Diese Leute haben’s vergeigt – oder super gemacht

Das sind die Zuger Auf- und Absteiger des Jahres 2017

Manchen Zugern erging’s dieses Jahr ganz gut, anderen weniger. Oder gar schlecht.

(Bild: Montage wia)

Da gibt es Zuger, die haben dieses Jahr viel erreicht, etwa der Zuger Stadtrat Karl Kobelt. Anderen, so etwa Ivo Romer oder Josh Holden, war das Schicksal weniger gut gesinnt. Wir haben unsere Daumen angehoben und gesenkt für die grössten Gewinner und Verlierer des Jahres.

Das Jahr 2017 neigt sich dem Ende zu. War es ein gutes? Ein mittelprächtiges? Ein furchtbares? Viele freuen sich vielleicht auf den Schnitt, Silvester, nur schnell hinüber ins unberührte Neue. Lassen wir das Alte hinter uns. Auch einigen Zuger Bekanntheiten dürfte es nicht schnell genug gehen. Darum werfen wir nun noch einen Blick zurück. Schauen, welche Zuger zu den Absteigern und welche zu den Aufsteigern gehören. Wer hat Tolles geleistet? Ist ein Treppchen höher geklettert, und wer hat regelrecht auf die Rübe gekriegt? Wir sagen’s Ihnen.

Die Aufsteiger

Karl Kobelt – der Vielversprechende

Der Stadtzuger Finanzchef hat sich im Jahr 2017 durchaus gut positioniert. Die Zahlen sind schwarz (zentralplus berichtete), die Stadt rechnet mit einem Überschuss von 2,5 Millionen. Karl Kobelt, der nun seit fünf Jahren im Zuger Stadtrat sitzt, hat aber nicht nur deshalb Grund zur Zufriedenheit. Er will nach Dolfi Müllers Abtritt im kommenden Jahr Stadtpräsident werden. Und die Chancen für den FDP-Politiker stehen gut. Kobelt hat bei den letzten Wahlen mehr Stimmen als der aktuelle Stapi selbst erhalten und war mit 4’495 Stimmen an vorderster Front. Die Ausgangslage ist also eine gute und die Chancen sind gross, dass auch das Wahljahr 2018 für Kobelt erfolgreich ausgehen wird.

Laura Hürlimann – die Macherin

Wenn wir schon die Möglichkeit haben, Kultur zu machen, dann sollten wir sie auch beim Kragen packen. Das jedenfalls scheint Laura Hürlimanns Motto zu sein. Die 24-jährige angehende Marketingmanagerin scheint bei der hiesigen Kultur überall die Finger im Spiel zu haben. So wirkte sie mit einer Gruppe ehemaliger Baarer Pfader beim Waldstock-Festival mit, ist beim Rock the Docks für die Kommunikation zuständig, ist im OK der Kunstpause und macht ein Praktikum bei der Stelle für Kultur Zug. Zudem arbeitet sie als Jugendarbeiterin in Ägeri. Derzeit setzt sich Hürlimann mit zwei Freunden ein Kaffeebar-Projekt in einem Eisenbahnwagen um (zentralplus berichtete).

Thomas Aeschi – der Zielstrebige

Denn da gibt’s noch einen weiteren Zuger Politiker, der dieses Jahr einen zünftigen Schritt nach vorne gemacht hat. Der Nationalrat Thomas Aeschi scheint sich seit Jahren konstant im Aufwind zu befinden. Zuerst Präsident der SVP Baar, danach kantonaler Parteipräsident und Ende 2015 kam gar eine Bundesratsnomination hinzu. Im November 2017 wurde Aeschi in Bern zum Fraktionspräsidenten gewählt. Bemerkenswert: Aeschi ist erst 38-jährig. Sein Zukunftspotenzial ist deshalb riesig.

Die Aufsteiger: Karl Kobelt, Laura Hürlimann und Thomas Aeschi

Die Aufsteiger: Karl Kobelt, Laura Hürlimann und Thomas Aeschi

(Bild: zVg (Montage wia))

Niklas Nikolajsen – der Digitale

Der dänische Softwareentwickler ist Mitbegründer der Bitcoin Suisse AG und Förderer des «Crypto Valley»-Konzepts, welches nicht zuletzt dafür sorgte, dass mittlerweile ein gutes Dutzend Blockchain-Firmen in Zug angesiedelt ist. Mit Bitcoin will Nikolajsen eine revolutionäre digitale Bezahlmethode fördern. Eine, mit der über kurz oder lang das Bankenwesen ausgehebelt werden soll. Mitte Dezember hat die Kryptowährung Bitcoin die 20’000-Dollar-Marke durchbrochen. Will heissen: Der Wert der Währung hat sich im aktuellen Jahr massiv vervielfacht. Zug ist seinem Namen als Crypto Valley im Jahr 2017 durchaus gerecht geworden. Firmen sind gekommen, die Stadt Zug hat die blockchainbasierte Digital Identity eingeführt (zentralplus berichtete) und selbst Bundesrat Johann Schneider-Ammann kam eigens hierher, um den Zugern Mut zu machen und seine Offenheit bezüglich Cryptowährungen kundzutun.

