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Durch die Deadline zum Erfolg

Wo Studenten ihre Inspiration finden

Sich seine schriftlichen Arbeiten von Ghostwritern schreiben zu lassen, wird unter Studenten immer beliebter.

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Inspiration – Muse – Ideen. Mehr als an anderen Fakultäten sind diese drei Komponenten für ein Studium an der Sozial- und Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Luzern fast ein Muss. Ein Erfahrungsbericht darüber, wie man diese ersehnt, findet und mit typisch studentischen Zaubermitteln manchmal sogar erzwingen kann.

Momentaufnahme der Uni-Bibliothek im Winter: Während sich die Kommilitonen aus Jura und Wirtschaft im Januar ihren Prüfungen widmen und mit Skripten und Kärtchen anzutreffen sind, findet man uns Geisteswissenschaftler hinter einem Stapel Bücher an langen Texten. Sind die (zumindest für mich) schlimmen Methoden- und Statistikprüfungen Anfang Studium überstanden, wollen für den Rest des Studiums sieben Arbeiten verfasst werden. Acht inklusive Bachelorarbeit.

Dass ich meine Erfahrungen aus dem Studium in diesem Blog teilen will und darf, zeigt, dass ich des Schreibens noch nicht überdrüssig geworden bin. Trotzdem muss in meist wenig Semestern ganz schön viel Material produziert werden. Fehlen die Ideen, kann dies ganz schön mühsam sein, und manch ein Studi kennt frustrierende Schreibstau-Situationen. Wie also abhelfen?

Griffe in die Trickkiste

Seen, Flüsse, Bäche – mich entspannen Gewässer total. Nicht selten suche ich also so einen Ort auf, wenn ich Ideen brauche oder partout nicht weiterkomme. Besonders zu empfehlen im Sommer, wo die Ufschötti auch mal zum Freiluft-Büro werden kann und ein Sprung in den See den rauchenden Kopf abkühlt.

Auf der Suche nach einem Thema leisten manchmal auch die Dozenten gütigerweise Beihilfe. Nicht selten fällt in Vorlesungen oder Seminaren der Zusatz «wäre interessant für eine Seminararbeit». Kann klappen, wenn eigenes Interesse da ist. Ansonsten lässt man besser die Finger davon.

In den Veranstaltungen stösst man oft auch von selbst auf interessante Fragen oder kleine Teilbereiche, die man erforschen könnte: Unbedingt aufschreiben! Vielleicht ist das erst nur ein scheuer Blick der Muse, aber das mit dem Kuss kann ja noch werden. Als weitere Quelle der Inspiration taugen ganz oft  Gespräche mit Mitstudenten, nicht selten, wenn die Mensa dann vielleicht noch mit einem netten Lokal getauscht wird.

Das fast unschlagbare Duo

Ein weiterer Kniff aus meinen bisherigen Studi-Erfahrungen: Akzeptieren. An gewissen Tagen läuft es mit dem Schreiben einfach nicht. Geschlagene fünf Stunden in der Bibliothek können da gerade mal ein Viertel einer Seite zutage fördern, der im schlimmsten Fall nicht mal brauchbar ist. Das nervt gewaltig, lässt sich aber meistens nicht ändern. Am besten einsehen, alles auf das nächste Mal verschieben und den Rest der Zeit investieren – in einen gemütlichen Kaffee-Nachmittag, ein gutes Znacht, Sport oder in eine (zwei, drei, …) Folge(n) der tollen neuen Serie.

«Du bist Student, wenn deine grösste Inspiration die Deadline ist.»

Apropos Kaffee und Serien: ein gutes Stichwort, um auf das Zaubermittel-Duo zu sprechen zu kommen. Da wäre erstens Prokrastinieren, was hilfreich sein kann. Echt jetzt! Am Anfang geniesse ich das Aufschieben, weil ich oft viele Dinge tue, die ich schon lange erledigen wollte oder mir gerade Spass machen.

Es folgt der weniger schöne Teil: Das schlechte Gewissen und die Mahnung, jetzt langsam mal Gas zu geben. Meist in Kombination mit Zaubermittel Nummer zwei: Die Deadline für die Abgabe rückt gefährlich nahe. Und – ganz wie von Zauberhand – läuft es dann auch mit dem mühsamsten Kapitel plötzlich fast wie von selbst.

Naturnahen und praktischen Ideenfindungs-Versuchen zum Trotz, es steckt schon sehr viel Wahrheit in folgendem Spruch, den ich kürzlich auf Facebook entdeckt habe: «Du bist Student, wenn … deine grösste Inspiration die Deadline ist.»

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Kommilitonen, Nebenjob, Credits, Wohngemeinschaften, Prüfungszeit, Ausgang, Semesterferien, Essays – Begriffe, die den Alltag von Studierenden prägen. Im Campus-Blog schreiben Studierende aus unterschiedlichen Semestern über ihr Leben in Luzern, ihre Freizeit sowie die Hürden und Freuden an der Uni oder Hochschule.
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