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Dichter Kalender II

Die Zukunft lässt sich nicht vorhersagen. Doch für 2014 stehen viele Daten schon jetzt fest. Liebhaberinnen und Liebhaber von Architektur und Städtebau können sich auf ein ereignisreiches Jahr freuen.

Auch im Neuen Jahr werden Liebhaberinnen und Liebhaber von Architektur und Städtebau in der Region auf ihre Kosten kommen. Nach der Preisübergabe an die Architekturzeitschrift KARTON am 9. Januar folgt bereits am 22. Januar das nächste Highlight: Der Pritzker Preisträger Peter Zumthor ist im Gespräch mit dem Künstler Thomas Schütte im Kunstmuseum Luzern live zu erleben, nachdem er schon am 5. Dezember 2013 im KKL Luzern bei Marco Meier zu Gast war. 

Die Saison der «PechaKuchaNights» startet mit der Veranstaltung vom 7. Februar. Auch hier gibt es immer wieder Hintergründiges zu Fragen der Architektur zu erfahren. Wie auch die Architekturvorträge des BSA Zentralschweiz vom 6. Februar und 27. März finden diese Veranstaltungen abends in der Jazzkantine Luzern statt. 

Das Programm des Kunstmuseums Luzern wartet in diesem Jahr mit zwei weiteren Leckerbissen auf. Arbeiten des 2013 verstorbenen Mailänder Fotografen Gabriele Basilico werden in einer von Marco Meier kuratierten Ausstellung zu sehen sein, was grosse Erwartungen rechtfertigt. Die Herausforderung wird sein, diesen nicht mehr besonders aktuellen und auch noch nicht als historisch zu wertenden Fotografen ins richtige Licht zu rücken. Die Vernissage findet am 26. September statt. 

Bereits einen Monat später, am 31. Oktober, wird im Kunstmuseum Luzern eine weitere Fotoausstellung eröffnet, die Architekturinteressierte mit Spannung erwarten: Candida Höfer wird die Räume des Kunstmuseums mit ihren Fotografien von menschenleeren Versammlungsräumen bespielen. Wer in etwas unwegsamere Felder vorstossen will, wird ebenfalls fündig. Auch für den Raum für Kunst «sic!» wird 2014 Architektur wieder zum Thema. Die Vernissage zur Ausstellung Garten – Kunst – Architektur II findet am 17. Mai statt. 

Ende April wird die IG Kapellbrücke / Wasserturm das Ergebnis des Ideenwettbewerbs zur Inszenierung der Kapellbrücke und des Wasserturms präsentieren können. Spannend wird dabei sein, mit welchen Mitteln es den Projektverfassern gelingen wird, das Luzerner Wahrzeichen attraktiver erscheinen zu lassen. Schade, dass der Erfinder des Wasserturms, der legendäre Kurt Illi, nicht in der Jury Einsitz nehmen kann. Sein Urteil hätte mich interessiert. 

Einzigartig in diesem Jahr: Die Albert Koechlin Stiftung AKS lädt Fachleute aus der Innerschweiz ein, sich um Werk- und Förderbeiträge in der Höhe von total CHF 85’000 in den Bereichen «Architektur, Technik und Umwelt» bis am 31. März zu bewerben. Mit dem 22. August steht auch das Datum der Vergabe bereits fest. 

Vom 9. – 11. Mai werden die gesamtschweizerisch durchgeführten «SIA Tage der zeitgenössischen Architektur und Ingenieurbaukunst» auch in der Zentralschweiz namhafte Objekt zur Besichtigung freigeben. Und am 13. und 14. September laden die Denkmalpflegestellen der Zentralschweiz die Bevölkerung zu den Europäischen Tagen des Denkmals ein, unter dem Motto «zu Tisch» im historischen Restaurant, am Stammtisch oder auf dem Marktplatz das kulinarische Erbe der Schweiz zu entdecken und in die einzigartige Kulturgeschichte der Schweiz einzutauchen. 

Zu den Jubilaren 2014 zählt die Architekturzeitschrift KARTON. Mit der Ausgabe vom September wird ihr 10-Jahre-Jubiläum zu feiern sein. Dabei darf auch an die Anfänge erinnert werden, als 2004 die Zeitschrift mit dem Preisgeld der Krienser Kulturpreisträgerin Trudi Dinkelmann ihre ersten Gehversuche unternommen hatte. Eine Investition, die sich lohnte. 

Das Thema der Auszeichnungen guter Bauten im Kanton Luzern wird 2014 wieder in den Fokus rücken, spätestens wenn die Bündner am 25. Februar ihre reiche Ernte der Jahre 2001-13 präsentieren werden. Seit dem letzten Durchgang im KAnton Luzern sind 10 Jahre vergangen. Die regionale Architektur hat Qualitätsvolles zu bieten, das sich durchaus zeigen lässt. Schön wäre, wenn sich hier die Zentralschweizer Kantone aufraffen könnten, dieses Projekt gemeinsam mit den Fachverbänden zu initiieren. 

Die Wiederaufnahme des Themas einer Fusion von Emmen und Luzern, wie es von Christoph Fellmann aufgrund einer Aussage des Luzerner Stadtpräsidenten in der Januarausgabe von 041 – Das Kulturmagazin euphorisch begrüsst hat, wird es schwer haben, in die Agenda der Politik aufgenommen zu werden. Das Bewusstsein für die Dringlichkeit dieser wichtigen Fragestellung ist in der Bevölkerung zu gering. Und zudem muss die Initiative aus Wirtschaft und Bevölkerung kommen, wenn eine erneute Abstimmung in Fusionen enden soll. Die Exekutivpolitiker müssen sich in dieser Frage leider zurückhalten. 

Die Abstimmung in Kriens vom 9. Februar zum Baukredit «Zukunft Kriens – Leben im Zentrum» wird als Grundsatzentscheid zu werten sein. Den Auftrag für das vehemente Eintreten des Gemeinderats Kriens für die Vorlage nimmt dieser aus dem klaren Resultat der Fusions-Abstimmung, als sich die Krienser Stimmberechtigten für den Alleingang entschieden. 

In Nidwalden wird mit der Buchvernissage der Kantonsgeschichte am 12. Dezember der Jahreskalender abgeschlossen. Mit Spannung darf das epochale Werk erwartet werden, ein Projekt, das vom aktuellen Kulturkopf Peter Steiner geleitet wird. 

Uri wird im ersten Vierteljahr eine neue Denkmalpflegerin oder einen neuen Denkmalpfleger bestimmen. Edi Müller tritt im Mai nach über 25 Jahren aktiver Tätigkeit zurück. Mit ihm geht auch ein Stück Geschichte zu Ende: Müller hatte seine Arbeit als Denkmalpfleger der Urschweiz vom legendären Alois Hediger übernommen und war zu Beginn für mehrere Innerschweizer Kantone zuständig, bis er sich auf Uri konzentrierte. 

Alle diese Ereignisse werden aber im Schatten der am 7. Juni öffnenden und bis am 23. November andauernden 14. Architektur-Biennale von Venedig stehen. Rem Kolhaas, Holländischer Stararchitekt und Pritzker Preisträger, wurde als deren Direktor bestimmt. Seine Wahl lässt den Anspruch berechtigt erscheinen, dass es in diesem Jahr möglich sein wird herauszufinden, «if we can discover something new about architecture». Ich werde hingehen.

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Von Architektur und Städtebau sind wir alle betroffen. Im Architektur-Blog werden aktuelle Projekte aus Luzern und Zug verhandelt. Er dient Laien und Fachleuten als Diskussionsplattform und macht das regionale Bewusstsein für Baukultur öffentlich.
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