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Pavillonzeit

Im Sommer locken viele kleine Pavillonbauten zum Aufenthalt im Freien. Nur selten sind die Kleinarchitekturen eine eingehende Betrachtung wert. Der Pavillon beim Richard Wagner Museum zählt wegen seiner sorgfältigen Gestaltung dazu. 

Der Pavillon beim Richard Wagner Museum lockt im Sommer nicht nur Museumsbesucherinnen an. Viele Spaziergänger, aber auch Bewohner des Quartiers suchen den Platz auf, um im Freien eine Pause zu geniessen. Das Sommercafe nahm vor 6 Jahren seinen Betrieb auf und ist bis heute gut genutzt. Die Symbiose von Cafebar und Parklandschaft ist hier besonders gut geglückt. 

Die Luzerner Architekten Auf der Maur & Böschenstein planten den Kleinbau wie eine grosse Bauaufgabe. Die qualitätsvolle Gestaltung zeigt sich besonders im geschlossenen Zustand. Der von einem Kupferdach gedeckte Baukörper ist rundum mit gleichen Holzpaneelen verkleidet, was ihm zu einem ruhigen Aussehen verhilft. Alles Mobiliar lässt sich darin verstauen; der Pavillon ist Bar und Reduit in einem. 

Für die Nutzung als Sommercafe lassen sich die Flügel aufklappen, so dass ein durchfluteter Raum entsteht. Als Servicegebäude leistet der Pavillon für das Parkcafé wertvolle dienste. Hier werden die Bestellungen ausgegeben und an den offenen Paneelen die Getränke angepriesen. 

Die Gestaltung mit Anlehen an einen versachlichten Klassizismus, wie er dem Werk Heinrich Tessenows eigen ist, macht sich gut in der Nachbarschaft zum geschützten Museumsbau. Auch im Park wirkt der Pavillon trotz seiner hellen Farbgebung nicht störend und erscheint wie von leichter Hand platziert. 

Abseits der grossen Touristenströme inmitten einer hochwertigen Umgebung leistet dieser Pavillon einen wertvollen Beitrag zur viel besungenen Luzerner Lebensqualität. Hier ist es den Initianten gelungen, den Bedürfnissen des lokalen Publikums aber auch jenen des Museumsbetriebs gerecht zu werden. Ein Ort, den es sich lohnt aufzusuchen. Bei jedem Wetter.

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Von Architektur und Städtebau sind wir alle betroffen. Im Architektur-Blog werden aktuelle Projekte aus Luzern und Zug verhandelt. Er dient Laien und Fachleuten als Diskussionsplattform und macht das regionale Bewusstsein für Baukultur öffentlich.
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