Neue Ausschreibung der Stadt Luzern im 2021

Das Interesse am E-Scooter-Verleih sinkt – Miet-E-Bikes im Aufwind

Leih-E-Bikes gibt es in vielen Städten bereits. Luzern wartet noch zu. (Bild: Adobe Stock)

Bei der Bewilligung von Velo- und Scooter-Verleihsystemen fährt die Stadt Luzern einen defensiven Kurs. Im nächsten Jahr könnten sich neben Nextbike neue Anbieter für eine Lizenz bewerben. Gut möglich, dass dann auch E-Bikes zum Zug kommen.

Von sorglos aufgetürmten E-Scootern in beliebten Strassenecken der Stadt ist Luzern bisher verschont geblieben. Anders als andere grosse Städte gibt es in der Leuchtenstadt nur den Anbieter Nextbike, der kommune Zweiräder im Verleihsystem anbieten darf. Der Dienst ist gleichermassen beliebt und hat sich bewährt.

Die elektronischen Trottinetts hingegen wurden vorerst nicht bewilligt. Man wollte schauen, wie sich die Situation in anderen Städten entwickelt, wie Stadtpräsident Beat Züsli im März gegenüber zentralplus festhielt. Nun könnte sich dies auf das kommende Jahr ändern.

Cargobikes, E-Bikes und Scooter auf dem Prüfstand

Eine Neu-Ausschreibung für Verleihsysteme ist in Vorbereitung. Im kommenden Jahr soll diese bereit sein. Dabei will sich der bisherige Anbieter Nextbike wieder bewerben und am liebsten auch E-Bikes anbieten (zentralplus berichtete). Trotz guter Erfahrungen mit dem Anbieter Nextbike ist offen, ob ein neuer oder gleich mehrere Anbieter für die verschiedenen Verleihgefährte zum Handkuss kommen. Klar ist, dass die Stadt Interesse an einem E-Bike-Verleih zeigt.

Wie Milena Scherer, stellvertretende Bereichsleiterin Mobilität bei der Stadt Luzern, nun gegenüber der «Luzerner Zeitung» sagt, würden in diesem Rahmen aber nicht nur die Einführung eines E-Bike-Verleihs, sondern auch jener von E-Scootern und Cargobikes geprüft. Es sei noch nicht abschliessend festgelegt, inwiefern gerade die nicht unumstrittenen E-Scooter überhaupt berücksichtigt würden.

Verhaltenes Interesse an E-Scooter-Verleih

Das Interesse ist zwar da, aber überschaubar: Zwei Anbieter hätten bei der Stadt ihre Fühler ausgestreckt. Das sind laut Scherer allerdings weniger als auch schon.

Denn obwohl in inzwischen fünf der sechs grössten Städte elektronische Trottinetts herumkurven, bleibt das Gefährt problembehaftet: Vielen Nutzern sei nicht klar, dass sie sich bei der Nutzung wie Velofahrer zu verhalten haben, die Fortbewegung auf dem Fussgängerstreifen ist in der Regel nicht erlaubt.

Auch ist der Erfolg ungewiss. Das zeigt etwa das Beispiel Zug, wo nach dem Rückzug von Anbieter Bird nun mit Tier ein zweiter Anbieter sein Glück versucht (zentralplus berichtete).

Private Scooter im Aufwind

Unterdessen haben im Zuge der Corona-Krise die privaten Fahrten von E-Scootern zugenommen. Als Problem will der Leiter der Fachstelle Verkehr, Franz-Xaver Zemp, die Zunahme gegenüber der «Luzerner Zeitung» nicht bezeichnen. Konfliktfrei sei das Zusammenleben mit den Fussgängern trotzdem nicht. Die tiefe Anzahl von Beschwerden würde aber eine erhöhte Kontrolltätigkeit nicht rechtfertigen.

Wichtig ist Zemp, darauf hinzuweisen, dass privat erworbene E-Scooter nur auf die Strasse dürfen, wenn sie mit zwei Bremsen und Lichtern ausgestattet sind sowie bei maximal 500 Watt Leistung nicht schneller als 20 Kilometer in der Stunde fahren.

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon