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Ein Semester in Paris

Lernen, Kaffee trinken und bloggen - bald von Paris aus.

Es begann so irgendwann kurz nach Studienbeginn, oder eigentlich schon vorher. Ein nagendes Gefühl, welches sich jedes Semester in meinen Kopf bohrte und mich schliesslich zu einer Süchtigen machte. Süchtig danach, die Welt zu erkunden.

Es begann so irgendwann kurz nach Studienbeginn an der Uni Luzern, oder eigentlich schon vorher. Ein nagendes Gefühl, welches sich jedes Semester in meinen Kopf bohrte und mich schliesslich zu einer Süchtigen machte. Süchtig danach, die Welt zu erkunden, immer mehr Menschen kennenzulernen und mich in andere Kulturen zu stürzen. Süchtig, jung zu sein und all das zu erleben, über dessen Vergänglichkeit die Menschen älterer Generationen immer jammerten, all jenes, das ich später nicht mehr tun werden könne. Das Gefühl gipfelte – wie bei so manchem Studenten – im Bedürfnis, nicht nur die Semesterferien irgendwo anders auf der Welt zu verbringen, sondern ein ganzes Semester. Mindestens. Ein Semester im Ausland, über dessen Namen in den letzten paar Monaten heftig diskutiert wurde: Swiss-European Mobility Programm oder eben Erasmus.

Studis als beste Ratgeber

Da die Universität Luzern sehr klein ist, fällt auch die Diversität der Partneruniversitäten relativ gering aus.  Es sollte für mich eine Stadt sein, in der ich eine neue zusätzliche Sprache lernen konnte, die grosse Soziologen hervorgebracht hatte, in der getanzt wurde und die ich bereits ein wenig kannte. Die Entscheidung fiel also entsprechend schnell, es sollte Paris sein. Die Stadt der Poesie, der Schriftsteller, der eleganten Frauen und schönen Männer, die Stadt der Multikultur und die Heimat von Coco Chanel und Edith Piaf. Eine Stadt, die in wohl allen Köpfen bereits etwas ist, bevor sie es vor den eigenen Augen je sein konnte.

«Entscheiden und Anmelden, für alles andere bleibt Zeit»

Das Wichtigste bei der Planung ist nicht etwa die Informationsbeschaffung, sondern die rechtzeitige Anmeldung. «Entscheiden und Anmelden, für alles andere bleibt Zeit», hatten mir Freunde geraten. Nach dem Anmeldetermin – der leider sehr früh ausfällt – werden konsequent keine Argumente für ein Zu-spät-sein berücksichtigt. Danach beginnt ein Prozess, bei dem man immer mal wieder Angaben von sich macht, von denen man nicht ganz sicher ist, ob man sie überhaupt machen kann. Wer gerne etwas mehr Beratung als nur den Verweis auf die Webseite der Uni haben möchte, wendet sich am besten an Studis, die bereits ein Semester im Ausland absolviert haben. Und weil die Prüfperson kein Französisch spricht, erfolgt der Sprachtest auf Englisch. Das Zeugnis für die Französisch-Kenntnisse erhält man aber trotzdem, rein theoretisch entspricht unser schulisches Französischniveau gänzlich den Anforderungen. Die Abwesenheit von Französischkenntnissen bleibt also unbemerkt. Das ist alles ganz gut so, denn obwohl relativ viele Formulare ausgefüllt werden müssen, ist alles etwas einfacher, als man es sich vorstellt und man fühlt sich der Herausforderung schnell mächtig.

Und dann… warten und hoffen

Und dann erfährt man nie so genau, ob es jetzt geklappt hat, ob man nun dabei ist, bis irgendwann die Verpflichtungserklärung reinschneit. Der Moment, in dem das innere nagende Gefühl sich verwandelt in euphorische Freude und die folgenden Tage hauptsächlich tagträumend und wohnungssuchend verbracht werden. Mit riesiger Vorfreude, einem one-way TGV-Ticket und grossem Respekt vor Soziologie-Vorlesungen auf Französisch: Ich werde nach Paris ziehen. Nächste Hürde: Wohngemeinschaft oder Studentenheim?

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Kommilitonen, Nebenjob, Credits, Wohngemeinschaften, Prüfungszeit, Ausgang, Semesterferien, Essays – Begriffe, die den Alltag von Studierenden prägen. Im Campus-Blog schreiben Studierende aus unterschiedlichen Semestern über ihr Leben in Luzern, ihre Freizeit sowie die Hürden und Freuden an der Uni oder Hochschule.
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