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Michael Kienzer im Kunsthaus Zug

Nach Renovation: Bildhauer füllt Museum mit Skultpuren aus Baumaterialien

Nach der Wiedereröffnung bespielt der österreichische Bildhauer Michal Kienzer das Kunsthaus Zug mit Skultpuren aus Blech, Aluminium und Stahl. In mehrfacher Hinsicht ist das logisch.

Nach der Wiedereröffnung bespielt der österreichische Bildhauer Michal Kienzer das Kunsthaus Zug mit Skultpuren aus Blech, Aluminium und Stahl. In mehrfacher Hinsicht ist das logisch.

Zum einen hat das Zuger Kunsthaus mit den bedeutenden Werken der klassischen Moderne aus der Sammlung Kamm, dies es beherbergt, einen starken Bezug zu österreichischen Künstlern (wie Klimt, Schiele oder Wotruba). Diesen Bezug hat man mit Positionen von zeitgenössischen österreichischen Künstlern wie Günter Brus, Heinz Gappmayr, Heidulf Gerngross, Peter Kogler, Hans Weigand, Franz West oder Heimo Zobernig in den letzten Jahren immer wieder aufgenommen und gepflegt.

Die Liebe zur Skulptur wird gepflegt

Zum andern liebt man im Kunsthaus Zug die zeitgenössische Bildhauerei – und hat Leuten wie dem isländischen Monumentalbildhauer Olafur Eliasson mehrfach die Gelegenheit gegeben, das Haus zu bespielen.

Diese Gelegenheit erhält nun der 1962 in der Steiermark geborene Michael Kienzer. Nachdem das Kunsthaus Zug saniert wurde – und dichte Dächer, neue Fluchtwege und endlich auch eine gute Beleuchtung der Innenräume erhalten hat – greift Kienzer das Thema Baustelle mit seinen Skulpturen aus Gewindestangen, Alugerüsten, Klebematerialien oder Plachen auf und variiert es.

Ein luftiger Dialog

Er macht sich dabei die Architektur des Kunsthauses zu eigen, indem er Elemente in seinen frisch entstandenen Werken herausgreift, auseinandernimmt, verändert oder weiterentwickelt und damit den Bau dekoriert.

Seine Arbeiten stehen im Spannungsfeld zu den Räumen, die er künstlerisch vermisst. An ihnen reiben sie sich, in ihnen schweben sie und in ihnen suchen sie nach einem Gleichgewicht. Geschlossene Formen treffen auf offene, Ordnung auf Chaos, in sich ruhende, elegante Elemente auf abweisende Aggressivität.

Erinnerung an Wotruba

Gestalterische Arbeit ist bei Kienzer auch intellektuell. Indem er Materialien durch Abguss verändert und durch Bemalung tarnt, täuscht er und würzt das konkrete Vergnügen seiner Kunst mit einer Prise Ironie.
 
In einer Arbeit knüpft Kienzer an das Erbe des österreichischen Bildhauers Fritz Wotruba (1907 – 1975) an, indem er eine Skulptur aus dem Fundus der Sammlung Kamm zu einer raumgreifenden Installation stellt. Kienzer selber ist Wotruba nie begegnet, hat aber bei einem Schüler und einem Nachfolger von Wotruba studiert und so wesentliche Prinzipien des Arbeitens übernommen.
 
Die Ausstellung dauert bis 5. November. Wir empfehlen, zum bessern Verständnis der Kunst eine Führung oder eine Veranstaltung zum Thema zu besuchen. www.kunsthauszug.ch
 
 
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