Finalisten des «Sprungfeder»-Wettbewerbs

Das sind die Favoriten

Die Band «Ticket to Nowhere» bei der Vorrunde der «Sprungfeder 2015».

(Bild: zvg Sprungfeder)

Fünf aufstrebende, junge Bands aus Luzern, Zug und Nidwalden haben die Vorrunde gemeistert. Nun steht das Finale des Zentralschweizer Bandcontests «Sprungfeder» an. zentral+ hat die Auswahl zusammengefasst, durchgehört und mit den Jurymitgliedern gesprochen.

Kreischende Gitarren und kreischende Mädels: Am 5. Dezember ist es so weit, die Gewinner der diesjährigen «Sprungfeder» werden gewählt. Marquito Müller hat den Wettbewerb für junge Musiker und Bands 2015 frisch aufgezogen, mit Preisen, welche die Bands wirklich vorwärtsbringen sollen. Studioaufnahmen und Auftritte können sie dabei gewinnen.

Im Herbst wurden in fünf Locations in der Zentralschweiz die Finalisten gekürt. Eine erste Hürde haben fünf Bands damit schon geschafft. Jetzt geht es im Finale um die Wurst. Per Voting, welches 25 Prozent zählt, und Urteil der Fachjury mit 75 Prozent werden in der Schüür die drei Siegerbands gekürt.

Doch bevor das geschieht, stellen wir die fünf Finalisten vor. Weshalb es gerade diese auf die Schüür-Final-Bühne geschafft haben, und wer Aussicht auf den Sieg hat, das beantworten uns Juroren der Vorrunde. Aber auch die zentral+-Redaktion hat sich eine Meinung gebildet.

Das Ein-Mann-Orchester «Shoot the Satellite»

Jurymitglied des Südpols – Adi Rohner – sagt: «Als Jury der ‹Sprungfeder›-Vorrunde im Südpol waren wir sehr angetan von dem ansprechenden musikalischen Niveau und Engagement der verschiedenen Bands.» Dennoch seien sie sich am Ende des Abends einig gewesen, dass Thomas Seidmann alias «Shoot The Satellite» das Ticket zum Finale erhalten sollte.

«Sein Mix aus psychedelischem Rock und Pop – beeindruckend vorgetragen als Ein-Mann-Orchester mit Sampler, Gitarre und Gesang – überzeugte die Jury am meisten», so Rohner. Thomas Seidmann treffe einen Nerv der Zeit und habe damit gute Chancen, auch das Finale für sich zu entscheiden, ist Rohner überzeugt.

Auch zentral+ rechnet Seidmann gute Chancen aus. Nicht umsonst war er bereits vor der Vorrunde in unseren Fokus gerückt (zentral+ berichtete). Er hat seinen eigenen, sehr modernen Stil, der aber auch an die 60er erinnert, und trifft damit den Geschmack unserer Redaktion.

«The Schorchettes» laden die Stimmung auf

Weiter sind auch «The Schorchettes» aus Nidwalden beim Finale mit dabei. Die Vorrunde fand im Jugendkulturhaus Senkel in Stans statt. Die Luzerner Sängerin mit Nidwaldner Wurzeln, Alessandra Murer, sass dabei in der Jury: «Meiner Meinung nach wurden ‹The Schorchettes› zum Favoriten der Vorrunde in Stans, weil sie es geschafft haben, mit ihren Songs etwas Einzigartiges in ihrer Musik zu kreieren. Sie konnten mit ihrem teilweise mehrstimmigen Gesang, ihrer Musik und der Performance eine wundervolle, sphärisch geladene Stimmung erzeugen, was mich im Rahmen eines Contests sehr beeindruckt hat.»

Murer rechnet ihnen sehr hohe Chancen für das Finale aus, da sie einen sehr souveränen und professionellen Auftritt in der Vorrunde geboten hätten. «Und ich bin überzeugt, dass sie die Juroren und das Publikum in der Schüür begeistern werden», so Murer. Und auch in der Redaktion kommen die Nidwaldner mit ihrem eigenständigen Sound gut an. Eine Band – unaufgeregt, mit Charme und grossem Wiedererkennungswert.

