Luzerner Bus-Linien

Das ist die neue Nr. 1

Die Durchfahrt vor dem Hotel Schweizerhof ist blockiert: 25 Meiter lang ist der neue Doppelgelenk-Bus. (Bild: cha)

Form und Farbe sind völlig anders: Die Verkehrsbetriebe Luzern präsentierten heute den Doppelgelenk-Trolleybus der Linie 1. Im Vergleich mit den heutigen Fahrzeugen bedeutet das 25 Prozent mehr Kapazität. Für das neue System investiert das Unternehmen rund 12,75 Millionen Franken.

Der Riese rollt an. Heute präsentierten die Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) den neuen Doppelgelenk-Trolleybus der Linie 1. Mit dem 25 Meter langen Bus, der einem Tram sehr ähnlich sieht, soll die Zuverlässigkeit und die Kapazität erhöht werden, wie die VBL in einer Mitteilung schreiben. Noch in diesem Monat wird der erste zwischen Kriens und Luzern-Maihof seinen Betrieb aufnehmen. Acht weitere folgen im Oktober.

Die Linie 1 von Kriens nach Luzern ist mit fast 10 Millionen Passagieren pro Jahr die meist frequentierte Buslinie der ganzen Zentralschweiz. Dementsprechend hat der neue «Einer» eine höhere Kapazität. Er bietet Platz für 220 Passagiere, verfügt über 56 Sitzplätze und 164 Stehplätze. Im Vergleich mit den heutigen Anhängerzügen – den Gelenkbussen mit zusätzlichem Anhänger – sind das 25 Prozent mehr Kapazität. Die altgedienten Anhängerzüge werden in den kommenden Monaten grösstenteils ausgemustert. Zehn Zugfahrzeuge konnte die VBL zu einem symbolischen Preis nach Chile verkaufen.

Rot ist das neue Blau

Die Fahrzeuge heben sich nicht nur durch ihre Form von der bestehenden Flotte ab. Auch die Farbgebung ist anders. Zwar dominieren noch immer die Farben blau und weiss. Neu wurde auch die Farbe rot hinzugezogen. «Damit wollen wir klar erkennbar machen, dass es sich bei der Linie 1 um die frequenzstärkste öV-Linie handelt», sagte VBL-Direktor Norbert Schmassmann am Donnerstag an der Präsentation des neuen Fahrzeugs.

Insgesamt erhöht die VBL mit den neuen Doppelgelenktrolleybussen den Bestand der grossen Fahrzeuge auf zwölf. Dafür investiert das Unternehmen 12,75 Millionen Franken. Die neuen Doppelgelenker sind nicht mehr mit einem Dieselnotfahraggregat ausgerüstet. Sie fahren voll elektrisch. Für Notfahren steht neu eine elektrische Batterie zur Verfügung.

Busse sind schneller

Die neuen Busse sind schneller unterwegs. Sie sind Teil eines Systems namens «RBus», wobei das «R» für rapid steht. Mit dem neuen Konzept sollen mehr Passagiere zuverlässiger befördert werden. Die heutige Fahrzeit von 30 Minuten von einer Endstation zur anderen soll im Schnitt um 10 Prozent abnehmen, so die VBL.

Durch den Ausbau des Angebots, des Rollmaterials und der Infrastruktur wollen die VBL, der Kanton Luzern, die Gemeinden und der Verkehrsverbund Luzern (VVL) den RBus schrittweise zu einem tramähnlichen Nahverkehrssystem für die Agglomeration Luzern machen.

Studie zeigt die Bedeutung des neuen Bussystems

Eine ebenfalls heute vorgestellte Studie der Hochschule Luzern und des VVL untermauert die Bedeutung des neuen Bussystems. «RBus» könne laut Studie das zukünftig erwartete Passagier-Wachstum von 20 Prozent noch gut tragen. Dies entspräche einer Spitzennachfrage von 1800 Passagieren pro Fahrstunde.

Auch für die Linie 6 (Büttenenhalde – Luzern – Matthof) und Linie 8 (Würzenbach – Luzern Bahnhof – Hirtenhof) erachtet das Forschungsteam der Hochschule Luzern das System RBus als sinnvoll. Zuerst aber soll die Linie 1 innerhalb der nächsten vier Jahre bis nach Ebikon verlängert werden.

Auf der Linie 2 werde ein neues Verkehrssystem erst bei einer Verdopplung der Nachfrage ein Thema, sagt Roger Sonderegger, Mitverfasser der Studie. «Angesichts der grossen Wachstumspläne in Luzern Nord rund um den Seetalplatz könnte dies aber schon bald der Fall sein.» Auch in Littau, wohin die Linie 12 führt, bestehen diverse Pläne zur Schaffung von mehr Wohn- und Arbeitsraum, trotzdem werde hier die Kapazitätsgrenze noch länger nicht erreicht.

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