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Das Herbstdessert im zentralplus-Test

Wo es die besten Vermicelles gibt

Marroni in seiner Urform. (Bild: Markus Bachmann/AURA)

Es ist das typische Herbstdessert: Vermicelles. Wir haben uns durch das Sortiment von sieben Zuger Bäckereien getestet. Und dabei konstatiert, dass der Preis für einmal durchaus einen Einfluss hat – am besten schmeckte nämlich das teuerste Produkt.

Noch vor wenigen Jahrhunderten galten Marroni (Edelkastanien) als Arme-Leute-Essen. Unterdessen findet man sie an allen Ecken, sei es in Form von heissen Marroni oder Vermicelles. Die «Würmchen» gibt’s entweder pur oder mit Schlagrahm, auf Meringues oder in Mürbeteigtörtchen. Zu Saisonbeginn nahmen wir Vermicelles von sieben Zuger Bäckereien unter die Lupe.

Die Redaktion ist sich im Vorfeld nicht ganz einig, wie das perfekte Vermicelles schmecken soll. Die einen lieben das Zusammenspiel mit viel geschlagenem Rahm, andere bevorzugen zwei bis drei Tröpfchen Kirsch und einige bestehen auf das obligate Meringue.

So wurde getestet

Bewertet wurden Kriterien wie Aussehen, Frische, Konsistenz, das Verhältnis des Marronipürees und natürlich Geschmack.

Die Resultate

Platz 7 – Das Schlusslicht

Das einzige Törtchen aus dem Grossverteiler kann nicht ganz mithalten. Es hat wohl eine längere Anreise hinter sich und macht nicht mehr den frischesten Eindruck. Auch geschmacklich würde noch ausreichend Potenzial bestehen, trotz ausreichender Menge Marronipüree. Das günstigste Produkt im Test belegt den letzten Platz.

Gesamtnote: 3,5
Migros Metalli Zug für 3.00 Franken

Dieses Produkt wird mittlerweile nicht mehr im Sortiment geführt.

Platz 6 – Das Rahmige

Die Plastikhülle ist bis oben gefüllt mit Rahm. Etwas mehr Vermicelles und weniger Zucker, und unsere Tester wären deutlich milder gestimmt.

Gesamtnote: 4,0
Bäckerei Bossard für 4.10 Franken

Platz 5 – Das Durchschnittliche

Wir vermissen das Marroniaroma beim Vermicelles. Der Rahm kam an, der Boden war wohl noch von den Erbeertörtchen am Lager. Besser als Plastik schmeckte er allemal. Wieso bei der Dekoration gespart wurde, ist uns schleierhaft. Wenn schon, dann hätte es etwas mehr als ein 1/6 einer Traube sein dürfen.

Gesamtnote: 4,1
Bäckerei Baumgartner für 3.50 Franken

Platz 4 – Das Hausgemachte

Das Püree schmeckt selbstgemacht. Und bleibt damit die lobenswerte Ausnahme in diesem Test. Geschmacklich gut, gehört das Vermicelles der Konditorei Heini / Treichler optisch nicht zur attraktivsten Gattung. Dafür stimmt der Biskuitboden wieder versöhnlich. Für alle, die es gerne süss mögen, ein Highlight.

Gesamtnote: 4,25
Konditorei Treichler für 4.50 Franken

Platz 3 – Das mit dem Meringuestückchen

Wir mussten lange suchen – haben aber doch noch Meringues gefunden. Erst nach genauerem Hinschauen zwar, aber immerhin versteckt sich in der überaus grossen Rahmmenge von Zumbach ein «Schnäfeli». Wäre hier in der Backstube nicht die Unterstützung für Schweizer Milchbauern das Ziel gewesen, wäre wohl mehr als nur der dritte Platz dringelegen.

Gesamtnote: 4,5
Confiserie Zumbach in Zug für 4.30 Franken

Platz 2 – Das Zweitplatzierte

Das Vermicelles schmeckt, wie es sollte, bei der Füllung sind wir uns nicht ganz einig. Ist es zu viel Schnaps? Oder zu süss? Auf jeden Fall kann man mit diesem Kauf nicht viel falsch machen. Schön ausschauen tuts mit der halben Traube auch, und die gute Menge Marroni erfreut.

Gesamtnote: 4,6
Bäckerei Hug für 4.20 Franken

Platz 1 – Der Gewinner

Der Favorit unserer Testgruppe. Der Boden ist superknusprig und schmeckt dezent nach Zimt (hallo Weihnachtsstimmung!). Ein Kompliment in die kreative Backstube. Und auch beim Marroni-Püree wurde beim schwersten Produkt des Testes nicht gespart. Das schmeckt nicht nur, sondern ersetzt gleich zwei Tortenstücke am Nachmittag. Das «Schoggirügeli» setzt dem Kunstwerk die Krone auf.

Gesamtnote: 5,0
Confiserie Speck für 5.00 Franke

Hinweis: Der Test erschien im Herbst 2015. Wir publizieren ihn aus aktuellen Gründen noch einmal.

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So isst zentralplus – Vom Gourmet bis zum Fast-Food – der eat’n drink-Blog befasst sich mit alltäglichen und besonderen gastronomischen Erlebnissen aus den Kantonen Zug und Luzern.
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Frapedi
    Frapedi, 13.10.2018, 15:22 Uhr

    Sie erwähnen die Dekoration der Vermicelles mit «Trauben» und meinen vermutlich «Trauben-BEEREN». Unter Trauben versteht man eine Vielzahl von Einzelnen einer Art, z. B. ist mit der «Menschentraube» eine dichtgedrängte Menge einzelner Menschen gemeint.
    Vermicelles, die mit einer ganzen Traube dekoriert wären, würde ich zurückgehen lassen.

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