Knifflige Aufgabe

Über den Abbruch des Kindergartenpavillons von Walter Imbach beim Amlehnschulhaus in Kriens hatte ich vor einem Jahr gebloggt und damals über den Grund des Erhalts der Innenwand mit dem Mosaik von Hugo Bachmann gerätselt. In der Zwischenzeit wurde der Ersatzneubau erstellt und der Schulbetrieb aufgenommen. 

Walter Imbachs pittoresker Kleinbau ist verschwunden. Er klingt nur noch im Holz nach, das die a4 Architekten im Neubau bei den Fenstern, Böden und an den Decken verwendet haben. Hingegen ist das Kunstwerk von Hugo Bachmann erhalten geblieben. Es wurde demontiert und schmückt nun die Eingangshalle. 

Den Architekten stellte sich keine leichte Aufgabe. Sie mussten am Standort des ehemaligen Pavillons, der als i-Punkt einen Akzent in die L-förmig aufgespannte Schulhausanlage setzte, einen Bau mit einem wesentlich grösseren Volumen realisieren. Das Resultat zeigt, dass dieser Kraftakt nur auf Kosten der Gesamtanlage möglich war. 

Mit dem Kindergartenneubau werden die Gewichte innerhalb der Anlage neu verteilt. Prägten bisher das Schulhaus und die angebaute Turnhalle den Schulhauskörper, dominiert nun von der Amlehnstrasse her der Kindergartentrakt das Ensemble. Schulhaus und Schulhausplatz sind von der Strasse nicht mehr einsehbar. Die Turnhalle ist zum Pavillon geworden. 

Den Architekten ist trotz der schwierigen Ausgangslage ein gutes Stück Architektur gelungen. Als Objekt überzeugt es organisatorisch wie auch formal. Der in Beton konstruierte Bau bildet nun ein Gegenüber zum Schulhaus und macht aus dem Platz einen Hof. Noch ist die Aussenraumgestaltung nicht vollendet und die Integration des Neubaus muss noch warten. Der sorgfältig umgesetzte Ersatzneubau setzt jedoch schon heute neue Qualitätsmassstäbe, hoffentlich auch für künftige Veränderungen am bestehenden Schulhaus.