Café an der Burgerstrasse wird erweitert

Das Luzerner «Mardi Gras» erhält einen kleinen Bruder

Das Café «Mardi Gras» wird erweitert: Das Lokal nebenan, wo heute ein Goldschmied ist, kommt dazu.

(Bild: zvg)

Das Café «Mardi Gras» an der Luzerner Burgerstrasse erhält eine kleine Dependance: Weil das Bijouterie-Geschäft nebenan schliesst, plant Meda Abeida eine zweite Bar mit Champagner- und Take-away-Angebot. Das «Petit Mardi Gras» ist eine Investition für die Zukunft: für Abeidas Sohn Naim, der bald übernimmt.

Zehn Jahre schon führt Meda Abeida (65) das Café «Mardi Gras». Und es läuft gut: Schon morgens um 7 Uhr, wenn der Barista aufmacht, kommen die ersten Kaffeetrinker und Zeitungsleser.

Es ist auch tagsüber ein geschätztes Café, mittags schenkt das «Mardi Gras»-Team Suppen aus und serviert Baguettes, nordafrikanische Häppchen und Salate. Das Café lädt mit seinem französischen Ambiente zum Verweilen ein, die vielen Zeitungen und Magazine garantieren Ruhe. Sommers laden kleine Bistrotische zum Drink im Freien.

«Ich freue mich für Meda Abeida, den ich als sympathischen Nachbarn erlebte.»

Bijoutier Harry Lauber, der nach 36 Jahren in Pension geht

Oft ist das kleine «Mardi Gras» aber bis auf den letzten Platz besetzt. Wieso also nicht vergrössern, was läuft? Jetzt nutzt Abeida die Gunst der Stunde, da sich Bijoutier Harry Lauber mit seinem kleinen Laden gleich nebenan nach 36 Jahren selber in die Pension schickt.

Hier plant Meda Abeida eine Champagner-Bar, in der auch Eierspeisen serviert werden, wie dem Baugesuch zu entnehmen ist, das momentan aufliegt. «Ich freue mich für Meda Abeida, den ich als sympathischen Nachbarn erlebte», sagt der 70-jährige Lauber. Er hatte Anfang der 1980er-Jahre das Ladenlokal von einer Käserei übernommen.

Eierspeisen, gerne auch mit Trüffel

Auf Käserei und Uhrengeschäft folgt also ein weiteres Gastrolokal. «Petit Mardi Gras» soll es heissen. Abeidas Sohn Naim (28) wird es übernehmen, Gourmets können sich freuen: Kaffee, Wein und Champagner will Naim Abeida ausschenken, dazu diverse Salate, Tartare und Eierspeisen, gerne auch mit Trüffel.

Mehr Details will der Jungbeizer aber erst bekannt geben, wenn das Lokal im Sommer aufgeht. Sofern es keine Einsprachen gibt und der Umbau zügig vorangeht. Auch Fotos erlauben die Abeidas erst zur Eröffnung.

Bijouterie wird «Petit Mardi gras»: Äusserlich wird die neue Bar mit Take-away dem grossen Bruder gleichen.
Bijouterie wird «Petit Mardi Gras»: Äusserlich wird die neue Bar mit Take-away dem grossen Bruder gleichen.

(Bild: zvg/Visualisierung Baugesuch)

Nicht nur von aussen wird die neue Bar mit Take-away dem grossen Bruder «Mardi Gras» gleichen. Die kleine Beiz wird auch innen verwandt bleiben und denselben Boden haben: grüne Keramikplatten aus Agadir (Marokko), die Meda Abeida damals zusätzlich in weiser Voraussicht gekauft hat.

«Die Räumlichkeiten sind ein Bijou.»

Meda Abeida, Luzerner Unternehmer

Im hinteren Teil des rund 40 Quadratmeter grossen neuen Lokals hat es Holzdecken aus dem 15. Jahrhundert. «Die Räumlichkeiten sind ein Bijou», sagt Abeida.

Dieses Prunkstück wollen Vater und Sohn Abeida auch mit Bijous einrichten: etwa mit einer 100-jährigen Bartheke aus Frankreich. Die Lampe ist ein Unikum eines japanischen Künstlers, die Meda Abeida am Pariser Flohmarkt Clignancourt gekauft hat. «Ein wunderbar schmuckes Teil, es wird Designer anlocken», sagt er stolz und voller Vorfreude.

«Mosaique»-Boutique in der Neustadt

Der umtriebige Meda Abeida hat lybische Wurzeln; er ist seit vielen Jahren in Luzern zu Hause und war früher in der Modebranche tätig: Jahrelang hatte er die «Mosaique»-Boutique in der Neustadt geführt.

Danach servierte Meda Abeida ebenfalls in der Neustadt nordafrikanische Mezze-Gerichte: im «Mahlzeit»-Lokal (heute «Barbès»), das er schon damals mit seinem Flair für Design aus Frankreich und dem Magreb einrichtete.

Unter Heimatschutz

Sein bisher liebstes Lokal ist allerdings sein «Mardi Gras», in dem sich auch immer noch Raucher wohlfühlen dürfen. Umso mehr ist er froh, dass er es jetzt vergrössern kann. Meda Abeida schwärmt: «Die Aussenfassade ist gleich wie beim bestehenden Restaurant: 1920er-Jugendstil, das Ganze steht unter Heimatschutz.» Bald ist das Lokal also vermehrt der Öffentlichkeit zugängig als das kleine Uhrengeschäft.

Kleines Bijou: Eine 100-jährige Bartheke sowie eine Lampe eines japanischen Künstlers sollen für Ambiente sorgen.
Kleines Bijou: Eine 100-jährige Bartheke sowie eine Lampe eines japanischen Künstlers sollen für Ambiente sorgen.

(Bild: zvg Baugesuch)

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