Bald läuft die letzte Folge

Das sind die fiesesten Kritiken zum Luzerner Tatort

Szene aus der Luzerner «Tatort»-Folge «Ausgezählt»: Belastender Fund in der Wohnung des Vaters der Boxerin.

In einer Woche erscheint nach knapp neun Jahren Schweizer «Tatort» die allerletzte Flückiger/ Ritschard-Folge aus Luzern. Mit Kritik wurde in den letzten Jahren nicht gespart. Aber diese drei Sätze bleiben besonders in Erinnerung.

Es ist das letzte Mal, dass mit der Folge «Der Elefant im Raum» ein Tatort aus Luzern ausgestrahlt wird. In der zweiten Hälfte 2020 wird es mit eine neuen Zürcher Team weitergehen.

Die 17 Folgen standen regelmässig in der Kritik und hatten einen holprigen Start. Nun hat die «Sonntagszeitung» ein Ranking der drei härtesten Kritiken zusammen gestellt.

«Sämtliche Figuren (…) agieren zuweilen wie Schlafwandler.»

So äusserte sich Christian Buss auf «Spiegel Online» am 14. August 2011 über die allererste Folge «Wunschdenken».

«Dialoge wie aus dem Fernsehmuseum, man kann sich alles in Schwarz-Weiss vorstellen.»

Die schrieb Holger Gertz, am 26. August 2012 in der «Süddeutschen», über die dritte Folge «Hanglage mit Aussicht».

«Inszeniert wie ein Vorabenddramolett für die kleine Fantasie.»

Ein hartes Urteil von Detlef Hartlapp, Chefredaktor der Zeitungsbeilage «Prisma», am 12. März 2016 über «Kleine Prinzen».

Die beste Folge des Jahres 2015 kam aus Luzern

Wie um die bitteren Worte wieder gut zu machen, kürt die Sonntagszeitung noch die spannenste Tatort-Folge aus Luzern. Und zwar: «Ihr werdet gerichtet» aus dem Jahr 2015, geschrieben vom Drehbuchautor Urs Bühler. Diese war «blutig, brutal, spannend und voll moralischen Zwiespalts», heisst er in dem Artikel.

Worum es geht? Ein Serienmörder geht um in Luzern – er erschiesst aber nur Menschen, die es aus seiner Sicht verdient haben zu sterben: Nämlich Straftäter, die ungeschoren davon gekommen sind. «Und der Zuschauer schwankt zwischen Abscheu und dem Gefühl, dass der Täter recht hat.»

Die meistgesehene Schweizer Folge war übrigens nicht nur Zuschauerliebling, sondern begeisterte auch die sonst so harschen Kritiker. Die Deutschen wählten die Folge schliesslich gar zur «besten Folge des Jahres».

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Thomas Steiner
    Thomas Steiner, 20.10.2019, 22:04 Uhr

    Soviel Zeit haben Journalisten, bis 2015 runter zu gehen! Schweizer Tatort ein Schrecken ohne Ende!

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