Marcel Bieri – der Lehrer

Die Zuger Schwingergemeinde atmete auf, als der 22-jährige Menzinger Marcel Bieri seinen Gegner beim Zuger Kantonalen auf den Rücken legte (zentralplus berichtete). Denn davor konnte sich 14 Jahre lang kein Zuger mehr den Kranz sichern. Ausserdem läutete Bieri fast ein wenig ein neues Zeitalter ein. Denn der Schwinger bewegt sich als Lehrer in einem eher untypischen Berufsumfeld. Bieris Ziel ist das Eidgenössische 2019, das bekanntermassen in Zug stattfindet.

Weitere Aufsteiger: Niklas Nikolajsen und Marcel Bieri.

Weitere Aufsteiger: Niklas Nikolajsen und Marcel Bieri.

(Bild: zVg (Montage wia))

Die Absteiger

Die Oeschwiesen-Eigentümer – die Verbissenen

Seit fast zwanzig Jahren währt die Debatte um die Stadtzuger Seeufergestaltung bereits. Zentral in der Debatte ist die Oeschwiese zwischen Hafen und Strandbad, die sich in den letzten Jahren für den Stadtrat als «pièce de resistence» entpuppt hat. Dies, weil die Landeigentümer sich vehement gegen eine Zone für öffentliches Interesse gewehrt haben. Bis ans Bundesgericht gelangten sie und wurden dort abgewiesen. Eine Einigung gab es seither offenbar nicht. Kürzlich wurde nun bekannt, dass die Stadt die Oeschwiese enteignen darf (zentralplus berichtete). Der langwierige, harte Kampf der Landbesitzer führt also letztlich zu nichts. Und auch wenn sich die Eigentümer weiterhin wehren können, so scheint das letzte Kapitel dieser Geschichte bereits geschrieben zu sein.

Josh Holden – der Degradierte

Nein, der kanadische EVZ-Spieler Josh Holden hatte kein fantastisches Jahr. Und das hat sich schon früh abgezeichnet. Die Zuger landeten auf dem unglücklichen zweiten Platz in der Meisterschaft. Kurz darauf musste sich Holden mehreren Schulteroperationen unterziehen lassen und konnte deshalb im Sommer kaum trainieren. Zudem wurde der Vertrag des ehemaligen EVZ-Captains nicht in der bestehenden Form verlängert. Holden wurde vielmehr degradiert und spielt nun in der Nationalliga B und als Springer für den Fall, dass einer der Ausländer in der NLA verletzt ist (zentralplus berichtete). Der Kanadier trägt seine neue Rolle mit Würde und Optimismus, dennoch dürfte sich auch der ehemalige Zuger Publikumsliebling bewusst sein: Die gloriosen Zeiten auf dem Eis sind vorbei.

Ivo Romer, Josh Holden und Janosch Nietlispach gehören bei uns zu den Absteigern.

Ivo Romer, Josh Holden und Janosch Nietlispach gehören bei uns zu den Absteigern.

(Bild: zvg/Montage wia)

Ivo Romer – der wohl bald Verurteilte

Der Fall Ivo Romer löste vor einigen Jahren ein politisches Erdbeben im Kanton Zug aus. Der damalige Stadtrat soll als Vermögensverwalter über 3,8 Millionen Franken veruntreut haben. Romer focht Anfang dieses Jahres das Urteil des Zuger Strafgerichts an, welches ihn zu 4,5 Jahren Gefängnis verurteilt hatte. Dieser Schritt könnte sich nachträglich als Fehler entpuppen. Denn nun haben sowohl die Zuger Staatsanwaltschaft als auch die Kinder der mittlerweile verstorbenen Witwe Anschlussberufung eingelegt. Letztere möchte, dass das Gericht noch einmal auf den Freispruch vom Betrug zurückkommt. Die Zuger Staatsanwaltschaft fordert gar eine Erhöhung der Strafe auf fünf Jahre und vier Monate. Das Urteil wird zwar erst im April des kommenden Jahres erwartet, doch dürfte dieses für Romer nicht rosig ausfallen (zentralplus berichtete).

Janosch Nietlispach – der Geschlagene

Im Jahr 2016 war er der Rosenkönig, von Tausenden von dahinschmelzenden Zuschauerinnen am TV mitverfolgt und angehimmelt. Janosch Nietlispach, der Ex-Bachelor, hat mittlerweile seine Liebe gefunden. Und glaubt man Instagram, bis jetzt auch halten können. Doch 2017 ist der TV-Glanz etwas verblasst. Ein neuer Bachelor ist gekommen und auch das ist schon wieder Geschichte. Ausserdem hat Nietlispach dieses Jahr seine Kickbox-Karriere an den Nagel gehängt. Und das etwas gar unglücklich. Im Juni kämpfte der Zuger ein letztes Mal, und zwar gegen Petar Majstorovic. Und verlor prompt seinen letzten Match (zentralplus berichtete). Weshalb der Bachelor auch bei uns nicht auf dem Siegertreppchen steht.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Ursula Strub
    Ursula Strub, 27.12.2017, 14:06 Uhr

    Wäre es nicht möglich, dass wenigstens ein Medium, das sich qualifizieren möchte mit neutraler Berichterstattung, endlich aufhören würde mit diesem an den Prangerstellen eines sich in einem Strafverfahren befindlichen Menschen. Seine Kinder haben keine mutmassliche Straftat begangen. Wie sehr müssen die darunter wohl leiden!

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