Auch Kunden und Angestellte werden klatschnass

Das ist die nervigste Pfütze für Luzerner Fussgänger

Die Busspur am Hirschengraben wird derart beansprucht, dass sich auf der Strasse bei Regenwetter Pfützen bilden. (Bild: ala)

Wer bei Regenwetter den Hirschengraben in Luzern entlanggeht, muss damit rechnen, von einem vorbeifahrenden Bus nassgespritzt zu werden. Auch bei einem Laden sorgt das für Ärger. Wirklich etwas dagegen unternehmen kann man aber nicht.

Die meisten haben bei Regenwetter wohl schon die Erfahrung gemacht: Ein Bus fährt vorbei und wenn man nicht aufpasst, wird man als Fussgängerin nassgespritzt. Grund: Wegen Vertiefungen auf der Strasse staut sich das Wasser zu kleinen Seen. Besonders während der starken Regenfälle in den letzten Wochen wurde das Ärgernis offensichtlich. Zum Beispiel am Hirschengraben auf der Strassenseite, wo die Busse stadteinwärts fahren.

Dort werden sogar regelmässig Kleider nassgespritzt, die der dortige Discounter auf dem Trottoir ausgestellt hat. Und nicht nur das: Wie man uns wissen lässt, sind selbst die Angestellten beim Arbeiten auf dem Trottoir schon böse überrascht worden und wurden von einem vorbeifahrenden Bus von Kopf bis Fuss nassgespritzt. Auch die Kunden des Geschäfts würden sich immer wieder über die nassen Kleider und die Pfütze vor dem Ladeneingang beschweren.

Sommerhitze als Ursache

Die Pfütze ist ein Ärgernis, mit dem man aber wohl oder übel leben muss, wie man auf Anfrage bei der Stadt Luzern erfährt. «Spurrillen gibt es vor allem auf den Busspuren. Das lässt sich leider nicht verhindern», erklärt Florian Aschbacher, Leiter Betrieb und Strassenunterhalt. «Wenn der Belag durch die Hitze im Sommer aufgeweicht wird, verschiebt sich durch das Bremsen und Anfahren der schweren Fahrzeuge der Asphalt und es entstehen Wülste und Vertiefungen, zwischen denen sich Lachen bilden.»

Vor allem an den Bushaltestellen zeige sich in der Stadt Luzern das Problem. An rund einem Dutzend Orte tritt es laut Aschbacher jeweils auf. «An vielen stark frequentierten Bushaltestellen werden wir das Problem in den kommenden Jahren allerdings durch Sanierungsmassnahmen im Rahmen der Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes beheben. Dabei wird der Asphaltbelag dort wo möglich durch Betonplatten ersetzt, denen die Hitze viel weniger anhaben kann», erklärt Aschbacher.

Ohrenbetäubende Arbeiten mitten in der Nacht

Anders sehe es indes auf der offenen Strasse aus. Denn ganze Busspuren könne man insbesondere aus Kostengründen nicht mit Betonplatten versehen, sondern müsse mit Baumaschinen dahinter. «Die betroffenen Stellen werden von Zeit zu Zeit abgefräst und dadurch ausgeebnet», erklärt Aschbacher. Je nach Belagsdicke kann dies einige Male wiederholt werden, anschliessend aber muss der Belag erneuert werden.

Diese Arbeiten werden als «kleiner baulicher Unterhalt» bezeichnet. Der betroffene Bereich des Hirschengrabens ist eine Kantonsstrasse. Die Stadt führt die Reparaturarbeiten folglich im Auftrag des Kantons durch und wird dafür pauschal mit 1,6 Millionen Franken im Jahr entschädigt. 

Wann der Belag auf der Busspur am Hirschengraben das nächste Mal abgefräst wird, ist laut Florian Aschbacher noch nicht klar. «In der Regel werden solche Arbeiten im Spätherbst durchgeführt. Natürlich wird vor einer Sanierung auch darauf geschaut, ob beim betroffenen Strassenabschnitt ohnehin ein grösseres Sanierungsprojekt ansteht.» Da viele Bushaltestellen an stark befahrenen Strassen liegen, würden die Arbeiten häufig in der Nacht durchgeführt. Bei einigen Haltestellen sei dies aber auch tagsüber möglich.

Gibt es in Luzern und Umgebung noch andere Pfützen, die dich immer wieder nerven? Dann schreibe es doch in die Kommentare.

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5 Kommentare
  • Profilfoto von Rentner Jörg
    Rentner Jörg, 03.08.2021, 07:54 Uhr

    Aber toll, dass die Busse Behindertengerechte Einstiege haben, nur die Haltestellen wurden bis heute nicht überall angepasst. Mit welchem Recht umgeht man hier das Behindertengesetz, all die sollten einen Monat mit Rollator unterwegs sein, damit sie eine Ahnung haben oder es hat ein hohes Trottoir. Denn hält der Bus einen Meter neben dem Trottoir, hat man Mühe, auszusteigen.

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  • Profilfoto von Fischer Franz
    Fischer Franz, 02.08.2021, 10:37 Uhr

    Das Problem lässt sich einfach dadurch lösen, dass die Bus-Piloten das Tempo vor der Pfütze reduzieren und so die vom Gesetz geforderte Rücksicht gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern wahrnehmen.

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  • Profilfoto von unugawa
    unugawa, 01.08.2021, 19:05 Uhr

    Frei nach Bundesparmesan, die neue Universalargumentation zum 1. August:
    Zeigen Sie Solidarität und laufen Sie um die Pfütze herum und stellen Sie ihre Kleider halt woanders auf! Wieso sollte die Allgemeinheit dafür bezahlen dass Sie zu faul sind einer Pfütze auszuweichen? Schliesslich ist das Ausweichen gratis. Wenn Sie unbedingt ohne Ausweichen dort durchlaufen müssen, dann ist ihre Entscheidung, das respektiere ich. Es wird dann halt unangenehm für Sie. Meinem Neffen habe ich auch gesagt wenn er trocken dort durch will, dann muss er halt der Pfütze ausweichen.

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    • Profilfoto von Tobias Mueller
      Tobias Mueller, 01.08.2021, 19:55 Uhr

      Selten mit jemandem so einverstanden gewesen: Ein Schritt zurück, ein wenig flexibles Denken, und das Unproblem wird offenbar. Viele Schweizer*Innen reagieren auf die kleinste Unanehmlichkeit, als seien sie auf dem Autismus-Spektrum.

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    • Profilfoto von Oliver Brunner
      Oliver Brunner, 01.08.2021, 21:59 Uhr

      Es geht nicht darum, der Pfütze auszuweichen. Der vorbeifahrende Bus spritzt alle nass, die auf dem Trottoir laufen. Ist mir selbst auch schon passiert und ich hege den Verdacht, dass der Busfahrer noch extra Gas gab dabei. Und es geht auch nicht darum, dass man «nur» pflotschnass nass wird: Der Schmutz bleibt, auch wenn die Hose trocknet. Wünsche ich Ihnen nicht, wenn Sie nachher einen Kundenbesuch haben.

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