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Upcycling-Ideen für löchrige Socken & Co.

Wie sich Textilien nachhaltig nutzen lassen

In der Zentralschweiz gibt es viele Möglichkeiten, beschädigten Textilien neues Leben einzuhauchen.

(Bild: Karly Santiago)

Wie entsorgt man kaputte Textilien möglichst umweltschonend? Unsere Nachhaltigkeits-Bloggerin hat einige Vorschläge, wie sich das eine oder andere Kleidungsstück vor der thermischen Vernichtung retten lässt.

Bei der Frage nach Textilienentsorgung denke ich ganz spontan an meine geliebten farbigen Ringelstrümpfe, die nach zweimaligem Tragen leider bereits Löcher aufwiesen. Natürlich habe ich zu Nadel und Faden gegriffen und die Löcher sehr unprofessionell zugenäht. Von Flicken habe ich keine Ahnung und das ist eigentlich sehr traurig, denn mit der Nähmaschine beschäftige ich mich in der Freizeit relativ häufig.

Flicken tue ich damit allerdings nie. Wirklich nie. Somit hatten meine Strümpfe schnell wieder Löcher. Und diese sah man leider, also blieb mir nichts anderes übrig, als die Strümpfe im Haushaltsmüll zu entsorgen. Ich gebe es ja zu, dieses Verhalten war nicht besonders nachhaltig von mir. Ich denke, es geht vielen von uns so wie mir. Geflickt wird selten, es wird lieber entsorgt und neu erworben.

Ein zweites Leben für beschädigte Textilien

In der Schweiz beispielsweise werden pro Jahr und Kopf 18 Kilo Textilien neu gekauft. Davon landet rund ein Drittel – das entspricht etwa 50’000 Tonnen – in der Altkleidersammlung. Und kaputte Textilien? Wohin damit? In den Abfalleimer? Ja, sagen alle Textilsammelstationen, denn diese wollen nur intakte und saubere Kleidung.

Was bleiben da für umweltfreundliche Möglichkeiten? Flicken? Ganz ehrlich: Zum Flicken habe ich keine Geduld und an Erfahrung mangelt es mir auch. Aber muss es unbedingt die thermische Vernichtung sein? Nein, es gibt da doch einige gute Alternativen – auch in Ihrer Nähe.

Flicken, Teilen und Sorge tragen in der Zentralschweiz

Kommt Flicken für Sie wie für mich nicht in Frage, lohnt sich vielleicht ein Besuch im Repair-Café im Neubad Luzern, im Flickwerk Luzern oder im Repair-Café Zug. Dort kann man kaputte Textilien und andere Produkte gemeinsam mit Reparatur-Experten flicken. Aus alter Kleidung lässt sich auch etwas Neues nähen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich Kinderkleidung besonders gut für solche Projekte eignet, denn oft gewaschener Stoff ist besser verträglich für die Haut und mit einer Applikation aus alten Stoffresten verdecken Sie kleine Unebenheiten.

Aus abgenutzten Textilien können Sie für Ihre Kinder oder Enkel Stoffzelte basteln, Dekomaterial herstellen oder Schutzhüllen für ihr Smartphone nähen. Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt. Upcycling ist im Trend, im Internet finden sich viele Anregungen und Ideen dazu. Auch der Kanton Luzern unterstützt mit der Kampagne «Flicke. Teile. Sorg ha.» Reparatur- und Upcycling-Ideen.

Schweizer Reparaturtag

Mit Flicken komme ich nicht zurecht, doch immerhin habe ich kürzlich mit gutem Vorsatz eine kaputte Hose vor dem Abfalleimer gerettet. Die Hose wartet nun darauf, zu einer Kinderhose umgearbeitet zu werden. Am zweiten Schweizer Reparaturtag am 28. Oktober 2017 können Sie dieses und viele andere Upcyclingprojekte im Bourbaki Luzern und der Stadtbibliothek Luzern bestaunen.

Upcycler aus Luzern und der Agglomeration zeigen an diesem Tag ihre verschiedenen Upcycling-Ansätze. So entstehen Taschen aus alten BHs oder Gleitschirmen, Elektroschrott wird zu Robotern und die liegengelassenen Open-Air-Zelte werden zu Beuteln für Kinderspielsachen – der Nachhaltigkeit zuliebe.

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