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Erste Worte des Vaters an seine neugeborene Tochter

Hey Baby, die Welt ist schlecht, aber wir freuen uns auf dich

(Bild: pixabay)

Blogger Sergio Maurizi richtet erste Worte an seine neugeborene Tochter. Trotz kritischen Gedanken zur aktuellen Weltlage verspricht er Begeisterung.

Meine liebe Tochter

Da sitzen wir nun. Zusammen in diesem Geburtszimmer. Du und ich. Ganz alleine. Du bist gerade mal zehn Minuten alt. Deine Mutter wird noch medizinisch versorgt. Nach dieser viel zu langen Geburt. Du suchst instinktiv nach deiner ersten Milch. Aber du musst dich noch etwas gedulden.

Ich kenne dich erst seit ein paar Minuten. Noch bist du mir fremd. Und doch spüre ich bereits eine tiefe Verbundenheit. Mit grosser Mühe versuchst du, deine Augen zu öffnen. Es fällt dir schwer. Was mag wohl gerade in dir vorgehen? Ich denke an deine grosse Schwester. Sie freut sich schon sehr, dich kennenzulernen.

Lange haben wir auf dich gewartet. Nun bist du hier. Angekommen in dieser Welt. Zumindest physisch. In einer Welt, die gerade ziemlich verrückt zu sein scheint. In der sich der vermeintlich mächtigste Mensch der Welt aufführt wie ein Hampelmann. In der verschiedene kriegerische Auseinandersetzungen ausgetragen werden. Millionen Menschen vor Gewalt und Perspektivenlosigkeit fliehen. In einer Welt, in der die Angst als Mittel zum Zweck dient.

In deinem Leben wirst du ignoranten Menschen begegnen. Menschen, die dir nichts Gutes wollen. Die dich belügen werden. Du wirst dich wehren müssen. Ja, du wirst so vieles lernen müssen. Ich werde dir dabei helfen. Ich bin da. Auch deine Mutter. Deine Schwester. Du wirst nie alleine sein.

Ich kann dir aber versprechen, meine liebe Tochter, das Grossartige wird überwiegen. Du wirst Menschen begegnen, die dich zum Lachen bringen. Die mit dir gemeinsam weinen. Dich trösten. Du wirst Zuneigung und Nächstenliebe erfahren. Diese Welt ist wunderbar. Du wirst es lieben, wie sich Schnee anfühlt. Wie das Meerwasser schmeckt. Und wie der Wald riecht. Du wirst vom Leben begeistert sein. Ich verspreche es dir.

Ich wünsche dir, dass du offen durchs Leben gehst. Dass du die Dinge frei von Vorurteilen beurteilst. Dass du dir eine eigene, reflektierte Meinung bildest. Dass du aus den Fehlern, die du zweifelsfrei begehen wirst, lernst und an ihnen wächst. Durchsetzungsvermögen. Die Fähigkeit, Nein zu sagen, wenn du etwas nicht willst. Ich wünsche Dir Neugierde. Sei mutig. Sei verletzlich. Und sei vor allem immer du selbst.

Ich liebe dich,

Papi

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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