«No Kings No Slaves» polarisieren

«No Kings No Slaves» machten in Sursee das Rennen. Sven Lütolf, Booker des «Kulturwerk 118», war als Juror von der Band überzeugt. «Sie waren als Band sehr stimmig, haben offensichtlich viel und intensiv miteinander gearbeitet. Zudem hatten sie auch extrem viele Leute mobilisieren können», sagt Lütolf. Er glaubt auch fürs Finale an die Band. «Wenn sie beim Finale so abliefern wie in Sursee, dann rechne ich ihnen keine schlechten Chancen aus.»

Technisch ist die Band auf einem sehr hohen Niveau, darin ist sich auch die zentral+-Jury einig. Die Musikrichtung hingegen ist Geschmackssache, in der Redaktion polarisiert sie eindeutig. Vom Favoritenstatus bis hin zu «Oje, schrecklich» ist alles dabei.

Zuger Favoriten «A.K.A. Unknown»

Jurymitglied Valerie Koller von Radio Industrie hatte in Zug einen klaren Favoriten: «A.K.A. Unknown».

«Erstens stachen sie durch ihren Reggae-Ska-Stil definitiv heraus, und zweitens haben sie aussergewöhnlich gut als Band harmoniert. Auch das Spiel mit dem Publikum, von welchem ein grosser Teil wegen ihnen da war, haben sie schon ziemlich im Griff», sagt Koller. Sie drücke ihnen natürlich die Daumen fürs Finale und sei davon überzeugt, dass sie zu den Favoriten gehören werden.

Sie habe sich aber auch die anderen Vorrunden-Gewinner angehört. «Ich denke persönlich, dass auch ‹Shoot the Satellite› und ‹The Schorchettes› gute Chancen haben.» Ganz die Meinung der Redaktion also. «A.K.A Unknown» kriegt aber noch einen Sympathiebonus für die Musikrichtung – hat man den Ska-Offbeat doch in den letzten Jahren wieder schätzen gelernt – nach der Überdosis Ende der 90er und Anfang der 2000er.

Rampensäue «Seasons»

Die fünfte Final-Band wurde im Treibhaus gekürt: die «Seasons». Andy Baggenstos aus der Jury erklärt die Wahl: «Wir waren von der Bühnenpräsenz der drei Jungs brutal überrascht. Auf den ersten Blick hätten wir das niemals erwartet. Aber sie haben das Publikum abgeholt – auch die, die nicht wegen ihnen da waren. Sie waren jetzt zwar technisch nicht überragend, aber sie haben alles gegeben, das Gefühl hat gestimmt und der Funke sprang über.» Die Jury schicke «Seasons» mit einem guten Gefühl ins Finale: «Wenn sie auf die Schüür-Bühne mit derselben Energie auftreten wie im Treibhaus, dann ist das sicher schon mal ein grosses Plus.»

Da die Aufnahmen nicht von überragender Qualität sind, massen wir uns nicht an, die «Seasons» zu beurteilen. Nach dem Juryurteil des Treibhauses zu gehen, müsste man diese Band wahrscheinlich sowieso live sehen, um sich ein Bild zu machen.

 

Seasons @ Sprungfeder 2015

Schau, was wir gefunden haben! «Seasons» kicken Ärsche im Treibhaus Luzern. Das nächste Mal live gibt es sie hier zu sehen: https://www.facebook.com/events/1499362673697481/

Posted by Sprungfeder on Dienstag, 27. Oktober 2015

 

Schliesslich hat nach Abstimmung in der Redaktion «Shoot the Satellite» knapp vor «The Schorchettes» die Nase vorne. Doch egal, was die Juroren der Vorrunden oder die Redaktion von zentral+ findet, entscheiden werden die Final-Jury und die Zuschauer in der Schüür.

Die Jury:

Pirmin Bossart (Journalist)
Marco Jencarelli (Soundfarm)
Gregi Zeder (Schüür)
Moritz Stettler (3FACH-Musikredaktor)
Hélène Morgue d’Algue (Vorstandsmitglied HELVETIAROCKT)

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