter die Magnetfeldbelastung erhöhen.

Hochfrequente Strahlen werden durch Antennen ausgesendet, also auch das WLAN und das schnurlose Telefon bei Ihnen zuhause. Dort gibt es thermische und nicht-thermische Wirkungen. Thermischen Wirkungen werden beispielsweise bei Mikrowellen gebraucht, um eine Mahlzeit zu wärmen. Falls Strahlen in der Umwelt dieselbe Intensität hätten, würde dies zu grossen gesundheitlichen Schäden führen. Dies kann momentan nicht beobachtet werden. Es erklärt jedoch, weshalb Mikrowellennahrung nicht besonders viele Nährstoffe enthält, da diese durch die thermischen Wirkungen zerstört werden.

Nicht-thermische Wirkungen lösen bereits unterhalb der international etablierten Grenzwerte biologische Effekte aus. Es wird unter anderem die Schlafqualität beeinflusst. Desweitern konnte bei häufigerem telefonieren mit dem Mobiltelefon ein erhöhtes Risiko für bösartige Hirntumore festgestellt werden.

Auch auf der Rigi bleibt man Strahlen nicht fern.

Auch auf der Rigi bleibt man Strahlen nicht fern.

Fazit ziehen leicht gemacht

Das Fazit ist oft dasselbe. Strahlen verschiedenster Art existieren und haben Auswirkungen auf unseren Körper. Mögliche gesundheitliche Schäden sind meistens nicht einwandfrei nachweisbar. Einerseits können Ergebnisse der Tierversuche nicht eins zu eins auf den Menschen übertragen werden. Anderseits konnten gesundheitliche Beschwerden nicht komplett auf Strahlen zurückgeführt werden.

Ich finde es fragwürdig, dass man weiter Technologien in unseren Alltag integriert, ohne mit Sicherheit sagen zu können, welche gesundheitlichen Auswirkungen es hat. Insbesondere kritisch ist, dass die zurzeit herrschenden Grenzwerte erhöht werden müssen, um die 5G-Technologie erlauben zu können. Der Bund begründet es durch die Wirtschaftsvereinbarkeit. Doch wie weit sollte dies gehen? Sollte man die Grenzwerte weiter erhöhen, um up-to-date mit der Technologie und Wirtschaft bleiben zu können?

Wie man den eigenen Elektrosmog-Konsum senken kann

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten sich von den verstärkten Strahlen abzuschirmen. Grundsätzlich gilt, dass ein abgeschaltetes und ausgestecktes Gerät keine elektrischen Strahlen verursacht. Es empfiehlt sich, das WLAN in Ihrem Zuhause über Nacht oder bei Nicht-Gebrauch auszuschalten. Natürlich schaltet man das Mobiltelefon nicht nach jedem Gebrauch aus. Da kann die Flugmodus-Funktion helfen, wodurch das ständige Verbinden mit dem Funkmast und den dabei erzeugten Strahlen unterbrochen wird.

Gerade das Handy gehört aufgrund der ständigen Nähe zu unserem Körper zu den problematischeren Geräten. Telefonieren ohne Kopfhörer sollte vermieden werden, da dann Strahlen unmittelbar neben unserem Gehirn ausgesendet werden. Das Tragen des Mobiltelefons in der Nähe des Herzes oder in der Hosentasche ist nicht empfehlenswert. Auch der Kauf eines Handys hält verschiedene Optionen bereit. Entscheidend dabei ist der sogenannte SAR-Wert, welches die Strahlen des Handys misst.

Strahlen sind natürliche Eigenschaften und eine Voraussetzung für Leben im Universum. Sie existieren ohne unsere technologischen Errungenschaften. Jedoch wird man durch die neuen Entwicklungen den Strahlen vermehrt ausgesetzt. Seien Sie sich dies bewusst und vergewissern Sie sich, ob eine kleine Anpassung ihren Alltag verändern würde, denn «nützt es nichts, so schadet es auch nicht.»

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