Das ESAF startet mit viel Folklore und einer Sambatänzerin
Mit einem feierlichen Festumzug wurde das grösste Fest eingeläutet, das Zug je gesehen hat. Mit bunten Trachtengruppen, unruhigen Kühen und gar einer Sambatänzerin wurden die Besucher des ESAFs in Richtung Arena geleitet.
Ein grosser Umzug mit Musik, Früchte werden in die Menge geworfen, Verkleidete mit grimmigen Masken sind auf den Strassen unterwegs, Kinder heulen, weil sie sich vor ebendiesen fürchten. Hä? Feiern die Zuger Fasnacht neuerdings im August? Natürlich nicht. Was sich hier in der Stadt Zug abspielt, ist der Auftakt zu etwas viel Aussergewöhnlicherem. Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest wird eröffnet, und damit die grösste Fete, die der kleine Kanton je gesehen hat.
Am Zuger Seeufer wimmelt es nur so von Leuten, viele von ihnen tragen Edelweisshemden oder gar Trachten. Aus der ganzen Schweiz kommen sie, um diesem Koloss von einem Anlass beizuwohnen. Eingeläutet wird die Sache mit einem grossen, folkloristischen Umzug, der vom Postplatz bis hin zur Arena führt (zentralplus berichtete).
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Um 15 Uhr geht's los. Angeführt wird der Zug von niemand geringerem als dem Schweizer Bundespräsidenten Ueli Maurer, flankiert von OK-Präsident Heinz Tännler (links) und Paul Vogel, Obmann des Schwingerverbands.
Lokale Trachtengruppen, der kantonale Jodlerverband und auch der Märlisunntig sind vertreten und steuern mit ihren Verkleidungen doch ein bisschen Fasnacht bei. Zum Glück ohne Konfetti.
Man staunt, wie viele traditionelle Gruppierungen, Musiken und Zünfte der kleine Kanton Zug beherbergt. Dass sie alle zusammenkommen, ist höchst selten der Fall.
Wunderschön geschmückte Kühe werden der Vorstadt entlanggeführt. Nicht allen scheint dabei wohl zu sein. Im Gegenteil. Immer wieder rastet eine der Kühe aus, sie scheint sich vor der grossen Menge zu fürchten. Kein Wunder, sind es doch Tausende, die dem Spektakel frönen. Obwohl die renitente Kuh gleich von zwei Landwirten geführt wird, gelingt es diesen nur mit Mühe, sie in Schach zu halten.
Nachdem sie fast eine Zuschauerin umwirft, wird sie aus dem Umzug befreit. Wenig später sieht man sie mit ihren Besitzern an einem ruhigeren Platz warten. «S isch gschiider», sagen diese. Scheinen jedoch etwas traurig zu sein, den Umzug nicht bis am Schluss mitgelaufen zu sein.
Tatsächlich ist gut zu spüren: Wer hier mitläuft, der tut es mit viel Stolz. Die Trachtendamen, viele von ihnen ältere Semester, strahlen übers ganze Gesicht, die Alphornbläser tragen ihre Instrumente erhobenen Hauptes.
Von der Vorstadt führt der Weg über die Chamerstrasse, bis man beim Schutzengel in Richtung Herti abzweigt. Die Menschentrauben, die sich links und rechts der Strasse versammelt haben, bleiben dicht bis direkt vor die Arena. Obwohl diese erst morgen eröffnet wird.
Neben traditionell Folkloristischem haben auch eher unerwartete Gruppen Platz am Umzug. Angefangen mit der Breakdance-Gruppe Dirty Hands, die man bereits bemerkt, bevor man sie sieht. Mit staunendem«Aaah» und «Ohh» verrät das Publikum, dass hier Aufregendes passiert. Tatsächlich zeigen die drei Zuger Breakdancer halsbrecherische Manöver. Auf ihren Gesichtern ein riesiges Grinsen.
Auch eine kalabrische, eine türkische und eine lateinamerikanische Trachtengruppe ist mit von der Partie. Letztere erntet insbesondere von den männlichen Besuchern grossen Applaus.
Nach eineinhalb Stunden ist der Umzug beim Herzstück des ESAFs angekommen, der riesigen Arena. Wer hinein möchte, braucht jedoch noch etwas Geduld. Am Freitagabend finden auf dem Festareal kleinere Festakte statt, erst morgen geht's in der Arena los mit dem Schwingsport.
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Rainer Hager, 23.08.2019, 19:34 Uhr Das ist nicht die Bäckerzunft! Das ist die Zunft der Schreiner Drechsler und Küfer der Stadt Zug. Und präsentiert wurde ein alter Zuger Brauch: Greth Schell
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