Eidgenössisches Schwingfest in Zug

Das grösste Stadion der Schweiz kommt ins Herti

Im Norden des Zuger Herti-Quartiers neben den Familiengärten ist vorübergehend das grösste Sportstadion der Schweiz geplant. (Bild: Montage zentral+)

Am Sonntag erhält Zug die Zusage für das Eidgenössische Schwingfest 2019. Das steht praktisch fest. Kurz vor der Vergabe dürften nun auch die bisherigen Grundstücksprobleme gelöst sein. Fragezeichen stellen sich noch beim dafür notwendigen Ersatzland.

«Jetzt ist alles unter Dach und Fach», sagt Heinz Tännler, der als OK-Präsident für das Schwingfest 2019 fungiert. Er habe sich mit den betroffenen Landwirten geeinigt, es gelte nur noch letzte Details zu vereinbaren. «Diese werden unsere Kandidatur aber nicht mehr zum Scheitern bringen.»

Gutes Timing. Denn am Sonntag entscheiden in Basel die Abgeordneten des Eidgenössischen Schwingerverbandes, wer den Zuschlag für das Schwingfest 2019 erhält. Der Innerschweizer Schwingerverband einigte sich darauf, mit Zug als einziger Kandidatur ins Rennen zu gehen (zentral+ berichtete). Die Vergabe ist somit zwar nur Formsache, aber Tännler konnte die so wichtige Standortfrage erst in diesen Tagen definitiv klären.

Der Zuger Baudirektor und Landammann hat in den letzten Wochen im Hintergrund diverse Verhandlungsgespräche geführt. Sein dringliches Anliegen: Ein Grundstück für das Eidgenössische Schwingfest in Zug finden. Lange war unklar, wo der Grossanlass stattfinden könnte.

Schwierig, Ersatzland zu beschaffen

Den grössten Teil des für das Fest benötigten Landes stellen die Korporation Zug sowie Landwirt Philipp Freimann zur Verfügung. Noch vor zwei Monaten war Freimann skeptisch, jetzt ist er mit der getroffenen Einigung zufrieden: «Wenn es mit dem vorgesehenen Ersatzland klappt, ist das für mich eine sehr gute Lösung.»

Die Schwierigkeit für den Landammann war, Realersatz für die betroffenen Landwirte zu finden. Denn sie können das für das Schwingfest benötigte Land während der nächsten Jahre nicht für ihre Landwirtschaftsbetriebe nutzen. Wo sich das Ersatzland für die Bauern befindet, will Tännler noch nicht sagen, bis die nötigen Verträge finalisiert sind. «Die Einigungen liegen jedoch vor.»

Die finanziellen Abgeltungen für die Landwirte und die Korporation seien unproblematisch. Diese richten sich nach Vorgaben des Bauernverbandes für Abgeltungen für Landwirtschaftsland. Freimann ist deshalb überzeugt, dass er fair entschädigt wird.

60 Hektar grosses Festgelände

Die Schwingfest-Arena ist westlich der Familiengärten im Herti-Quartier geplant. Die Korporation Zug und Philipp Freimann stellen dafür laut Tännler je etwa 7 Hektar Land zur Verfügung. Dazu kommen noch kleinere Parzellen von anderen Landwirten. Das OK plant zudem, auch das Areal um die Bossard Arena sowie die Fussball- und Sportanlage Herti-Allmend für das Schwingfest zu nutzen. Dort sollen Fanmeile und Festgelände entstehen. Dass man dabei bestehende Infrastrukturen nutzen könne, bringe in den Bereichen Planung und Aufbau grosse Vorteile, erklärt Tännler. Das ganze Festgelände werde zirka 60 Hektar gross sein.

Um die etwa 50’000 Zuschauer fassende Arena auf der grünen Wiese aufbauen zu können, sind Erdverschiebungen nötig, damit die Wiese komplett eben wird. Zudem werden Entwässerungsleitungen verlegt. Gemäss Tännler werden 700’000 bis 800’000 Franken in diese Arbeiten investiert. Die Finanzierung dafür sei gesichert, sagt er. Sobald Zug den Zuschlag für das «Eidgenössische» erhalten habe und alle Details geregelt seien, werde mit den Arbeiten begonnen. «Die Bodenverbesserungen führen im Übrigen zu einer Aufwertung des Landes. Es ist also eine Win-win-Situation.»

OK fast komplett, Geschäftsstelle aufgegleist

Dass die Vergabe an der Abgeordetenversammlung sicher ist, hat laut Tännler auch damit zu tun, dass der Zentralvorstand des Eidgenössischen Schwingerverbandes die Machbarkeit eines Schwingfests in Zug bereits ausgiebig geprüft hat. Die Kandidatur habe beste Noten erhalten, sagt Tännler stolz.

Das Organisationskomitee für den Grossanlass sei mit einer Ausnahme komplett. Über seine Mitstreiter im OK will Tännler aber erst nach der Vergabe informieren. Auch die Geschäftsstelle sei aufgegleist; es seien bereits Arbeitsverträge mit einem Geschäftsführer und einem Projektleiter unterzeichnet worden. Es sei aber vereinbart worden, auch diese Namen erst nach dem 8. März zu kommunizieren. Erhält Zug am Sonntag den Zuschlag, wird das OK seine Arbeit in diesem Jahr aufnehmen und professionalisieren.

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Das Festgelände für das Eidgenössische Schwingfest 2019 erstreckt sich vom Herti-Quartier bis hinunter an den See. (Bild: zvg)

Das Festgelände für das Eidgenössische Schwingfest 2019 erstreckt sich vom Herti-Quartier bis hinunter an den See.

(Bild: zvg)

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1 Kommentar
  • Profilfoto von E. Seger
    E. Seger, 06.03.2015, 10:55 Uhr

    Am Freitag sind, Dank sei zentral+, erstmals etwas detailliertere Informationen vom OK zu erhalten, sogar mit Plan. Am Sonntag wird entschieden. Zeit sich grundsätzlich mit dem ESAF 2019 in Zug auseinanderzusetzen bleibt keine mehr. Ziel erreicht.

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