Ohne wen die Uni nicht funktioniert
Was Menschen an der Uni tun? Ist doch klar! Lernen und forschen, schreiben und diskutieren, Wissen produzieren, vermitteln und verarbeiten. Wer aber dafür sorgt, dass wir Studenten und Forschende diesen Tätigkeiten überhaupt nachgehen können, kann dabei schnell vergessen gehen.
Als Student sitze ich normalerweise in Vorlesungen, in Seminaren, in der Mensa, im Lichthof oder im Büro einer Professorin oder eines Professors. Was ich von der Uni mitbekomme, ist ein kleiner, sichtbarer Teil einer grossen Maschine. Damit diese läuft, braucht es aber viele Antreiber, Manager und Problemlöser, mit denen ich eigentlich gar nie in Kontakt komme. Sie stellen die technische Ausstattung, ihr Know-how, saubere Räume oder das (meistens) leckere Mittagessen bereit.
Wer mir das Studieren leicht macht
206 von 633 Angestellten der Universität Luzern sind in den administrativen und technischen Diensten tätig und dafür zuständig, dass die Maschine «Uni» läuft. Ihre Aufgaben reichen von der Öffentlichkeitsarbeit über die Informatikdienste und Sekretariate bis zur Toilettenreinigung. Die Arbeit dieses Drittels der Universitätsmitarbeiter geht neben der Studentenmasse und den Forschenden beinahe etwas unter. Wer aber stellt eigentlich den Plan fürs Semester zusammen und organisiert die verschiedenen Gastdozenten? Wer ist zuständig für eine allfällige Evakuierung des Gebäudes? Wer stellt die neuesten News und Veranstaltungen auf die Webseite? Wer richtet meinen E-Mail-Account und meinen OLAT-Zugang ein?
Menschen, über die ich bisher nur wenig nachgedacht habe. Sie sind aber entscheidend, dass ich studieren kann und mir keine Sorgen um die Organisation, die Information oder um die Räume, in denen ich mich bewege, machen muss.
Eine Lehre an der Uni
Und sogar Lehrlinge werden ausgebildet: Kaufmännische Angestellte oder Facility Manager kann man auch an der Uni Luzern werden. Die insgesamt sieben Lehrlinge, die im letzten Jahr einer Lehre nachgingen, fallen unter all den anderen Uni-Menschen überhaupt nicht auf. Die Uni-Maschine ist vielfältig und vielschichtig, Wissensgenerierung und Vermittlung stehen zwar meist im Vordergrund, daneben ist die Uni aber auch ein ganz normaler Arbeitgeber.
Wir alle sind Teil der Wissenschaften
Zudem ist sie nicht nur eine geistige Maschine, sondern auch eine räumliche und materielle, die vom grossen, weissen und modernen Gebäude direkt neben dem Bahnhof abhängig ist. Die Arbeitenden an der Uni, das Gebäude und seine Räume sind Bedingungen und Orte der Wissensproduktion. Ihr Einsatz, ihre Gestaltung und Zusammensetzung, selbst ihre Lüftung, Heizung und Sauberkeit orientieren sich an bereits festgestelltem wissenschaftlichem Wissen. Und dadurch helfen sie mit, optimale Bedingungen zur Produktion oder Vermittlung von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu schaffen. Die Uni ist damit Teil einer noch grösseren Maschine – jene der Wissenschaft –, die nie aufhört, zu produzieren. Die Uni und die Wissenschaften sind also kein abgesonderter oder abgehobener gesellschaftlicher Bereich, sondern sehr abhängig von Menschen, die im Hintergrund arbeiten, und von Räumen, die eine angenehme Atmosphäre schaffen.