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CF, der Frauenfeind!

Der Barkeeper gerät ins Kreuzfeuer der Kritik und wird dabei der Misogynie beschuldigt. Daraufhin gönnt er sich eine alte Zwetschge.

Es war ja schon immer so, dass prominente Menschen auf Publicity angewiesen sind. Ob diese nun positiver oder negativer Ausprägung ist, macht dem Aufmerksamkeitsbedürftigen keinen Unterschied. Des Pudels Kern liegt einzig und allein in der öffentlichen Wahrnehmung. Popstars und Sternchen machen es uns vor. Justin Bieber poppt Transsexuelle, Miley Cyrus kifft auf der Bühne und macht sich wenn immer möglich nackig und selbst unser aller Vorbild «The Hoff» lässt sich zu einem Ausflug ins Big Brother Haus animieren, um einen Hauch des Glamours vergangener Tage zu erhaschen. (Ja, CF ist ein grosser Fan der Celebrity-News auf 20min.ch.) Aber was hat denn das Ganze mit diesem Blog zu tun?

Nun, Schreiberlinge und Barkeeper sind ja auch halbwegs öffentliche Personen. Doch während sich der Tresenhüter direkt jeglicher Konfrontation stellen muss, kann sich der Hobby-Literat meist hinter seiner Bleiwüste verstecken. Meist. Denn in meinem Falle ist das nicht so einfach, da ich ja bekanntlich beides bin – irgendwie. Und so ist der Montagabend nun halt mal der Fixtermin, dem ich mich nicht entziehen kann. Öffentliche Sprechstunde im Storchen – so zu sagen. Und da ich, wie man weiss, mit den Menschen, die mich umgeben, gleichermassen hart ins Gericht gehe, wie mit mir selbst (nun gut, mein Richter schläft meistens und drückt auch mal ein Auge zu), wurde das Unausweichliche letzte Woche Tatsache und so musste sich CF für einmal die volle Dröhnung an Kritik anhören. Diese lautete wie folgt: «Sie sind ein Frauenfeind und das Niveau ihres Blogs ist nicht mehr tragbar!» Ja sapperlot, sagte ich. Heureka, schrie ich innerlich. Endlich mal schlechte Publicity! Nun werde ich berühmt und reich, kann betrunken zur Arbeit und die Welt liegt mir zu Füssen! Bevor ich dann in der Einsamkeit des ausbleibendem Ruhms gnadenlos im Whisky absaufe und auf dem Boden liegend Hamburger verdrücke.

Aber natürlich versuchte mein anerzogenes Streben nach Harmonie sofort die Wogen zu glätten und so schlichtete ich mit weisen, neutralisierenden Worten in der Manier eines Friedensrichters: «Das hängt ganz vom Standpunkt ab (tat es nicht) und ich will damit niemandem ans Bein pinkeln (wollte ich doch).» Damit war die Diskussion vom Tisch. War ja auch schon spät und ich mochte noch in aller Ruhe die «alten Obstbrände» degustieren, die neuerdings im Storchen auf der Karte stehen. Welche Offenbarung! Es gibt wohl nichts Schöneres als nach Feierabend seine Nase in ein kleines Gläschen gefüllt mit vollendeter Destillationskunst zu stecken. Der Puls fährt runter, die Muskeln entspannen und die Gedanken kreisen vergnüglich und sanft über Wald, Weib und Welt. Ich, der Frauenfeind? CF, ein Misogynist? Eigentlich bedarf es einer solch unerhörten (und gleichwohl schon fast lustigen) Unterstellung keiner Erklärung. Da aber noch Platz für ein paar Zeilen vorhanden ist, hier eine kurze Antwort: Dumme, ignorante Menschen mag ich grundsätzlich nicht. Ganz egal ob Gastro-Chauvinist oder Männer fressende Drama-Queen mit Vorliebe für entkoffeinierten Soja-Latte-Macchiato. Doch wie es scheint, braucht es um das zu verstehen ein Mindestmass an Intelligenz und Textverständnis.

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Über Bars und Restaurants wurde schon viel geschrieben. Doch stets aus der Perspektive des Gastes. Dieser Blog ist anders. Gänzlich aus der Optik des Barkeepers verfasst, eröffnet er den Lesenden einen bunten Einblick in das Leben zwischen Zapfsäule und Kaffeemaschine. Ein Leben in der Schnittmenge von flüssigem Glück und seelischen Abgründen.
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