HSLU lancierte Beratungsangebot für KMUs

«Das Konkurrenzdenken steht aktuell im Hintergrund»

Gebäude Hochschule Luzern – Wirtschaft. (Bild: zvg)

Um KMUs in der Coronakrise zu unterstützen, hat die Hochschule Luzern Anfang dieser Woche ein unentgeltliches Beratungsprogramm lanciert. Bisher nahmen rund 300 Personen aus Unternehmen und Non-Profit-Organisationen daran teil.

Die aktuelle Situation ist für viele Unternehmen und Organisationen existenzbedrohend. Um beratend zur Seite zu stehen, bietet die Hochschule Luzern seit dem 20. April das Unterstützungsprogramm «KMU Impuls» an. Es richtet sich vor allem an Unternehmen und Non-Profit-Organisationen aus der Zentralschweiz. Das unentgeltliche Angebot umfasst 45- bis 60- minütige Online-Kurse sowie vertiefte Einzelberatungen mit verschiedenen Expertinnen und Experten der Hochschule Luzern.

Folgende Themen stehen dabei im Zentrum: Umgang mit finanziellen und rechtlichen Herausforderungen, virtuelle Führung und Tools, Kundenkommunikation, Einschätzungen zu branchenspezifischen und gesamtwirtschaftlichen Krisenfolgen, aber auch Homeoffice und Konfliktmanagement.

Fragen zum Umgang mit Kunden und Angestellten

Insbesondere Fragen in den Bereichen Kommunikation, Liquidität und virtuelle Führung würden sehr häufig gestellt und diskutiert, schreibt die Hochschule Luzern. Initiiert wurde das Projekt von den beiden Wirtschaftsdozenten Jan Schlüchter und René Zeier. «Dank des grossen Engagements von allen Beteiligten konnten wir bisher sieben solcher Online-Sessions und viele ergänzende Einzelberatungen durchführen», sagt René Zeier.

«Die Rückmeldungen, die wir erhalten haben, sind teilweise sehr berührend.»

René Zeier, Projektleiter «KMU Impuls»

Das bisherige Feedback der rund 300 Teilnehmenden – viele aus dem Dienstleistungs- und Beratungssektor, dem Handel sowie der Tourismus- und Gastrobranche – sei durchweg positiv gewesen. «Was ihnen vor allem unter den Nägeln brennt, sind finanzielle und rechtliche Aspekte, aber auch Fragen zur Kommunikation mit Kunden und Mitarbeitenden in Krisenzeiten», erklärt Jan Schlüchter.

Wie man sich mit einer Excel-Tabelle helfen kann

Auf Nachfrage nennt René Zeier ein paar konkrete Beispiele: «Wir versuchen, insbesondere den kleinen Betrieben, die keine Finanzabteilungen haben, aufzuzeigen, wie sie ihre Liquidität überprüfen können.» Hierzu können diese zum Beispiel eine einfache Excel-Tabelle mit den verschiedenen Posten erstellen. 

Dabei stellten sich Fragen wie: Welche Posten kann ich nun wie anpassen? Kann ich eine Maschine früher verkaufen oder den Kauf einer neuen nach hinten schieben? «Bei den rechtlichen Fragestellungen der KMUs drehe es sich oft um Fragen wie Kurzarbeit oder wer zum Beispiel für Personen mit gesundheitlichen Risiken den Lohn bezahlt, wenn diese zu Hause bleiben sollen. Hier versuchen wir beratend zur Seite zu stehen.»

Homeoffice kann die Effizienz steigern

Auch mit Führungspersonen habe man viel Kontakt gehabt, sagt Jan Schlüchter. So stünden viele vor der Frage, wie sie ihre Angestellten virtuell am besten führen und unterstützen können. «Das Thema ist zwar nicht neu, die aktuelle Intensität hingegen schon. Interessanterweise berichten unsere Teilnehmenden sogar von einer höheren Effizienz ihrer Angestellten im Homeoffice», fasst Schlüchter die bisherigen Erfahrungen zusammen.

Und René Zeier ergänzt: «Die Rückmeldungen, die wir bis jetzt erhalten haben, sind teilweise echt berührend. Und zwar von kleinen und auch grossen Betrieben wie Banken.» Man spüre, dass die Zentralschweiz in dieser Krise irgendwie zusammengewachsen ist. «Das Konkurrenzdenken scheint aktuell im Hintergrund zu stehen und die Solidarität ist riesig. Die meisten wollen nun ihr Wissen und ihre Erfahrung für die anderen zugänglich machen», so Zeier.  

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