Erhabene Wirkung

Das Sockelgeschoss in Beton, das Erdgeschoss verglast, das Obergeschoss in Holz und das Dach in Kupfer: Wer den Aufbau des Gebäudes an der Kaspar-Kopp-Strasse in Ebikon studiert, erkennt das präzise Konzept, das hinter dem Ersatzneubau steht. Hier wurde einem alltäglichen Wohnhaus eine klare Kontur gegeben. 

Das Umfeld, in welches der Neubau gesetzt wurde, besteht aus vielen Chaletbauten, die hier im 20. Jahrhundert erstellt wurden. Ein prägnantes Dach, ein dunkler Baukörper und ein heller Sockel gehören zu den Merkmalen dieser Architektur. Die Kaspar-Kopp-Strasse nimmt wegen dem grossen Bestand an Chaletbauten in der Region eine besondere Stellung ein. 

Mit diesem Bewusstsein sind die Architekten an die Planung gegangen. Sie haben ein Objekt entworfen, das seine Zugehörigkeit zum Quartier mit der Übernahme von Gestaltungsmerkmalen deutlich bezeugen und dennoch ein Bau des 21. Jahrhunderts sein will. Nur wenig erinnert an den Vorgängerbau, ein als Massivbau erstelltes Einfamilienhaus, das in die Jahre gekommen war. Einzig die Übernahme der Firstausrichtung und der nach Norden sichtbare hohe Sockel bleiben als Gemeinsamkeiten erhalten. 

Auch wenn das Gebäude erst vor kurzem bezogen wurde und die Aneignung der Räume noch eingeübt werden muss, lässt sich schon heute der grosse Wert dieser kleinen Architektur erkennen. Nicht nur im Konzept, auch im Detail ist eine grosse Sorgfalt zu spüren. Dazu zählen die Büge im Betonsockel, die den auskragenden Erdgeschossboden stützen und die hinter der umlaufenden Verglasung sichtbaren Holzstützen, die in V-Form angeordnet sind und auf ein ausgeklügeltes statisches Konzept verweisen, oder die nachts im Giebelfeld durchscheinenden Fenster, die hinter einer Holzschalung verborgen sind. 

Mit diesem Haus, das wegen seiner prominenten Lage den öffentlichen Raum prägt, beweisen die Eigentümer, dass ihnen ein Wohnen an der Kaspar-Kopp-Strasse viel Wert ist. Indem sie den Charakter in ihrem Haus übernehmen, übersetzen sie die Architektursprache, die in der Umgebung gesprochen wird, in zeitgenössische Architektur. Das ist hier besonders gut gelungen.